Täglicher Nachrichtenüberblick

Migration: Tschechien ohne Vertreter bei Marrakesch-Konferenz

Tschechien wird beim UN-Migrationsgipfel im marokkanischen Marrakesch nicht vertreten sein. Man wolle keine Delegation zu der Konferenz schicken, bestätigte das Außenministerium am Freitag. Tschechien hatte bereits angekündigt, nicht dem Pakt beizutreten, der bei dem Gipfel in Marrakesch abgesegnet werden soll.

Die sogenannte Marrakesch-Deklaration zur Migration hat in einigen Ländern zu Unmut geführt. Neben Tschechien lehnen unter anderem die USA, Ungarn oder die Slowakei das Papier ab.

Zeman wirft Inlandsgeheimdienst Versagen vor

Präsident Miloš Zeman hat scharfe Kritik am tschechischen Inlandsgeheimdienst BIS geübt. In einem Interview für den privaten TV-Sender Barrandov warf er am Donnerstagabend der Behörde massives Versagen beim Kampf gegen islamistischen Terror vor. Der Nachrichtendienst wies die Vorwürfe am Freitag zurück.

Der BIS hat in dieser Woche seinen Jahresbericht veröffentlicht, in dem er unter anderem vor russischen und chinesischen Spionen in Tschechien warnt. Für diese Behauptung gebe es keine Beweise so Zeman. Bisher habe der Dienst nämlich keinen einzigen Spitzel fassen können

Inlandsgeheimdienst wehrt sich gegen Zeman-Schelte

Der tschechische Inlandsgeheimdienst BIS hat die Vorwürfe von Staatspräsident Miloš Zeman zurückgewiesen. Man habe Anfang des Jahres ein umfangreiches russisches Spionagenetzwerk zerschlagen, so BIS-Chef Michal Koudelka am Freitag. Auch Premier Andrej Babiš und weitere Politiker aus Regierung und Opposition stellten sich hinter den BIS.

Präsident Zeman hatte in einem Interview scharfe Kritik am Inlandsgeheimdienst geführt. Er warf der Behörde vor, Ängste vor russischen und chinesischen Spionen zu schüren. Dahingegen würde man nichts gegen islamistische Terroristen tun, so Zeman.

17. November könnte wieder Tag der Studenten werden

Der 17. November könnte auch in Tschechien wieder Tag der Studenten werden. Das Abgeordnetenhaus stimmte am Freitag einem entsprechenden Entwurf zu. Damit würde die bisherige Bezeichnung des Feiertags erweitert werden, bisher heißt er nur Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie.

Am 17. November wird der von den Nationalsozialisten ermordeten Studenten der Prager Karlsuniversität im Jahr 1939 gedacht, weswegen der Tag in vielen Ländern der Welt als Tag der Studenten begangen wird. In Tschechien selbst steht am 17. November die Erinnerung an die Samtene Revolution von 1989 im Vordergrund. Gegen den Namenszusatz ist vor allem die konservative Opposition, die dadurch eine Rehabilitierung kommunistischer Feiertage befürchtet.

Bericht: Mehr Abhängige und Drogentote in Tschechien

In Tschechien sind im vergangenen Jahr mehr Menschen an einer Überdosis gestorben, als noch 2016. Dies geht aus einem aktuellen Bericht der nationalen Beobachtungsstelle für Drogenabhängigkeit hervor. Vorvergangenes Jahr hatten sich noch 32 Menschen an ihrem Rauschgiftmissbrauch gestorben, 2017 waren es waren es 42.

Gleichzeitig stellte die Beobachtungsstelle eine höhere Anzahl an Opiatabhängigen fest, demnach waren es im vergangenen Jahr 13.000 Menschen. Schlimmer ist es noch beim Crystal Meth, 2017 wurden 35.000 Abhängige der Aufputschdroge registriert.

Studie: Tschechien besonders atheistisch

Tschechien ist eines der atheistischsten Länder in Europa. Dies zeigte eine europaweite Studie des US-Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center. Demnach gaben hierzulande nur acht Prozent der Befragten an religiös zu sein. Denselben Wert erreichten auch die Dänen, noch atheistischer sind die Esten mit gerade einmal sieben Prozent Gläubigen.

Hingegen sind in Europa die Rumänen besonders religiös, dort gaben 55 Prozent an, gläubig zu sein. Ähnlich hohe Werte erreichen die Georgier und Armenier.

Das Wetter am Samstag, 8. Dezember

Am Samstag ist es überwiegend bewölkt in Tschechien, nur im äußersten Osten kommt ab und an die Sonne zum Vorschein. Örtlich ist mit Regen zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 6 bis 8 Grad Celsius.