Streik der Angestellten des öffentlichen Dienstes
Die erste Arbeitsstunde in den meisten staatlichen Institutionen gehörte am Mittwoch einem Streik. Warum die Beamten des öffentlichen Dienstes zu diesem Mittel griffen, sagt Ihnen jetzt Dagmar Keberlova.
"Ich fürchte, dass - ähnlich wie in EU-Ländern - unseren Angestellten mehrere Streiks bevorstehen, um zu ihren Rechten zu gelangen. Es gibt Dinge, die man mit einem einmaligen Schritt nicht durchsetzen kann."
Die Streikenden unterstützen auch ihre Kollegen, bei denen der Streik aus gesetzlichen Gründen unzulässig ist: Polizisten, Gefängniswachpersonal und Feuerwehr. Es wurde allerdings nicht überall gestreikt. Beispielsweise hat sich in der südmährischen Stadt Zlin jedes Amt und jede Institution individuell entschieden. Das größte Krankenhaus des Landkreises hat beispielsweise nicht gestreikt. Ähnlich wurden die Bürger auch auf dem Finanzamt in Ceske Budejovice/Budweis in der ersten Morgenstunde bedient:"Ich weiß noch nicht, wie viele Angestellte streiken würden, aber die Arbeit wird sichergestellt. Auch die Telefonauskunft über die Mehrwertsteuer wird in Betrieb sein", so ein Angestellte des Finanzamtes. In einer Prager Schule wiederum haben sich die Kinder gefreut, dass sie eine Stunde später kommen konnten und so auch ihre Eltern:
"Es ist super, wir sind gemeinsam aufgestanden, und ich habe mein Kind in die Schule begleitet."
Und was halten die Kinder von den Gehaltsproblemen ihrer Lehrer? Eines ist dafür, da die Lehrerinnen zu streng sind, andere denken wiederum, dass sie wirklich wenig Geld bekommen. Egal ist, dass mit dem einstündigen Streik nichts erzielt wurde, die Organisatoren meinten ja schon im Voraus, dass sie damit eigentlich gar nichts ändern, sondern nur ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen wollten.