Schüssel: Tschechien bleibt weiterhin Antworten betreffs Temelin schuldig

Das tschechische Außenministerium hat in einem an das österreichische Umweltministerium in Wien adressierten Schreiben auf die offenen Fragen geantwortet, die sich aus der im Juni durchgeführten öffentlichen Anhörung über das südböhmische Atomkraftwerk Temelin ergeben haben, hat dabei allerdings keine objektiven Zugeständnisse (an die österreichischen Forderungen) gemacht. Dies schreibt das österreichische Blatt "Die Presse" in seiner Samstagausgabe. "Die tschechische Seite sieht das Atomkraftwerk Temelin als akzeptabel sowohl in wirtschaftlicher als auch in energetischer und ökologischer Hinsicht an," zitiert die Tageszeitung aus der Einleitung des Schreibens vom tschechischen Außenministerium. Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hat derweil am Freitag in Brüssel gegenüber EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen beklagt, dass die Verzögerung im Melk-Prozess nicht von österreichischer, sondern von tschechischer Seite hervorgerufen werde. Vor Journalisten wiederholte er, dass die tschechische Seite lange Zeit Antworten auf die gestellten Fragen im Zusammenhang mit der Umweltverträglichkeitsprüfung von Temelin schuldig geblieben ist und zum Teil immer noch schuldig ist.

Autor: Lothar Martin