Stolpersteine erinnern in Chodov an Holocaust-Opfer

Der deutsche Bildhauer Gunter Demnig hat am Montag im westböhmischen Chodov / Chodau weitere fünf „Stolpersteine“ gelegt. Diese erinnern europaweit bereits in zahlreichen an die Opfer des Holocaust. Drei Stolpersteine erinnern vor dem Zeremoniensaal des Rathauses an Bedřich Kettner, seine Frau Mariana und den Sohn Jiří. Weitere zwei Steine wurden zum Andenken an Anna und Ida Kronberger vor dem heutigen Sitz der Bezirkspolizei verlegt. Historiker Miloš Bělohlávek aus Chodov erklärte, der Arzt Bedřich Antonín Kettner habe einige Male mit seiner Familie versucht, nach der Besetzung der tschechoslowakischen Grenzgebiete 1938 das Land zu verlassen. Er habe sich gezielt auf die Emigration in die Schweiz vorbereitet. Die Flucht sei ihm jedoch nicht gelungen, so der Historiker. Kettner, seine Frau und sein Sohn wurden in einem KZ ermordet. Dasselbe tragische Schicksal hatte auch die Familie des Kaufmanns Eduard Kronberger. Den Krieg überlebten nur Ruth und Kurt Kronberger, die mit den sogenannten „Winton-Zügen“ nach Großbritannien gebracht wurden.