Sport: Tschechen am vergangenen Wochenende mehrfach "meisterlich"

Tschechien-Kanada: David Moravec gratuliert Pavel Patera zu seinem Gool (Foto: CTK)

Am vergangenen Wochenende wurde in so mancher europäischen Großstadt enthusiastisch gejubelt und gefeiert. Denn in den großen Fußballnationen Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und den Niederlanden wurden die neuen Landesmeister ermittelt. Und mittendrin, in ganz aktiver Rolle, haben sich auch einige Tschechen hervor getan. Nicht weniger erfolgreich trumpfen auch die tschechischen Cracks bei der derzeit in Schweden laufenden Eishockey-Weltmeisterschaft auf. Über die sportlichen Highlights aus tschechischer Sicht informiert Sie nun Lothar Martin.

Tschechien-Kanada: David Moravec gratuliert Pavel Patera zu seinem Gool  (Foto: CTK)
Wer in diesen Tagen die Kinnarps Arena im schwedischen Jönköping besucht, um ein Eishockeyspiel mit tschechischer Beteiligung zu sehen, der hat auch gleich die finale Musik mitbestellt. Denn nach jeder der sechs Begegnungen, die die Auswahl des amtierenden Weltmeisters bisher dort absolvierte, wurde die tschechische Nationalhymne intoniert. Mit anderen Worten: sechsmal trat Titelverteidiger Tschechien bisher zu einem WM-Vergleich an, und sechsmal verließen die Mannen um NHL-Superstar Jaromír Jágr als Sieger das Eis. Nach der Schweiz, Japan, Deutschland und Lettland wurden am Wochenende auch die Teams aus Übersee - die USA mit 5:4 und Kanada mit 5:1 - bezwungen. Doch nach der Partie gegen die US-Boys hatte Chefcoach Josef Augusta auch Kritisches anzumerken: "Mit dem ersten und dritten Drittel können wir überaus zufrieden sein und ich denke, dass sich meine Spieler insbesondere ihrer nachlassenden Konzentration im zweiten Drittel bewusst sein werden. Denn so kann man kein erfolgreiches Eishockey spielen."

In der Tat, beim tags darauf folgenden 5:1-Erfolg über Kanada zeigten sich die tschechischen Cracks auch in dieser Hinsicht von ihrer besten Seite. Doch nur so kann man auch im Viertelfinale bestehen, wo am Dienstagabend aller Voraussicht nach Russland der Gegner sein wird. Trainer Augusta ist sich jedenfalls gewiss: "Ich denke, dass heutzutage die Weltspitze unter den ersten Acht so ausgeglichen ist, dass hier im Viertelfinale die Tagesform der jeweiligen Teams den Ausschlag geben wird. Aber ich denke, dass wir gut vorbereitet sein werden."

Voll konzentriert waren am zurückliegenden Wochenende auch die tschechischen Fußballer, die mit ihren Teams in den europäischen Topp-Ligen zu Meisterehren kamen. So verhalfen Jan Koller und Tomas Rosický Borussia Dortmund zum insgesamt sechsten deutschen Meistertitel, Pavel Nedved war eine der Säulen in der Mannschaft von Juventus Turin, die in Italien den 26. Scudetto gewann. In den Niederlanden eroberte Tomás Galásek mit Ajax Amsterdam die Landestrophäe und in Österreich war Patrik Jezek am Titel von Tirol Innsbruck beteiligt. Pikant vor allem, dass mit Karel Poborský ein weiterer Tscheche mit seinen zwei Treffern beim 4:2-Sieg von Lazio Rom über Inter Mailand den Meisterschaftsjubel seines Freundes Pavel Nedved erst möglich gemacht hat. Jan Koller wiederum ist nach seinem Triumph mit Dortmund einer von lediglich 14 Spielern in der Welt, die schon in drei verschiedenen Ländern den Meisterpokal gewonnen haben. Kollers Bilanz: 1995 holte er mit Sparta Prag in Tschechien, 2000 und 2001 mit dem RSC Anderlecht in Belgien und nun mit dem BVB in Deutschland den Titel.