Täglicher Nachrichtenüberblick

Babiš erwägt Möglichkeit der tschechischen Einbindung in Kampfmissionen

Premiér Andrej Babiš (Ano) sieht in dem internationalen Terrorismus den Hauptfeind des Friedens. Deswegen sollte man in Erwägung ziehen, die eigene Strategie zu ändern und tschechische Militärs anstatt zur Ausbildung fremder Soldaten in Kampfmissionen zu schicken. Dies erklärte der Regierungschef am Sonntag vor tschechischen Journalisten nach seinem Auftritt auf dem Pariser Friedensforum, das im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs stattfindet. Auf dem Forum sprach Babiš auch über die Notwendigkeit, den Armen dieser Welt zu helfen. Zudem führte er ein kurzes Gespräch mit US-Präsident Donald Trump.

Derzeit bilden tschechische Soldaten ihre Kollegen in Afghanistan und in Mali lediglich aus. Man sollte aber darüber nachdenken, Soldaten direkt an Kampfeinsätzen der Nato teilnehmen zu lassen Dies sei aber nur seine persönliche Meinung, er wolle zu diesen Dingen auch mit anderen Politikern diskutieren, sagte Babiš.

Babiš zu Libyen-Konferenz in Italien erwartet

Vom Weltkriegs-Gedenken in Paris geht es für Tschechiens Premier Andrej Babiš am Montag zu Friedensverhandlungen nach Italien. Der Ano-Politiker nimmt am Montag und Dienstag an einer Libyen-Konferenz im sizilianischen Palermo teil. Die Beziehungen zu Nordafrika, vor allem in Hinblick auf die Flüchtlingsfrage, sind seit längerem ein Streitpunkt zwischen Italien und Tschechien.

Zum Abschluss seines Paris-Aufenthalts besucht Premier Babiš noch das Kulturzentrum Centre Pompidou und hält einen Vortrag am renommierten Institut für Politikwissenschaft Sciences Po.

Koalitionsvertrag in Prag unterzeichnet - Pirat wird Oberbürgermeister

Die Piraten, die Bürgerinitiative Praha sobě und das Parteienbündnis Spojené síly pro Prahu haben ihre Regierungszusammenarbeit in Prag besiegelt. Die drei Parteien unterzeichneten am Montag ihren Koalitionsvertrag. Das Bündnis hat im neugewählten Stadtrat 39 von 65 Stimmen. Neuer Oberbürgermeister wird der Pirat Zdeněk Hřib, er soll am Donnerstag vom Stadtrat bestätigt werden. Die Prioritäten der neuen Magistratsverwaltung sind vor allem die Infrastruktur und die Digitalisierung.

Bei den Kommunalwahlen vor gut einem Monat waren in Prag zwar die Bürgerdemokraten stärkste Kraft geworden, diese konnten aber keine Mehrheit hinter sich versammeln. Ebenso in der Opposition landet die Partei Ano, die bisher den Oberbürgermeister der tschechischen Hauptstadt stellte.

Designierter Oberbürgermeister lehnt Regierungsviertel in Prag ab

Laut dem designierten Prager Oberbürgermeister Zdeněk Hřib soll es kein zentrales Regierungsviertel in Prag geben. Man wolle kein monothematisches Viertel in der Stadt unterstützen, so der Pirat am Montag vor Journalisten. Prag solle vielmehr dezentraler werden.

Ein zentrales Regierungsviertel ist eines der Hauptanliegen von Tschechiens Premier Andrej Babiš. Die Idee wird aber beispielsweise vom Prager Amt für Stadtplanung kritisiert.

Weniger HIV-Neuinfektionen in Tschechien

162 Menschen haben sich bis September in Tschechien neu mit dem HI-Virus infiziert. Das geht aus einer neuen Statistik des Nationalen Referenzlabors für HIV und Aids hervor. Das sind 32 weniger als noch im vergangenen Jahr. 2017 hatten sich insgesamt 254 mit dem Virus angesteckt.

Derzeit leben über 3300 Menschen mit HIV in Tschechien, nur knapp 400 davon sind Frauen. Bei rund 660 von ihnen ist zudem die Autoimmunerkrankung Aids ausgebrochen.

Einziger tschechischer Grizzlybär gestorben

Der Zoo im nordböhmischen Děčín / Tetschen betrauert den einzigen in Tschechien lebenden Grizzly. Das Bärenweibchen Helga starb am Wochenende im Alter von 36 Jahren an den Folgen einer Arthrose. Dies meldete die Leitung des Tierparks am Montag.

Helga kam in den 1980er Jahren gemeinsam mit dem Bärenmännchen Siegfried aus Leipzig nach Děčín. Mit dem Tod Helgas endet in dem nordböhmischen Zoo die Zucht der nordamerikanischen Bärenart.

Das Wetter am Dienstag, 13. November

Am Dienstag ist es überwiegend bewölkt in Tschechien, vor allem in der Mitte und im Westen des Landes ist mit Regen zu rechnen. Im äußersten Osten kommt vereinzelt die Sonne zum Vorschein. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 11 bis 14 Grad Celsius.