SPORT: Sosenka Zweiter der Friedensfahrt - Caban auf Mount Everest

Prager Internationale Marathon, Foto: CTK

Während sich viele Tschechen am letzten Wochenende - das hierzulande ein normales war und nicht im Zeichen der Pfingstfeiertage stand - auf ihre Datschen und Wochenendhäuschen zurück gezogen hatten, um das sonnige Wetter zu genießen, haben tschechische Sportler vieler Orten auf sich aufmerksam gemacht. Das größte sportliche Ereignis für die Tschechen selbst fand allerdings am Sonntag in der Landesmetropole statt - der achte Prager Internationale Marathon. Mehrere Tausend Profi- und Hobbyläufer starteten über verschiedene Distanzen und tauchten die Moldaustadt für einige Stunden in ein farbenfrohes Bild. Das Hauptrennen, die über 42-km-lange Marathonstrecke, wurde auch zum wiederholten Male von Farbigen beherrscht. Unter den 3200 Teilnehmern setzte sich der 23-jährige Kenianer Henry Tarus in 2:11:41 h vor Vorjahressieger Andrew Sambu aus Tansania und Joseph Chebet aus Kenia durch. Siegerin in der Frauenkonkurrenz wurde die Russin Alewtina Iwanowa. Der beste Tscheche belegte den 21. Rang.

Kenianer Henry Tarus,  Foto: CTK
Gleich 19 Plätze weiter vorn, auf dem zweiten Rang, beendete mit Ondrej Sosenka der beste Tscheche die diesjährige Friedensfahrt. Bei der 55. Ausgabe des Radsportklassikers in den Veranstalterländern Tschechien, Deutschland und Polen musste er sich im Gesamtklassement nur seinem polnischen Teamgefährten im Rennstall CCC Polsat, Piotr Przydzial, geschlagen geben. Und das um ganze sieben Sekunden. Verständlich, dass Sosenka da nicht ganz zufrieden war: "Für mich ist es die größte Niederlage meiner Karriere. Ich glaubte fest daran, hier gewinnen zu können. Sicher, ich weiß, Piotr ist ein guter Rivale und er fuhr hier vor heimischem Publikum, doch nur diese paar Sekunden trennten mich vom Sieg. Im Augenblick kann ich mich nicht so recht freuen."

Freuen über einen wertvollen 1:0-Sieg über Italien konnten sich am Samstag die tschechischen Fußballer. Doch dieser nach überzeugender Leistung in Prag herausgespielte Erfolg ist ein Muster ohne Wert - während die Azzuri zur WM nach Japan und Südkorea weiterreisen, sind die Tschechen diesmal wieder nur Zaungast beim Gipfeltreffen der Weltelite.

Miloslav Palacky und Miloslav Caban  (v.l.n.r.),  Foto: CTK
Dafür hat ein anderer Tscheche am Freitag als sechster unter seinen Landsleuten den höchsten Gipfel unseres Planeten, den 8848 Meter hohen Mont Everest bestiegen. Es war der gelernte Maschinenbauingenieur Miroslav Caban aus Hustopece bei Brno/Brünn, dem es als vierten Tschechen gelang, den Mount Everest ohne Sauerstoffmaske zu erklimmen. Dementsprechend ausgepumpt erklärte Caban: "Am schwersten war es von der Psyche her für mich, denn ich bin ohne Sauerstoffmaske emporgestiegen. Gleichzeitig sind rund 30 Leute nach oben gekraxelt, alle mit Sauerstoffmaske, und als sich mich nach und nach überholten, dachte ich: Nun, da hast du keine Chance, sakra, es ist nicht möglich dort oben anzukommen."

Caban hat es geschafft, weil er ein klares Ziel hatte und es nie aus den Augen verloren hat.