Stiftung 11. September will Bevölkerung über Terrorismus aufklären

Terroranschlag am 11. September 2001 in New York (Foto: Michael Foran, CC BY 2.0)

Viele Menschen der älteren und mittleren Generation haben sie noch vor Augen: Die erschreckende Bilder der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten. Nicht wenige behaupten, seitdem habe sich die Welt verändert und die Gefahr des Terrorismus ist allgegenwärtig geworden. Das finden auch die Gründer der tschechischen „Nadace 11. září“ (Stiftung 11. September), die deren Entstehung am Montag bekanntgegeben haben.

Terroranschlag am 11. September 2001 in New York  (Foto: Michael Foran,  CC BY 2.0)
Bei den Anschlägen der Terrororganisation Al-Qaida vor 15 Jahren in New York und Washington kamen rund 3000 Menschen ums Leben. Die Terroristen lenkten dabei Linienflugzeuge in die Hochhäuser des New Yorker World Trade Centers sowie das Verteidigungsministerium der USA, das sogenannte Pentagon. Es waren erschütternde Bilder, die am 11. September 2001 um die Welt gingen. Und sie haben quasi eine Epoche eingeleitet, die wir seitdem als eine „ständige Bedrohung durch den internationalen Terrorismus“ wahrnehmen.

Dass diese Gefahr nach wie vor latent ist, darauf will auch die am Montag in Prag gegründete tschechische Stiftung 11. September hinweisen. Zu den Gründern der Stiftung gehört auch der ehemalige Chef des militärischen Abwehrdienstes, Andor Šándor. Bei der medialen Präsentation der Stiftung am Montag kritisierte Šándor unter anderem jene Politiker und Militärs, die auf die Terroranschläge des 11. September sehr unverhältnismäßig reagiert hätten. Allen voran den ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush und die von ihm angeordnete Besetzung des Irak. Šándor zufolge gibt es den Irak, wie er auf Karten immer noch eingezeichnet ist, heute bereits nicht mehr. Auch weil die Amerikaner und Briten so schnell wieder abrückten, wie sie zuvor in den Staat an Euphrat und Tigris einmarschiert sind. Doch auch heutzutage hielten amtierende Politiker immer noch kein probates Mittel zur Bekämpfung des Terrorismus parat, moniert Šándor:

Andor Šándor  (Foto: ČT24)
„Die Art und Weise, wie der Westen diese Gefahr bannen will, ist einfach schlecht. Wir in der Nato konzentrieren uns viel zu sehr nur auf die repressiven Mittel. Ich meine da in erster Linie die Präsidenten Erdogan und Hollande. Beide Politiker glauben offenbar, dass sie sich zum Frieden bomben können. Das ist ein ganz falscher Gedanke, der im Grunde überhaupt nichts bringt.“

Basierend auf dieser Einschätzung nennt Šándor dann auch sogleich eines der Angebote, die sich die Stiftung zur Aufgabe gemacht hat:

„Unsere Stiftung will die Öffentlichkeit vor allem über die Gefahren des Terrorismus informieren. Natürlich nur in den bescheidenen und begrenzten Möglichkeiten, die wir haben. Aber wenn tschechische Bürger beispielweise weltweit in den Urlaub reisen wollen, dann sollen sie durch uns erfahren, ob der Ort und das Land ihres Reiseziels mehr oder eben weniger sicher sind.“

Jaroslav Bašta  (Foto: ČT24)
Des Weiteren will die Stiftung Bildungs- und Buchprojekte unterstützen, dank derer man die Bürger erfolgreich vor Terrorismus warnen könne, wie man gegen ihn vorgehen sollte oder ihn gar verhindern könne. Der ehemalige Minister sowie Botschafter in Russland und der Ukraine, Jaroslav Bašta, ist auch ein Gründungsmitglied der Stiftung. Er hebt besonders einen Gedanken hervor:

„Ich beherzige stets den alten Grundsatz: ‚Gut informiert zu sein, heißt vorbereitet zu sein‘. Und das wird in der ersten Phase unseres Wirkens auch das Wichtigste sein, was die Stiftung tun wird. Das heißt nichts anderes, als dass die Stiftung zunächst vor allem in den Bereichen Bildung und Erziehung tätig sein wird.“

Vor allem soll die Bevölkerung über die Gefahren des Terrorismus sowie das Verhalten im Ernstfall aufgeklärt werden, ließen die Gründer der Stiftung am Montag verlauten.