Swing, Blues und Saxophon – der Jazz-Sommer-Workshop 2010
In dieser Woche treffen sich Schüler, Studenten und Musiker aus der ganzen Welt beim internationalen Jazz-Sommer-Workshop 2010 in Prag, um Jazz-Musik zu machen. Organisiert wird der Workshop von der Czech Jazz Society, der tschechischen Jazz-Gesellschaft. Die gemeinnützige Organisation fördert junge Talente und das Zusammentreffen von Musikern. Und dazu gehört eben auch die Organisation des alljährlichen Sommer-Workshops.
Dafür muss vor allem geprobt werden. Die Teilnehmer sollen auf dem Workshop Neues ausprobieren und damit ihren musikalischen Horizont erweitern. Das ist allerdings nicht kostenlos: Zwischen 200 und 400 Euro kostet eine Woche Jazz-Workshop - je nachdem, ob mit oder ohne Unterkunft. Die Anreise nach Prag müssen die Teilnehmer selbst finanzieren. Eine Investition, die sich lohnt, meint Elisabeth Lohninger. Jazz und Tschechen, das gehöre zusammen.
„Die Prager Jazz-Szene ist traditionell sehr verwurzelt, weil die Jazz-Musik hier in Tschechien einen ganz anderen sozialen Status hat, als im restlichen Westeuropa. Während des kommunistischen Regimes war die Jazzmusik die Revolutionsmusik. Sie war verbotene Musik, aber auch ein Symbol für Freiheit und Befreiung. Man konnte sich in dieser Musik viel freier ausdrücken, als in allem anderen, das erlaubt war. Und dadurch hat Jazz-Musik sehr starke Wurzeln hier.“In diesem Jahr nehmen insgesamt 80 Musikbegeisterte am Sommer-Workshop teil. Davon ist etwa ein Drittel aus dem Ausland angereist. Die meisten von ihnen studieren an Musikhochschulen oder haben eine klassische Musikausbildung. Krönender Abschluss der Jazz-Woche ist ein Konzert am Samstagabend. Die Workshop-Teilnehmer spielen im Prager Club „Jazz-Dock“. Bis dahin heißt es aber weiterhin fleißig proben und experimentieren.