Schwere Gas-Explosion fordert drei Menschenleben

Nach der Gas-Explosion in Brünn... (Foto: CTK)

In unseren Nachrichten haben wir Sie bereits mehrfach darüber informiert, jetzt ist es auch amtlich: Bei einer heftigen Gas-Explosion am Montag in der mährischen Stadt Brno/Brünn sind drei Menschen ums Leben gekommen, darunter ein vierjähriges Mädchen. Sechs Personen lagen am Dienstag noch im Krankenhaus, eine schwebte in Lebensgefahr. Über die mögliche Unfallursache gab es bisher nur Hinweise und Vermutungen, denen die Polizei nun nachgehen wird. Näheres von Lothar Martin.

Nach der Gas-Explosion in Brünn...  (Foto: CTK)
Ein entsetzliches Bild bietet sich dieser Tage den ehemaligen Einwohnern des Mietshauses in der Straße Trzní 2 der mährischen Metropole Brünn. Innerhalb von nur wenigen Minuten, nachdem es am Montag um 13.10 Uhr in diesem Haus zu einer heftigen Gas-Explosion gekommen war, hat sich ihr einstiges Zuhause in eine Ruine verwandelt, die nun bis einschließlich Donnerstag abgerissen und abgetragen werden soll. Denn von dem Hab und Gut der bis dahin in dem vierstöckigen Gebäude lebenden 72 Einwohner ist nichts mehr geblieben. Nach der Explosion hatte die nach dem Kamineffekt entstandene Stichflamme alles mitgerissen, was ihr in die Quere kam, darunter leider auch das Leben dreier Menschen: zweier älterer Frauen und das des vierjährigen Mädchens. Die obdachlos gewordenen Einwohner des Hauses sind vorerst in einem ehemaligen Naherholungsobjekt der städtischen Polizei an der Brünner Talsperre untergebracht. Um ihr seelisches Befinden sowie die allernotwendigsten Besorgungen kümmern sich in erster Linie die zehn Mitglieder des Krisenstabs der Karitas-Gebietsorganisation Blansko.

Nach der Gas-Explosion in Brünn...  (Foto: CTK)
Die Frage der Unfallursache ist bis dato noch nicht geklärt. Doch ihr wird mittlerweile intensiv nachgegangen, zumal es seit längerem Hinweise aus der Bevölkerung gegeben haben soll, nach denen sich über einen immer wieder auftretenden Gasgeruch beschwert wurde. Dies hat auch der Sprecher der Brünner Polizei, Zdenek Lubas, bestätigt:

"Wir haben Informationen darüber, dass es zu Meldungen gekommen sei, bei denen von entweichendem Gas die Rede war. Dem gehen wir jetzt nach und wollen feststellen: Wann genau das war, um wie viel Uhr und unter welchen Umständen."

Die in diesem Zusammenhang in die Kritik geratenen Südböhmischen Gaswerke haben jedoch bereits auf diese Äußerungen reagiert. So erklärte ihr Vorstandsvorsitzender Dan Tok gegenüber dem Tschechischen Rundfunk:

"Alle telefonischen Meldungen, die bei unserer Dispatcher-Zentrale eingehen, werden aufgezeichnet. Daher ist es möglich, sie zurückzuverfolgen, d.h. es kann festgestellt werden, wen jemand wann auch immer angerufen hat. Unsere Leute wissen also darüber bescheid. Es ist aber nicht möglich, dass jemand eine derartige Mitteilung ignoriert. Das schließe ich vollkommen aus."

Nun, wie auch immer, die Ermittlungen, die maximal 30 Tage andauern sollen, werden den wahren Tatbestand hoffentlich ans Licht bringen. Es bleibt zu hoffen, dass die Hinterbliebenen des Unglücks bis dahin auch wieder ein lebenswertes Zuhause gefunden haben.