Tradition als Hauptthema: Prague Pride Festival beginnt
Traditioneller als viele denken – mit dieser leicht provokanten These hat am Montag das Prague Pride Festival begonnen. Es ist das wichtigste Ereignis in Tschechien von und für LGBTQ+-Menschen.
Erstmals seit der Corona-Pandemie findet das Festival wieder in vollem Umfang statt. Noch bis Sonntag sind rund 150 Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten in Prag geplant. Im Mittelpunkt steht wie immer die Lage sexueller Minderheiten in den Ländern Mittel- und Osteuropas. Dabei greifen die Veranstalter den Begriff „Tradition“ auf und stellen die Frage, von welchen „traditionellen Werten“ gesprochen wird, wenn Politiker in den Ländern der früheren Sowjetunion gegen die LGBTQ+-Gemeinde Stimmung machen.
Traditioneller Höhepunkt des Festivals ist dann am Samstag die Pride Parade, die vom Wenzelsplatz in den Letná-Park führt. In den Jahren vor der Pandemie nahmen teils bis zu 25.000 Menschen an dem bunten Umzug teil.
Eine Neuheit ist das Pride Café im Kaffeehaus Dorado Coffee am Platz Betlémské náměstí in der Prager Innenstadt. Die dortigen Veranstaltungen sind auch für all jene interessant, die kein Tschechisch können, da sie auf Englisch abgehalten werden.
Offiziell eröffnet wird das Prague Pride Festival am späten Montagnachmittag auf der Schützeninsel, wo auch das Festivaldorf angesiedelt ist. Zum Start hat sich unter anderem Außenminister Jan Lipavský (Piraten) angekündigt. Unterstützt wird das Festival zudem von weiteren hochgestellten Politikern wie Innenminister Vít Rakušan oder der Abgeordnetenhaus-Vorsitzenden Markéta Pekarová Adamová (beide Top 09).
Detaillierte Informationen zum Programm gibt es auf Tschechisch und Englisch unter festival.praguepride.com.