Sarka Zahrobska gewinnt erste Medaille für Tschechien im Alpinen Skisport

Sarka Zahrobska (Foto: CTK)
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Im heutigen Sportreport berichtet Lothar Martin u. a. über eine junge Skisportlerin, der es in ihrer Sportart als Erster gelang, eine internationale Medaille für die Tschechische Republik zu gewinnen.

Sarka Zahrobska  (Foto: CTK)
Es hat ziemlich lange gedauert, bis er endlich auch die tiefer liegenden Regionen Mitteleuropas erreichte: der Winter. Doch im Vergleich dazu dauerte es schon unvorstellbar lange, bis eine tschechische Athletin im Alpinen Skisport etwas Zählbares zustande brachte. Denn nach der Bronzemedaille, die Olga Charvatova 1984 bei der olympischen Damenabfahrt in Sarajevo gewann, ist es 21 Jahre später der aus dem Riesengebirge stammenden Sarka Zahrobska gelungen, das gleiche Edelmetall bei der Weltmeisterschaft im italienischen Santa Caterina zu erringen. Am vergangenen Freitag, als sie ihren 20. Geburtstag feierte, hatte Sarka Zahrobska gleich doppelten Grund zum Jubeln: In der Slalomkonkurrenz der Damen belegte sie nämlich hinter der kroatischen Titelverteidigerin Janica Kostelic und der finnischen Weltcup-Siegerin Tanja Poutiainen den hervorragenden dritten Platz. Damit ging für den aufstrebenden "New Twen" ein heimlicher Traum in Erfüllung, wie Sarka Zahrobska nach dem finalen zweiten Lauf bestätigte:

"Die Slalomstrecke war zerfurcht und daher schrecklich schwer zu fahren. Im zweiten Umlauf war keine der unmittelbar vor mir gestarteten Fahrerinnen ausgeschieden. Deshalb war ich sehr zufrieden, als ich nach meinem Rennen vorerst in Führung lag. Denn noch davor habe ich gedacht, dass es schwer genug sein wird, den vierten Platz aus dem ersten Lauf zu halten. Auf den Gewinn einer Medaille habe ich lediglich in meinen kühnsten Vorstellungen gehofft, denn ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mit solch einem Ergebnis nicht gerechnet habe. Ich werde den Medaillengewinn jetzt genießen, denn es ist mein erster bei den Damen, und das sollte gefeiert werden."

Sarka Zahrobska  (Foto: CTK)
Grund zum Feiern besteht in der Tat. Sicher, bei Junioren-Weltmeisterschaften hat Sarka Zahrobska bereits zwei Bronzeplaketten erobert, aber dasselbe Edelmetall bei den Seniorinnen hat doch einen ungleich höheren Wert. Zumal es auch für die Tschechische Republik die erste WM-Medaille überhaupt ist, die sie im Alpinen Skisport verbuchen kann. Olga Charvatova hatte Olympiabronze damals noch für die ehemalige Tschechoslowakei geholt. Entsprechend groß war die Freude auch bei der tschechischen Obrigkeit, von der Staatspräsident Vaclav Klaus unverzüglich ein Glückwunsch-Telegramm sandte. Doch die größte Freude an diesem Erfolg hat neben der Sportlerin wohl ihr Vater Petr Zahrobsky, der gleichzeitig ihr Trainer ist. Und das von Kindesbeinen an! "Mit dem tschechischen Skiverband liegen wir im Streit, wir haben uns daher alles selbst erarbeitet. Mein Vater ist nie Ski gelaufen, all das, was er mir beibrachte, hat er aus Büchern gelernt", gibt Sarka ihre Erfolgsgeschichte kund. Und Vater Petr hatte ihr auch vor dem zweiten Lauf der WM-Slalomkonkurrenz der Damen die richtige Taktik parat gelegt. Danach gefragt, ob er daran geglaubt habe, dass seine Tochter in den Medaillenkampf eingreifen könne, antwortete er noch während des laufenden Wettbewerbs:

"Ja, ich habe daran geglaubt. Ich kann wirklich sagen, dass ich daran geglaubt habe, denn Sarka hatte die Aufgabe, im oberen Streckenteil technisch sauber und damit etwas defensiver zu fahren. Denn der Kurs war von Ante Kostelic, dem Vater der Titelverteidigerin gesteckt worden, und der hatte gerade im oberen Streckenteil ein paar Finessen eingebaut. Als ich sah, dass Sarka nach diesem Abschnitt noch mit sieben Zehntelsekunden Vorsprung auf die bis dahin Bestplatzierte in Führung lag und sie dann auf die Zielgeraden kam, da war ich mir sicher, dass sie diesen Vorsprung nicht mehr verlieren wird. Und so kam es dann auch: Nach ihrem Lauf lag sie mit knapp 20 Sekunden Vorsprung in Führung."

Sarka Zahrobska  (Foto: CTK)
Der dritte Platz von Sarka Zahrobska war bestimmt eine Überraschung, jedoch alles andere als ein Zufall. Denn bei den Weltcuprennen dieser Saison hatte die 20-Jährige schon einige gute Resultate vorzuweisen, vor allem im Slalom, in dem sie sich dreimal unter den Top 10 platzierte. Deshalb sprach die internationale Presse bereits vor dem WM-Rennen über sie auch nicht mehr von einer Außenseiterin, sondern darüber, dass Zahrobska durchaus die Rolle "des Hechtes im Karpfenteich" spielen könne. Und diese Rolle hat sie dann auch voll und ganz verkörpert. Sehr zur Freude ihrer Fans und der alpinen Skisportler in Tschechien überhaupt. Dem ehemaligen Auswahlrepräsentanten Jan Holicky zufolge hat Sarka einen riesigen Erfolg für alle hiesigen Berghangpilotinnen und -piloten errungen:

"Für den tschechischen Skisport ist das fraglos ein großer Erfolg und hauptsächlich natürlich ein Erfolg für den alpinen Skisport in unserem Land. Sarka ist nämlich nach langer Zeit die einzige Vorzeigeathletin unter den tschechischen Abfahrerinnen und Abfahrern. Wir haben sicher eine Reihe von ganz guten Aktiven in dieser Sportart, doch Sarka ist tatsächlich diejenige, die sehr viel auf den heimischen Strecken trainiert. Mit anderen Worten: Sie ist eine Wettkämpferin, die im Dunstkreis der tschechischen Skisportbranche aufgewachsen ist, und das ist natürlich ein großes Hallo für die Zukunft."


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Großes vor haben auch die tschechischen Hallen-Fußballer bei der Futsal-Europameisterschaft, die in dieser Woche im mährischen Ostrava/Ostrau ausgetragen wird. Futsal, eine moderne Form des Hallenfußballs, erfreut sich in der Tschechischen Republik einer weiter steigenden Popularität. Spätestens als die tschechische Futsal-Nationalmannschaft vor zwei Jahren bis ins EM-Halbfinale vordrang und dort sensationell die Bronzemedaille eroberte, hat sie international an Kredit gewonnen und wird national von Zuschauern und Sponsoren weitaus aufmerksamer wahrgenommen als in den Jahren zuvor. Auch die im Dezember in Taiwan stattgefundene Weltmeisterschaft hat dazu beigetragen, dass das jetzige EM-Championat eine gute Unterstützung und Begeisterung erfährt. Denn der Einzug in das WM-Viertelfinale hat die Erwartungen in das eigene Team noch erhöht. Daher gab Nationaltrainer Michal Striz vor Beginn des EM-Turniers folgende Zielstellung aus:

"Wir haben vor zwei Jahren etwas unerwartet eine Medaille gewonnen und jetzt bürdet uns das natürlich einen gewissen Erwartungsdruck vor dem eigenen Publikum auf. Es äußert den Wunsch, dass wir diese Position zumindest verteidigen. Wenn wir erneut bis in das Halbfinale vordringen sollten, ist das, so denke ich, ein großer Erfolg. Dann werden wir auch wieder um eine Medaille kämpfen. Wir haben zwei sehr gute Torhüter, aber die Stützen der Mannschaft werden die Brüder Roman und Michal Mares sein, die als ´Legionäre´ in der russischen Liga spielen. Mit Daniel Rajnoch und Jarda Kamenicky will ich noch zwei weitere Spieler nennen, auf die wir bauen werden."

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Den Genannten, Michal Mares und Daniel Rajnoch, war es dann vorbehalten, am Montag mit ihren Treffern den 2:1 Auftaktsieg im Gruppenspiel gegen Vizeeuropameister Ukraine sicherzustellen. Doch die Ernüchterung für Trainer Striz und seine Schützlinge folgte schon tags darauf auf dem Fuße. Gegen Russland, dem Titelgewinner der ersten Europameisterschaft von vor vier Jahren, mussten sie eine klare 1:4-Niederlage einstecken. Schwerer als dieser Nackenschlag war und ist jedoch der Ausfall von Spielführer Roman Mares zu verkraften, der sich in der Partie mit der Ukraine das Knie verletzte. In der abschließenden Gruppenbegegnung mit den Niederlanden am Donnerstag muss daher gewonnen werden, soll das Ziel Halbfinale auch wirklich in Erfüllung gehen. An der Unterstützung der Zuschauer wird es dabei mit Sicherheit nicht fehlen, denn zu den Spielen gegen die Ukraine und gegen Russland kamen insgesamt nicht weniger als 14.000 in die Ostrauer CEZ Arena. Nach zwei Spieltagen haben sich mit Russland in der Gruppe A sowie mit Italien und Spanien in der Gruppe B bereits drei von vier Teams für die Vorschlussrunde qualifiziert. Die Entscheidung über den vierten Halbfinalisten fällt nur noch zwischen Tschechien und der Ukraine.