Sobotka: Wolhynien-Tschechen sind nicht in Lebensgefahr

Laut Premier Bohuslav Sobotka befindet sich die tschechische Minderheit in der Ukraine nicht in einer lebensbedrohlichen Situation. Wäre dies der Fall müsste die Regierung schnelle Schritte ergreifen, so der tschechische Premier gegenüber der Agentur ČTK. Anfang Oktober hatten 232 Wolhynien-Tschechen bei Staatspräsident Zeman um Hilfe bei der Umsiedlung nach Tschechien ersucht. Zeman stellte sich öffentlich auf die Seite der Antragsteller. Sobotka kommentierte dies nun mit den Worten, dass sich der Präsident in einer bequemen Situation befinde, da er keine konkreten Schritte ergreifen müsse.

Wegen des Antrags der Wolhynien-Tschechen war es in den vergangenen Wochen zu einer Auseinandersetzung zwischen Außenminister Lubomír Zaorálek (ČSSD)und Miloš Zeman gekommen. Der Präsident hatte dem tschechischen Botschafter in Kiew mangelndes Engagement vorgeworfen, Zaorálek stellte sich jedoch hinter den Diplomaten. Zeman will die Liste der Antragsteller in der nächsten Woche Innenminister Milan Chovánec (ČSSD) übergeben. Im Anschluss sollen Vertreter von Innen- und Außenministerium in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe über das weitere Vorgehen beraten.

Autor: Annette Kraus