Schwarzenberg: Russische Drohung bestärkt tschechischen Verteidigungswillen

Die Tschechische Republik lässt sich nicht einschüchtern von der Drohgebärde Russlands, im Falle des Baues eines US-Raketenabwehrsystems in Tschechien und Polen eigene Raketen auf beide Länder richten zu wollen. Das erklärte der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg gegenüber der Agentur Reuters am Dienstag in Warschau. Seiner Meinung nach erhöhe die russische Drohung nur die Entschlossenheit der Tschechen, sich zu verteidigen, ergänzte Schwarzenberg. Demgegenüber kritisierte sein politischer Gegenspieler, der sozialdemokratische Schatten-Außenminister Lubomir Zaoralek, dass sich Tschechien neben Polen zum Spielball der amerikanischen Interessen machen lasse und dass man mit einer Zusage zu den US-Plänen völlig unnötig neue Gräben zu den Verbündeten in der NATO und der EU aufreiße. Aus Moskau ließ derweil der russische Außenminister Sergej Lavrov verlauten, dass sein Land in keinen neuen Rüstungswettstreit mit den Vereinigten Staaten treten werde. Das ändere jedoch nichts daran, dass man die Stationierung einer US-Raketenabwehrbasis in Tschechien und Polen strikt ablehne, bekräftigte Lavrov.

Autor: Lothar Martin