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In Tschechien wird an den Nato-Beitritt erinnert

In Tschechien wird am Dienstag an den Nato-Beitritt vor 20 Jahren erinnert. Auf der Prager Burg treffen führende tschechische Politiker mit Vertretern weiterer Nato-Mitgliedsländer einschließlich der Staatspräsidenten Polens, der Slowakei und Ungarns zusammen.

Auf dem Programm der Feierlichkeiten steht unter anderem eine Konferenz mit dem Titel „Unsere Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit“. An der anschließenden Debatte werden die anwesenden Staatspräsidenten und die Stellvertreterin des Nato-Generalsekretärs Rose Gottemoeller teilnehmen. Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) wird am Abend 14 Persönlichkeiten für ihre Verdienste um den Nato-Beitritt auszeichnen.

Tschechien, Polen und Ungarn traten am 12. März 1999 als die ersten ehemaligen Ostblock-Länder dem Bündnis bei.

Politiker betonen Bedeutung der Nato und warnen vor Russland

Die Verteidigung muss wegen der angespannten Sicherheitslage gestärkt werden. Das sagte der tschechische Verteidigungsminister Lubomír Metnar (parteilos) während der Konferenz zu 20 Jahren Nato-Mitgliedschaft auf der Prager Burg am Dienstag. Die Nato-Mitgliedschaft habe die Sicherheit Tschechiens am meisten gefestigt, so Metnar. Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) erinnerte daran, dass die Nato kein Interesse an einer Eskalation in den Beziehungen mit Russland habe. Moskau müsse jedoch das Völkerrecht und die außenpolitische Orientierung seiner Nachbarstaaten respektieren, unterstrich der Sozialdemokrat. Der Ex-Verteidigungsminister Alexandr Vondra (Bürgerdemokraten) betonte, dass Tschechien die Nato heute mehr als je zuvor brauche. Grund dafür seien der islamistische Radikalismus, Russland und der Aufstieg Chinas.

Die Ex-US-Außenministerin Madeleine Albright warnte in ihrer Rede vor der Untergrabung der Demokratie in den Nato-Ländern. Sie erinnerte daran, dass in vielen Mitgliedsstaaten der Nationalismus stärker geworden sei und dass Gesetze verabschiedet würden, die die Opposition und die Medien schwächen. Sie sagte: „Wir dürfen nicht Putin helfen, der versucht, die Nato zu spalten und unsere Demokratie zu untergraben.“

Zeman warnt vor Taliban

Sollten die Taliban in Afghanistan wieder an die Macht kommen, würden sie auch wieder Angriffe auf den Westen planen. Damit warnte Tschechiens Staatspräsident Miloš Zeman vor Gesprächen der Regierung in Kabul mit den Islamisten. Zeman nimmt am Dienstag in Prag an einer Konferenz zum 20. Jahrestag des tschechischen Nato-Beitritts teil.

Das tschechische Staatsoberhaupt erinnerte in diesem Zusammenhang wiederholt an die Anschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington. Man könne nicht erwarten, dass aus einem Tiger ein Vegetarier würde, so Zeman in seiner Ansprache.

Mobilanbieter informieren Babiš über Preispolitik

Die drei in Tschechien vertretenen Mobilfunkanbieter wollen ihre Preise gegenüber Premier Andrej Babiš offenlegen. Dies bestätigte der Ano-Politiker nach einem Treffen mit Vertretern von T-Mobile, O2 und Vodafone am Dienstag. Bis in einer Woche sollen detaillierte Listen über die Kosten vorliegen, so Babiš via Twitter.

Mobile Daten und Handytelefonie gelten in Tschechien als besonders teuer. So zahlt man hierzulande im Schnitt 20 Euro für sieben Gigabyte Daten zudem werden in Tschechien keine Flate-Rate-Tarife angeboten. Die Regierung will die Preise nun mit schärferen Regeln für die Anbieter sowie durch mehr Konkurrenz auf dem Markt drosseln.

Sängerin Věra Bílá im Alter von 64 Jahren gestorben

Im Alter von 64 Jahren ist am Dienstag die renommierte Sängerin Věra Bílá gestorben. Am Montag wurde sie in kritischem Zustand in die Uni-Klinik Pilsen eingeliefert, wo sie einen Tag später gestorben ist. Die Information veröffentlichte der Nachrichtenserver idnes.cz. Die Sängerin hatte Jahre lang gesundheitliche Probleme und war zuckerkrank.

Věra Bílá war die bekannteste Roma-Sängerin Tschechiens. Sie stammte aus dem westböhmischen Rokycany und wuchs in sehr armen Verhältnissen auf. Die begabte Musikerin trat mit der Band Kale auf und brachte einige CDs heraus. Nach zwei Familientragödien zog sich die Sängerin für einige Jahre zurück. In den letzten Jahren bemühte sie sich um einen Comeback. Ein Dokumentarfilm über ihre Bemühungen auf die internationale Musikszene zurückzukehren wurde im Dezember vergangenen Jahres vom Tschechischen Fernsehen gesendet. Darin sagte die Sängerin, in der Musik sei sie nicht krank, ohne Musik sterbe sie vor Wehmut.

Lawinenalarm im Riesengebirge

Im Riesengebirge wurde die dritte Lawinenwarnstufe ausgerufen. Die Bergwacht begründet das mit den ergiebigen Schneefällen und starken Winden in den vergangenen Tagen.

Laut den Bergrettern ist die Lage in den Hängen des Riesengebirges derzeit sehr gefährlich. Ski-Fahrer sollten nicht von den vorgegebenen Pisten und Loipen abweichen, so die Warnung.

Das Wetter am Mittwoch, 13. März

Am Mittwoch ist es wechseln bewölkt in Tschechien, im Westen und Norden des Landes kommt es zu vereinzelten Schauern. Gegen Abend hin werden die Niederschläge vor allem im Westen ergiebiger. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 7 bis 10 Grad Celsius.