Täglicher Nachrichtenüberblick

Wirtschaftsminister sieht Kohle als einzige effiziente Alternative zur Atomkraft

Die einzige Möglichkeit, damit die Energieversorgung in Tschechien bis 2040 sicher ist, sei ein Ausbau des Akw Dukovany. Dies sagte Wirtschaftsminister Karel Havlíček in einem Interview für die Tageszeitung Právo am Samstag. Andernfalls wäre ein Ausstieg aus der Kohle nicht zu schaffen, so der Politiker.

Erst neulich hat eine Studie gezeigt, dass die Energieversorgung hierzulande ohne Kohle und Krenkraft in 20 Jahren defizitär sein wird. Damals betonte Havlíček zudem die wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien für die Stromversorgung Tschechiens.

Regierung plant Millionenspende an Afghanistan

Tschechien dürfte Afghanistan für dieses Jahr Finanzhilfen in Höhe von 40 Millionen Kronen (knapp 1,6 Millionen Euro) zukommen lassen. Dies sieht ein Plan des Außenministeriums vor, wonach das Geld aus den Reserven des Ressorts bereitgestellt werden soll. Die Finanzhilfen sind Teil eines langfristigen Plans aus dem Jahr 2016, wonach Tschechien dem Bürgerkriegsland bis 2020 jährlich eine Millionensumme zum Wiederaufbau zukommen lässt. Die Regierung muss die Zahlung kommende Woche noch absegnen.

Die Hälfte der Summe soll demnach an einen Wiederaufbaufonds gehen, um die zivilen Strukturen in dem Land wiederherzustellen. Die andere Hälfte kommt den afghanischen Sicherheitskräften zugute.

Beteiligung an Kämpfen im Ausland soll Straftat werden

Die Beteiligung von tschechischen Staatsbürgern an bewaffneten Konflikten im Ausland soll in Zukunft als Straftat gewertet werden. Dies sieht eine Novelle des Strafrechts des Justizministeriums vor, die kommende Woche von der Regierung beraten werden soll. Diese Kämpfer würden nach ihrer Rückkehr eine Gefahr für Tschechien darstellen, begründet das Ressort seinen Vorstoß.

Außerdem sollen laut der Novelle Geheimdienstinformationen künftig als Beweismittel vor Gericht zugelassen werden. Das betrifft zum Beispiel Abhörprotokolle, die in konkreten Situationen entstanden sind, die für die betreffenden Fälle relevant sind. Bisher können die Geheimdienste die Polizei lediglich auf Straftatbestände hinweisen.

Tschechinnen zeigen Vergewaltigungen öfter an

In Tschechien wurde bisher in diesem Jahr die höchste Zahl an Vergewaltigungen seit zehn Jahren angezeigt. Insgesamt sind in den ersten acht Monaten des Jahres 525 schwere Sexualstraftaten bei der Polizei gemeldet worden. Darüber berichtete der Tschechische Rundfunk am Samstag.

Laut Experten hat die sogenannte #MeToo-Kampagne auch hierzulande Frauen darin bestärkt, eine Vergewaltigung auch den Behörden zu melden. Dennoch dürfte es nach wie vor eine hohe Dunkelziffer geben.

Weltweiter Vergleich: Tschechien mit massiven Anstieg von HIV-Infektionen

In Tschechien sind die HIV-Infektionen im Zeitraum zwischen 2010 und 2018 um 128 Prozent gestiegen. Dies ist der fünfthöchste Wert weltweit. Eine entsprechende Statistik veröffentlichte das US-Magazin Politico am Wochenende. Im ersten Halbjahr wurden laut dem nationalen Referenzlabor für HIV und AIDS 121 Neuinfizierte registriert, insgesamt leben hierzulande derzeit knapp 3500 Menschen mit einer positiven HIV-Diagnose.

Derzeit führen die Philippinen mit einem Anstieg von 203 Prozent im besagten Zeitraum die Liste des Politico an, gefolgt von Ägypten (196 Prozent) und Madagaskar (193 Prozent). Der nächste europäische Staat in der Aufstellung ist die Slowakei auf Platz sechs mit einem Anstieg von 106 Prozent.

Studie zu Touristennepp in Prag veröffentlicht

Ganze 21 Prozent der Lebensmittelgeschäfte im Prager Stadtzentrum ziehen ihre ausländischen Kunden über den Tisch. Dies bestätigt eine Studie von fünf tschechischen Soziologen, die nun in der wissenschaftlichen US-Zeitschrift Behavioral and Experimental Economics veröffentlicht wurde. Demnach gaben die Händler den Touristen meist zu wenig Rückgeld. Dabei stellten die Forscher fest, dass Läden in der Nähe von Sehenswürdigkeiten öfter zum Betrug neigen.

Die Soziologen führten Testkäufe in insgesamt 259 Geschäften im Zentrum der tschechischen Hauptstadt durch. Die Handelsinspektion weist langfristig auf die Ungleichbehandlung von tschechischen und ausländischen Kunden hin. Neben dem EInzelhandel betrifft dies vor allem das Gastgewerbe.

Das Wetter am Sonntag, 27. Oktober

Am Sonntag ist es überwiegend freundlich in Tschechien. Nur im Westen und der Landesmitte ist mit leichter Bewölkung zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 18 bis 20 Grad Celsius.