Spannungen zwischen Klaus und Svoboda
Präsident Václav Klaus hat die Worte, mit denen seine Haltung zur europäischen Integration von Außenminister Cyril Svoboda bewertet wurde, als beleidigend bezeichnet. Der Minister erklärte während der Rückkehr vom EU-Gipfel in Athen, der Präsident habe oberflächliche und unvollständige Informationen über das gegenwärtige Geschehen in der Europäischen Union. Klaus lud Svoboda mit einem Schreiben auf die Prager Burg ein, um sich seine Worte persönlich erläutern zu lassen. Das Treffen wird offensichtlich am kommenden Dienstag stattfinden. Außenminister Svoboda hat den Worten des Sprechers des Außenministers Vít Kolár zufolge nichts dagegen, über die EU zu diskutieren. Er habe - so Kolár - jedoch nicht vor, sich von der Prager Burg eine Belehrung oder Tadel zu holen. Kolár fügte gegenüber der Nachrichtenagentur CTK hinzu, der Minister sei in keiner untergeordneten Rolle dem Präsidenten gegenüber, für die Außenpolitik seien die Regierung und das Außenministerium den Bürgern gegenüber verantwortlich. Die Spannungen zwischen Klaus, Svoboda und auch Premier Vladimír Spidla waren schon während des EU-Gipfels in Athen zu verzeichnen. Während die Regierungsvertreter eine gemeinsame Außenpolitik der EU oder das Prinzip des rotierenden EU-Vorsitzes unterstützten, hatte Klaus seine skeptische Haltung zur Vertiefung der Integration nicht verheimlicht.