Schneesturm im Himalaya fordert 29 Menschenleben – unter den Vermissten sind 30 Tschechen
Bei einem der schlimmsten Unglücke in der Geschichte des Bergwanderns im Himalaya sind mindestens 29 Menschen ums Leben gekommen. Ein plötzlicher Wintereinbruch hatte auch tiefere Lagen im Zentrum Nepals mit einer teils meterhohen Schneedecke bedeckt. Mindestens 150 Bergsteiger und Wanderer aus aller Welt waren von dem Schneesturm völlig überrascht worden, darunter auch zirka 30 Tschechen. Bisher sei es nicht gelungen, Kontakt zu ihnen aufzunehmen, sagte der tschechische Botschafter in Neu-Delhi, Miloslav Stašek, am Freitag im Tschechischen Fernsehen (ČT).
Laut dem Botschafter halten sich zurzeit rund 70 Tschechen im Himalaya auf, ungefähr 40 von ihnen seien wohlauf. Die übrigen 30 waren vermutlich auch auf der beliebten Trekking-Tour rund um den Achttausender Annapurna unterwegs, wo das Unglück passierte. Nach offiziellen Angaben sind unter den Verstorbenen zahlreiche Nepalesen sowie Menschen aus Kanada, Polen, Israel, der Slowakei, Indien und Vietnam. Die Angaben darüber, wie viele Menschen noch vermisst werden, variieren. Auch am zweiten Tag nach dem Sturm waren zahlreiche Helfer mit Helikoptern in dem abgelegenen Gebiet unterwegs, um nach den Eingeschneiten zu suchen. Insgesamt wurden nach Behördenangaben 133 Menschen gerettet.
Grund für den plötzlichen Schneesturm am Dienstag waren die Ausläufer des Zyklons „Hudhud“, der sich über dem Indischen Ozean gebildet hatte. Nach Recherchen der nepalesischen Zeitung „Kathmandu Post“ wurden nur Bergsteiger ganz im Westen des Landes darüber informiert, dass schlechtes Wetter heranziehe. Doch der Zyklon habe plötzlich seine Richtung geändert, sagte Suman Regmi, Chef des Wettervorhersage-Instituts, dem Blatt.