Schwarze Lufballone auf den Straßen Karlsbads

Schwarz gekleidete Leute auf den Straßen, schwarze Bier- und Wasserverkäufer auf der Kollonade, Kinder mit schwarzen Luftballonen... Was soll denn das bedeuten, muss ein zufälliger Passant hier in Karlovy Vary fragen? Sind die Karlsbader so morbid, trauern sie oder ist ist es einfach eine neue Mode? Nichts davon. Die Anwort lautet völlig anders: Auf dem Filmvestival wurde am Donnerstagabend der US-amerikanische Streifen "Man in Black" uraufgeführt und dies alles sind nur Werbetricks, die die Vorstellung begleiten.

Schwarz gekleidete Leute auf den Straßen, schwarze Bier- und Wasserverkäufer auf der Kollonade, Kinder mit schwarzen Luftballonen... Was soll denn das bedeuten, muss ein zufälliger Passant hier in Karlovy Vary fragen? Sind die Karlsbader so morbid, trauern sie oder ist ist es einfach eine neue Mode? Nichts davon. Die Anwort lautet völlig anders: Auf dem Filmvestival wurde am Donnerstagabend der US-amerikanische Streifen „Man in Black 2“ uraufgeführt und dies alles sind nur Werbetricks, die die Vorstellung begleiten.

Haben Sie daher keine Angst, wenn Sie wohl auch anderswo in Tschechien ähnlichen schwarzen Figuren begegnen sollten - die zweite Folge der erfolgreichen Sci-Fi-Komödie wird nämlich im ganzen Land gespielt und soll zum Reißer des diesjährigen Sommers werden. Das hiesige Festival neigt sich schon schnell seinem Ende, an den Zuschauern läßt sich jedoch keine Ermüdung beobachten. Das Interesse ist stets riesengroß, und zwar nicht nur bei Wettbewerbsstreifen, sondern auch bei ganz unbekannten Filmen.

Vor jedem Kino, vor jeder Vorstellung wiederholt sich die selbe Szene: Vor dem Eingang drängt sich ein Haufen der Leute, die keine Eintrittskarten haben und trotzdem hoffen, in den Saal zu kommen. Ich muss hinzufügen, dass es ihnen meistens auch gelingt, die Veranstalter sind sehr benevolent und lassen sie, jeden freien Sitz, aber auch alle Stufen und jeden freien Platz auf dem Boden besetzen. Der Mangel an Kinosälen, den die Festivalleitung als eines der brennendsten Probleme des Festivals nennt, ist hier wirklich fühlbar. Die Zuschauer sind fähig, vier fünf Filme pro Tag zu sehen. Die meisten Gespräche, die man hier mitbekommen kann, drehen sich darum, wohin, in welches Kino und welchen Saal man gerade in diesem Augenblick laufen solle.

Weniger besucht als die Filme sind die Pressekonferenzen, auf denen sich manchmal nur ein paar Journalisten treffen. Auch da gibt es aber Ausnahmen. Einem großen Intresse erfreute sich am Donnerstag die Pressekonferenz der tschechischen Assoziation der Filmproduzenten, bei der ein großes Ereignis in der tschechischen Kinematographie angekündigt wurde: die Errichtung des sog. "Tschechischen Filmzentrums". Seit Jahren wird über die Konstitutierung eines staatlichen audiovisuellen Zentrums diskutiert, bisher gelang es aber nicht, das entsprechende Gesetz durchzusetzen.

Die Filmproduzenten kommen daher mit ihrer eigenen Initiative, einem Zentrum, dessen Aufgabe es ist, Informationen über den akutellen Stand des tschechischen Films zu sammeln, zu verarbeiten und zu verbreiten sowie Werbung und Promotion für den tschechischen Film in der Welt zu machen. Das nächste Ziel ist dabei das internationale Filmfestival und Filmmarkt in Berlin.

Also auch für Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, eine gute Nachricht: hoffentlich werden sie künftig mehr Gelegenheit haben, tschechische Filme in Ihren Kinos zu sehen.