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Bis zu 250.000 Menschen protestieren in Prag gegen Regierung

Auf der Letná-Anhöhe in Prag haben am Sonntag laut Polizeiangaben rund 200.000 Menschen gegen die Regierung von Premier Andrej Babiš protestiert. Die Organisatoren gehen von rund 250.000 Demonstranten aus. In Reden kritisierten Vertreter von Kultur und Zivilgesellschaft die Haltung des Ano-Parteichefs zur Staatsführung, der Justiz und dem Umweltschutz. Der Protest wird von der Initiative „Eine Million Augenblicke für die Demokratie“ organisiert, die dem Regierungschef einen massiven Interessenskonflikt bei der Vergabe von Fördergeldern an dessen Ex-Konzern Agrofert sowie eine mögliche Einflussnahme in Ermittlungsverfahren vorwirft.

Neben den Pragern wollen auch viele Menschen aus den Regionen in der Hauptstadt demonstrieren, weshalb die tschechischen Eisenbahngesellschaften sämtliche Verbindungen verstärkt haben. Sowohl die Polizei als auch das Rote Kreuz planen eine massive Präsenz am Ort des Protestes.

Der bisher größte Protest auf der Letná-Anhöhe fand im Jahr 1989 gegen das damalige kommunistische Regime statt, wobei sich dort rund 750.000 Menschen versammelten. Als die größten Proteste nach der Wende gelten die Gewerkschaftsdemonstrationen gegen die Sparpolitik von Premier Petr Nečas 2009. Damals gingen bis zu 160.000 Menschen auf die Straße. Vor gut zwei Wochen brachte die Initiative „Eine Million Augenblicke für die Demokratie“ laut eigenen Angaben 120.000 Menschen auf den zentralen Prager Wenzelsplatz.

Premier Babiš zeigt kein Verständnis für Proteste

Die Vorwürfe, die bei den Protesten auf der Prager Letná-Anhöhe zu hören seien, halte er für Lügen. So kommentierte Premier Andrej Babiš gegenüber Journalisten die Proteste gegen ihn und seine Justizministerin Marie Benešová in der tschechischen Hauptstadt. Er verstehe die Anliegen der Demonstranten nicht, meinte der Premier. Der Ano-Parteichef betonte dabei, dass er in demokratischen Wahlen zum Regierungschef gewählt worden ist. Neuwahlen seien derzeit keine gute Idee, da es der Republik gut gehe, so Babiš, der gleichzeitig auf das Demonstrations-Recht verwies.

Auf der Letná-Anhöhe in Prag haben sich laut Angaben der Organisatoren 250.000 Menschen zur Protesten gegen die Regierung von Premier Andrej Babiš versammelt. Es ist die größte Demonstration seit dem Wendejahr 1989.

Präsident Zeman steht weiter hinter Premier Babiš

Tschechiens Staatspräsident Miloš Zeman hat Premier Andrej Babiš im Hinblick auf die massiven Demonstrationen in Prag am Sonntag seine Unterstützung zugesagt. Dies ist das Ergebnis eines Treffens der beiden Spitzenpolitiker am Samstag auf Schloss Lány. Weitere Themen der Gespräche waren der kommende Haushalt sowie die EU-Politik der Regierung. Im Streit um Kulturminister Antonín Stanek wolle sich Präsident Zeman kommende Woche mit dessen designiertem Nachfolger Michal Šmarda beraten, so Babiš nach dem Treffen.

Am Sonntag werden auf der Prager Letná-Anhöhe erneute Proteste gegen die Regierung von Babiš erwartet. Die Organisatoren stören sich vor allem am mutmaßlichen Interessenskonflikt des Premiers wegen Fördergeldern an dessen Ex-Konzern Agrofert. Erwartet wird die größte Demonstration hierzulande seit 1989.

Gedenken an Massaker von Ležáky

Am Sonntag wird am ehemaligen Standort von Ležáky an die Auslöschung des Dorfes durch die deutschen Besatzer vor 77 Jahren erinnert. Zum Gedenken an das Verbrechen findet eine Kranzniederlegung statt, unter anderem wird eine Rede von Premier Andrej Babiš erwartet.

Ležáky wurden zwei Wochen nach Lidice ebenso wegen des Attentats auf den Reichsprotektor Reinhard Heydrich niedergebrannt. Bei dem Massaker wurden 51 Menschen ermordet, vor allem die Kinder des Ortes wurden in die Vernichtungslager verschleppt.

Zoo Dvůr Králové schickt Nashörner nach Ruanda

Der Zoo im ostböhmischen Dvůr Králové hat am Sonntag fünf seltene Spitzmaulnashörner nach Ruanda geschickt. Dies teilte die Tierparkleitung in einer Presseaussendung mit. Die Tiere sollen dabei helfen, die rückläufige Nashornpopulation in dem ostafrikanischen Land aufzustocken.

Der Tiergarten Dvůr Králové gilt als führend bei der Nachzucht bedrohter Nashornarten. Unter anderem das unlängst verstorbene männliche nördliche Breitmaulnashorn Sudan lebte vor seiner Auswilderung in dem tschechischen Zoo.

Volleyball: Tschechinnen sichern sich Titel in Europaliga

Nach sieben Jahren haben sich die tschechischen Volleyballerinnen den Sieg in der Europaliga gesichert. Die Tschechinnen bezwangen dazu im Endspiel der Final Four am Samstag in Varaždin die Gastgeberinnen aus Kroatien mit 3:1-Sätzen.

Den dritten Platz sicherten sich wiederum die Weißrussinnen. Diese brillierten im Spiel um Bronze gegen Spanien und siegten mit 3:0-Sätzen.

Das Wetter am Montag, den 24. Juni

Am Montag wird es überwiegend sonnig in Tschechien. Nur im Südosten des Landes zeigen sich vereinzelte Wolken. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 27 bis 30 Grad Celsius.