Täglicher Nachrichtenüberblick
Erneut tschechischer Soldat in Afghanistan ums Leben gekommen
Am Montag ist ein tschechischer Ausbilder von einem afghanischen Soldaten erschossen worden. Dies bestätigte das Verteidigungsministerium am Dienstag. Weitere zwei Soldaten wurden bei dem Angriff verletzt. Es habe sich um Beschuss durch Freunde gehandelt, so Verteidigungsminister Lubomír Metnar.
Der Vorfall ereignete sich am Stützpunkt Shindand in der Provinz Herat. Dies teilte die Tschechische Armee mit. Die beiden verletzten Soldaten wurden ins Militärkrankenhaus auf dem Luftwaffenstützpunkt Bagram eingeliefert. Verteidigungsminister Lubomír Metnar (parteilos) hat der Familie des gefallenen Soldaten sein tiefstes Beileid ausgesprochen.
Vorige Woche wurden in Afghanistan fünf tschechische Soldaten verletzt, einer von ihnen schwer. Zum letzten tödlichen Zwischenfall kam es im August, dabei fielen drei Offiziere einem Selbstmordattentat zum Opfer. In Afghanistan sind momentan rund 350 tschechische Soldaten stationiert, neben Bagram und Kabul auch in den Provinzen Herat und Logar. Dort helfen sie mit der Ausbildung afghanischer Streitkräfte.
Ex-Außenminister Zaorálek fordert Abzug aus Afghanistan
Die Mission der tschechischen Armee in Afghanistan sei ein Fehler gewesen. Dies sagte der sozialdemokratische Ex-Außenminister Lubomír Zaorálek gegenüber dem Portal novinky.cz in Reaktion auf den erneuten Anschlag auf tschechische Truppen am Hindukusch. Tschechien sollte stückweise seine Truppen aus dem Land abziehen, und weitere Nato-Partner sollten das ebenso tun, so Zaorálek. Er wolle keine weiteren toten tschechischen Soldaten mehr sehen.
Andere Politiker teilen Zaoráleks Meinung jedoch nicht, unter anderem Staatspräsident Miloš Zeman und Außenminister Tomáš Petříček bezeichneten den Einsatz tschechischer Soldaten in Afghanistan als wichtig. Vor allem aber Politiker der konservativen Opposition lehnen Zaoráleks Vorstoß ab und stehen weiterhin hinter der Mission in Afghanistan. Einzelne Schicksale seien zwar tragisch, die Mission habe aber Sinn, meinte beispielsweise Vít Rakušan von der Bürgermeisterpartei Stan.
Babiš fordert Maßnahmen gegen Angriffe in Afghanistan
Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) will mit Verteidigungsminister Lubomír Metnar (parteilos) über Maßnahmen sprechen, die zur Verhinderung der Angriffe auf tschechische Soldaten in Afghanistan beitragen könnten. Dies teilte der Premier am Montagabend via Twitter mit. Babiš kondolierte der Familie des ermordeten Soldaten.
Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) erklärte, er sei sehr stolz auf tschechische Soldaten, die in Afghanistan gegen Terrorismus kämpfen. „Diese Helden riskieren jeden Tag alles, damit wir zu Hause in Sicherheit sein könnten“, teilte er mit. Auch weitere Politiker brachten ihre Dankbarkeit gegenüber den Soldaten zum Ausdruck, darunter Top-09-Parteichef Jiří Pospíšil und der Vorsitzende der Bürgerdemokraten Petr Fiala. Sie drückten auch ihr tiefes Beileid der Familie des ermordeten Soldaten aus.
OECD: in Tschechien kaum Chancengleichheit bei der Bildung
Ein neuer Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt einmal mehr den Einfluss der sozialen Herkunft auf die Bildung. Dabei schneidet Tschechien besonders schlecht ab, hierzulande erreichen nur 3,6 Prozent der Erwachsenen mit Eltern ohne abgeschlossene Sekundarausbildung ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 21,2 Prozent, beispielsweise in Deutschland sind es mit 14,9 Prozent etwas weniger, in Österreich wiederum nur 10,1 Prozent.
Laut den OECD-Experten erreichen benachteiligte Schüler in nicht benachteiligten Schulen deutlich bessere Leistungen. Die OECD mit Sitz in Paris ist eine internationale Organisation mit 36 Mitgliedstaaten. Ihr erklärtes Ziel ist die Förderung des wirtschaftlichen und sozialen Wohls von Menschen weltweit.
Hochschulrektoren nehmen nicht an Staatsfeierlichkeiten teil
Mehrere der Hochschulrektoren werden auch in diesem Jahr der Zeremonie zum Staatsfeiertag am 28. Oktober auf der Prager Burg fernbleiben, bei der Präsident Miloš Zeman die Staatsauszeichnungen verleiht. Einige der Rektoren haben ihre offizielle Einladung bereits erhalten, andere nicht. Der Rektor der Janáček-Akademie der Musischen Künste in Brno / Brünn, Petr Oslzlý, hat beispielsweise die Einladung zurückgewiesen. Dies teilte ein Sprecher der Akademie am Montag mit. Der Rektor der Prager Hochschule für chemische Technologie Karel Melzoch hat bisher keine Einladung bekommen. Er werde sie aber sowieso nicht akzeptieren, erklärte ein Sprecher der Hochschule.
Die Beziehungen der Hochschulrektoren mit Zeman sind seit Jahren angespannt. Sie blieben der Zeremonie seit 2014 fern. Der Grund war, dass Zeman es abgelehnt hat, die Ernennung von drei Professoren zu unterschreiben und dass er zwei der Rektoren nicht zur Zeremonie auf der Prager Burg eingeladen hat.
Wintersport: Ledecká kann weiter für Tschechien antreten
Das tschechische Ski- und Snowboard-Wunder Ester Ledecká darf Tschechien auch weiterhin bei internationalen Wettbewerben vertreten. Der tschechische Skiverband hat sich am Dienstag mit den Managern der zweifachen Olympiasiegerin auf einen Vertrag geeinigt. Dies teilte der Alpin-Chef des Verbandes, Ladislav Forejtek, vor Journalisten mit.
Weitere Teilnahmen Ledeckás an internationalen Turnieren standen zeitweise auf der Kippe. Verband und Manager konnten sich lange nicht auf entsprechende Konditionen einigen.
Das Wetter am Mittwoch, 24. Oktober
Am Mittwoch wird es freundlicher in Tschechien. Nur im Westen des Landes ist die Wolkendecke dichter mit Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 8 bis 11 Grad Celsius.