Täglicher Nachrichtenüberblick

Petříček rechnet mit Verschiebung des Brexit

Eine Verschiebung des Brexit um mehrere Wochen sei eine realistische Variante. Dies sagte Tschechiens Außenminister Tomáš Petříček in einem Gespräch für das Tschechische Fernsehen am Sonntag. Man müsse aber im Auge behalten, dass die Europawahlen im Mai bereits ohne das Vereinigte Königreich stattfinden sollten, so der Sozialdemokrat. Man müsse nun abwarten, mit welchen Lösungsvorschlag London kommt.

Geplant ist ein Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union zum 29. März. Da das britische Unterhaus vergangene Woche den Brexit-Fahrplan von Theresa May abgelehnt hatte, ist das weitere Vorgehen ungewiss.

Steuerreform nicht vor 2021

Für eine umfassende Steuerreform wäre erst ab 2021 Raum. Dies sagte Tschechiens Premier Andrej Babiš gegenüber Journalisten am Sonntag. Derzeit erlaube der Staatshaushalt keine größeren Steuerausfälle, so der Ano-Politiker. Die Opposition kritisierte den Aufschub.

Die Regierung kritisiert seit längerem das System des sogenannten Super-Bruttolohns, wobei der Bruttolohn zuzüglich der Ausgaben für Kranken- und Sozialversicherung als Bemessungsgrundlage für die Einkommenssteuer liegen. Stattdessen ist im Kabinett eine progressive Besteuerung von Einkommen im Gespräch.

Präsident Zeman äußert sich kritisch zu Palach-Tat

Wer für seine Ideale kämpfen will, muss auch für sie leben. So kommentierte Tschechiens Staatspräsident Miloš Zeman in einem Gespräch für die Zeitung Blesk die Selbstverbrennung des Studenten Jan Palach vor 50 Jahren. Dennoch habe die Tat einen Effekt gehabt, denn sie sei wichtig beim Sturz des Kommunismus im Jahr 1989 gewesen, so der Präsident.

In dieser Woche wurde bei zahlreichen Aktionen an die Selbstverbrennung des Studenten Jan Palach vor 50 Jahren erinnert. Mit seiner Tat wollte Palach die tschechoslowakische Gesellschaft aus ihrer Lethargie nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes 1968 wachrütteln. Der Student starb drei Tage nach seiner Selbstverbrennung unter entsetzlichen Qualen an den Folgen seiner Tat.

Italien: Neonazi-Konzert zu Ehren Palachs findet auf dem Land statt

Das Konzert italinischer Neonazi-Bands zu Ehren des tschechischen Studenten Jan Palach am Samstag hat in einem Dorf südlich von Verona stattgefunden. Darüber berichteten italienische Medien am Sonntag. Zuvor hatten mehrere Veranstaltungsorte das Konzert des neofaschistischen Vereins Nomos in der norditalienischen Großstadt selbst abgesagt. Kritik an dem Konzert kam unter anderem von der Vertretern der Prager Karlsuniversität.

Für italienische Neofaschisten gilt Palach als Symbol des Antikommunismus. In dieser Woche wurde bei zahlreichen Aktionen an die Selbstverbrennung des Studenten Jan Palach vor 50 Jahren erinnert. Mit seiner Tat wollte Palach die tschechoslowakische Gesellschaft aus ihrer Lethargie nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes 1968 wachrütteln. Der Student starb drei Tage nach seiner Selbstverbrennung unter entsetzlichen Qualen an den Folgen seiner Tat.

Prager Villa Bertram soll Kulturdenkmal werden

Die klassizistische Villa Bertram soll nationales Kulturdenkmal werden. Er werde sich in diesem Jahr bei der Regierung dafür einsetzen, so Kulturminister Antonín Stanek in einer Mitteilung Ende dieser Woche. Der Status als Kulturdenkmal könnte das verfallene Gebäude wiederbeleben und für Besucher attraktiv machen, erklärte der Sozialdemokrat seine Absicht. Der Prachtbau steht wegen seines ungeklärten Eigentumsstatus seit zwei Jahren leer.

Die sogenannte Bertramka entstand im 17. Jahrhundert und gehörte lange Zeit der Familie Duschek. Bekannt wurde sie vor allem als Wirkungsort von Wolfgang Amadeus Mozart bei seinen zahlreichen Prag-Aufenthalten. Gerade dort soll Mozart die Oper „Don Giovanni“ komponiert haben.

Tennis: Kvitová bei Australian Open im Viertelfinale, Berdych raus

Nach Karolína Plíšková hat sich auch Petra Kvitova bei den Australian Open für das Viertelfinale qualifiziert. Die tschechische Weltranglisten-Achte Kvitová überrollte am Samstag die US-Amerikanerin Amanda Anismiova mit 6:2 und 6:1 und sicherte sich so das Ticket für die nächste Runde. Dort trifft sie am Montag auf die Lokalmatadorin Ashleigh Barty.

Bei den tschechischen Herren sah es am Samstag hingegen nicht so gut aus. Tomáš Berdych musste sich mit 0:6, 1:6 und 6:7 deutlich gegen den Spanier Rafael Nadal geschlagen geben.

Das Wetter am Montag, 21. Januar

Am Montag ist es überwiegend heiter in Tschechien, nur im äußersten Norden und Süden zeigen sich ab und an vereinzelte Wolken. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -2 bis 0 Grad Celsius. In den Bergen sinkt das Thermometer stellenweise sogar auf -9 bis -6 Grad Celsius.