Seznam Zprávy: Polizei untersucht Aktivitäten des Leiters von Zemans Präsidialkanzlei Mynář

Die Polizei untersucht mehrere Aktivitäten des Leiters von Zemans Präsidialkanzlei, Vratislav Mynář. Darauf machte das Nachrichtenportal Seznam Zprávy am Montag aufmerksam. Der Historiker von der Karlsuniversität, Michal Stehlík, erklärte, Mynář sei unter den Leitern der Präsidialkanzlei eine Ausnahme, da er sein Amt für seine eigenen Businessinteressen genutzt habe. Ivo Mathé, der unter Václav Havel die Präsidialkanzlei leitete, bezeichnete das Verhalten von Zemans Kanzleichef als unerhört. Dies kann laut Mathé der Grund dafür sein, dass Mynář ohne Sicherheitsfreigabe ist.

2017 setzte sich Mynář in einem Brief an den kirgisischen Staatspräsidenten für eine unbekannte tschechische Firma ein. Es handelte sich um einen Auftrag für den Aufbau von Wasserkraftwerken. Kirgisische Politiker glaubten den tschechischen Unternehmern jedoch nicht. Mynář gab bald zu, die Firma gehöre seinem Bekannten. Zudem zeigte es sich, dass dieselbe Firma die Partei SPO sponserte, deren Chef Mynář zuvor war. Der Kanzleichef versuchte des Weiteren, chinesische Investoren für ein Projekt eines seiner Freunde zu gewinnen. Der Leiter der Präsidialkanzlei vergaß auch nicht seine Heimatgemeinde Osvětimany, wo er viele Immobilien besitzt. Der tschechische Fußballverband bezahlte eine von Mynář organisierte Reise der Fußballmannschaft von Osvětimany zur Fußball-EM in Frankreich. Beim Besuch des Emirs von Katar in Tschechien setzte sich der Kanzleichef wiederum dafür ein, dass der Emir den Erstligisten 1.FC Slovácko unterstützt. Der Fußballverein steht Mynář nahe.