Schwiegersohn von russischem Waffenproduzenten könnte in Tschechien auf Sanktionsliste landen

Tschechiens Innenminister Vít Rakušan (Stan) sowie der Außenminister des Landes, Jan Lipavský (Piraten), ziehen in Erwägung, Rostislaw Sorikow, den Schwiegersohn des russischen Waffenherstellers Boris Obnosow, auf die nationale Sanktionsliste zu setzen. Darüber informierte Innenminister Rakušan am Donnerstag via Twitter. Chefdiplomat Lipavský teilte der Presseagentur ČTK auf Anfrage mit, er werde die Meldung nicht kommentieren. Die Einstufung von Personen auf die Sanktionsliste erfolge geheim, so der Minister.

Der Nachrichtenserver Aktuálně.cz hatte am Donnerstag darüber informiert, dass Sorikow in Prag wohne und sein Leben durch Einnahmen aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine finanziere. So besitze er zwei Wohnungen im Stadtteil Žižkov und mehrere Luxusautos. Sein Schwiegervater Boris Obnosow verdiene sein Geld mit Raketen für die russische Armee, hieß es weiter.

Wegen der Befürwortung des russischen Angriffskriegs hat Tschechien bisher drei Personen auf die nationale Sanktionsliste gesetzt, so den Moskauer Patriarch Kyrill, den russischen Unternehmer Wladimir Jewtuschenkow sowie dessen Sohn Felix Jewtuschenkow. Die betroffenen Personen sind unter anderem mit einem Einreiseverbot belegt, zudem können sie keine Finanzoperationen mehr über Tschechien abwickeln.