Täglicher Nachrichtenüberblick
Zeman kritisiert in russischem TV EU-Sanktionen
Die derzeitigen Sanktionen gegen Russland seien unwirksam und würden beiden Seiten nur wirtschaftlich und politisch schaden. Dies sagte Tschechiens Staatspräsident Miloš Zeman gegenüber dem russischen Fernsehsender NTV in einem Interview am Sonntag. Trotz der Lage glaube er nicht an einen bewaffneten Konflikt zwischen Russland und der Nato, so Zeman.
In dem Gespräch kritisierte Zeman außerdem, dass Europa im Gegensatz zu China, den USA oder Russland eine starke Führungsperson fehle. Er verwies dabei auf die Proteste gegen Frankreichs Präsident Emmanuele Macron und den angekündigten Abgang von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Petříček verteidigt Nein zu UN-Migrationspakt
Im UN-Migrationspakt sei keine Verurteilung von illegaler Migration zu finden. Damit verteidigte Tschechiens Außenminister Tomáš Petříček in einem Gespräch für die Tageszeitung Právo das Nein Prags zu dem Dokument. Er hätte sich hierzulande aber eine sachlichere Debatte zu dem Thema gewünscht, so der Sozialdemokrat. Laut Petříček ist eine gemeinsame europäische Lösung in Bezug auf die Migration nötig, da einzelne Staaten den Herausforderungen nicht gewachsen seien.
Die Vereinten Nationen wollen kommende Woche bei einem Gipfel in Marrakesch mit dem sogenannten UN-Migrationspakt einen einheitlichen Standpunkt zu Flucht und Migration finden. Zahlreiche Staaten lehnen das Papier jedoch ab, unter anderem Tschechien hat seine Teilnahme an dem Gipfel in Marokko abgesagt.
Bericht: Regierung will „Burka-Verbot“ ablehnen
Einem Bericht der Pressagentur ČTK zufolge will die Regierung einen Parlamentvorstoß für ein Verbot von Ganzkörperschleiern ablehnen. Eingebracht hatte den Vorschlag die Partei „Freiheit und direkte Demokratie“, die offen migrations- und islamfeindliche Positionen vertritt. Die Koalition aus Partei Ano und Sozialdemokraten würde in dem Entwurf einen Eingriff in die Menschenrechte sehen und wolle ihn auf der Regierungssitzung am Mittwoch ablehnen, so die ČTK unter Berufung auf Regierungskreise.
Ein sogenanntes „Burka-Verbot“ gilt beispielsweise in Dänemark oder Frankreich. Eine solche Art der Verschleierung sei in de muslimischen Gemeinde in Tschechien jedoch nicht üblich und deshalb kein Thema, heißt es laut ČTK aus der Regierung.
Regierungsbeauftragte: Tschechen schätzen Menschenrechte zu wenig
Der tschechischen Gesellschaft sei die Einhaltung von Menschenrechten nicht wichtig genug. Davor warnte die Regierungsbeauftragte für Menschenrechte Martina Štěpánková im Vorfeld des Internationalen Tages der Menschenrechte. Es herrsche die Meinung vor, dass die Menschenrechte hierzulande bereits erkämpft seien und nicht mehr weiter geschützt werden müssten, so Štěpánková. Laut der Regierungsbeauftragten äußert sich das unter anderem in der ablehnenden Haltung gegenüber NGOs in Tschechien.
Der Internationale Tag der Menschenrechte erinnert an die Unterzeichnung der Charta der Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948. Der Schutz der Menschenrechte sei wichtiger Bestandteil des Rechtsstaates in demokratischen Gesellschaften, so Regierungsbeauftragte Štěpánková.
Tschechische Bahn: neuer Fahrplan tritt in Kraft
Ab Sonntag gilt auf den Bahnstrecken Tschechiens ein neuer Fahrplan. Die Tschechische Bahn will mit ihrem neuen Fahrplan vor allem zahlreiche Verbindungen enger takten. Die Fahrgäste müssen jedoch mit geringfügig erhöhten Fahrpreisen rechnen.
Große Änderungen warten auf einigen Fernstrecken auf die Kunden der Bahn. Mit der Eröffnung des Tunnels Ejpovice verkürzt sich beispielsweise die Fahrtzeit zwischen Prag und Plzeň / Pilsen, beziehungsweise München, um rund elf Minuten. Die Brünner hingegen müssen ab Sonntag Einschränkungen am Hauptbahnhof der Stadt hinnehmen.
Nationalgalerie stellt Pläne für kommendes Jahr vor
Skulpturen des Schweizer Künstlers Alberto Giacometti und ein Blick in die Welt der französischen Expressionisten – dies sind die Highlights in der Prager Nationalgalerie im Jahr 2019. Das Ausstellungshaus machte seine Pläne für kommendes Jahr am Wochenende öffentlich. Publikumsmagnet soll vor allem die großangelegte Giacometti-Ausstellung ab Juli kommenden Jahres werden, die in Zusammenarbeit mit der Pariser Giacomett-Stiftung entsteht. Die schlanken Skulpturen des Bildhauers sollen im Dialog mit Werken des tschechischen Künstlers Olbram Zoubek gezeigt werden.
Außerdem plant die Nationalgalerie eine große Schau von Malereien aus Renaissance und Barock sowie eine Schau von Werken der Jahre 1796 bis 1918 mit dem Titel „Langes Jahrhundert“. Nach dieser Saison soll das Hauptgebäude der Nationalgalerie, der Prager Messepalast, grundlegend renoviert werden.
Das Wetter am Montag, den 10. Dezember
Am Montag wird es in Tschechien wieder winterlich. Landesweit ist es überwiegend bewölkt, im Osten der Republik sowie in den Bergen ist mit Schneefall zu rechnen. Vor allem in Nordosten Tschechiens regnet es. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 2 und 5 Grad Celsius.