Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechien handelt Freilassung deutscher Helfer in Syrien aus

Die tschechische Botschaft in Damaskus hat die Freilassung von zwei Angestellten einer deutschen Hilfsorganisation erreicht. Dies bestätigte das Außenministerium in Prag am Donnerstag. Die NGO-Mitarbeiter landeten am Donnerstag an Bord einer tschechischen Regierungsmaschine auf dem internationalen Flughafen in Prag. Einer der beiden Männer sei deutscher Staatsangehöriger, bestätigte der Botschafter der Bundesrepublik in Prag, Christoph Israng. Der Name der Nichtregierungsorganisation wurde nicht genannt. Der tschechische Außenminister Jan Hamáček hatte die Freilassung persönlich bei der Regierung von Präsident Baschar al-Assad in Damaskus vermittelt. Ohne die schnelle und unbürokratische Hilfe der tschechischen Freunde wäre das so nicht möglich gewesen, sagte Israng.

Beide Helfer wurden vor Monaten von syrischen Regierungstruppen nahe der irakischen Grenze festgenommen, sie sollen sich des illegalen Grenzübertritts schuldig gemacht haben. Die Verhandlungen der tschechischen Botschaft geschahen unter Zustimmung der Europäischen Union. Tschechien ist der letzte westliche Staat, der eine Botschaft in dem Bürgerkriegsland unterhält.

Minister Metnar wird tschechische Soldaten in Afghanistan besuchen

Verteidigungsminister Lubomír Metnar (parteilos) wird in einigen Wochen die tschechischen Soldaten in Afghanistan besuchen. Das gab der Ressortchef am Dienstag in Prag nach der Trauerzeremonie für die drei bei Bagram getöteten tschechischen Soldaten vor Journalisten bekannt. Der Tod der Drei ändere nichts an der Entschlossenheit der Tschechischen Republik, weiter gegen den Terrorismus zu kämpfen, unterstrich Metnar.

Die tschechischen Soldaten, die in Afghanistan getötet wurden, hätten bei ihrer Patrouille am Sonntag keine Fehler begangen, erklärte der stellvertretende Generalstabschef der tschechischen Armee, Jiří Verner. Die tschechischen Soldaten, die nach dem Attentat ohne ihre Kameraden im Stützpunkt Bagram zurückblieben, sind geschockt und trauern. Nach Aussage von Verner werden sie spätestens am Freitag ihren Wachdienst im Umfeld des Stützpunkts wieder aufnehmen.

Regionalbüro von US-Energiebehörde bald in Tschechien

Die US-Energiebehörde (EIA) verlegt ihr Regionalbüro für Europa nach Prag. Dies geht aus einem Bericht des Nachrichtenportals hlidacipes.cz hervor, der von der Prager US-Botschaft bestätigt wurde. Derzeit ist der Europa-Sitz der Behörde im bulgarischen Sofia.

Laut hlidacipes.cz könnte die Verlegung des Regionalbüros der EIA mit dem geplanten Ausbau des Kernkraftwerks Temelín sein, bei dem das US-Unternehmen Westinghouse als Interessent auftritt. Außerdem wird ein Zusammenhang mit dem wachsenden Einfluss Russlands und Chinas auf den europäischen Energiemarkthinter dem Schritt vermutet.

Inflation in Tschechien sinkt

Die Verbraucherpreise in Tschechien sind im Juli gesunken. Die Inflationsrate fiel auf 2,3 Prozent, wie das Statistikamt am Donnerstag mitteilte. Im Juni hatte die Rate noch bei 2,6 Prozent gelegen.

Vor allem Lebensmittel wurden laut den Statistikern billiger, Analysten gehen da aber nur von einem vorübergehenden Trend aus. Die Preise für Mieten und Immobilien steigen hingegen weiter an.

Prager Magistrat veröffentlicht Studie zu Luftverschmutzung

Zwei Drittel der gefährlichen Abgase in Prag werden von nur zehn Prozent der Autos in der tschechischen Hauptstadt produziert. Dies geht aus einer Studie des Magistrats zur Luftqualität in Prag hervor. Oft liege dies an der fehlenden Abgasregulierung bei Altwagen, heißt es in dem Papier.

Prag sucht derzeit nach Wegen, die Qualität der Luft im Stadtgebiet zu verbessern. Unter anderem ist eine Abgas-Steuer im Gespräch. In Tschechien sterben jährlich 11.000 Menschen an den Folgen verschmutzter Luft.

Leichtathletik-EM: Schwarzer Mittwoch für Tschechiens Asse

Der Mittwoch war ein „schwarzer Tag“ für die tschechische Leichtathletik bei der EM in Berlin. In den Vor- oder Zwischenläufen zu drei Laufwettbewerben schied gleich ein Trio von Medaillenkandidaten überraschend aus. Mittelstreckler Jakub Holuša erwischte es bereits im Vorlauf. Mit der indiskutablen Zeit von 3:49,82 Minuten belegte der 30-Jährige über 1500 Meter nur den fünften Platz. Sein von ihm in diesem Jahr erzielter Landesrekord ist mehr als 17 Sekunden besser.

In den Zwischenläufen über die Stadionrunde konnten sich auch Pavel Maslák und Zuzana Hejnová nicht durchsetzen. Masláks Zeit von 45,59 Sekunden reichte nur zu Platz 16, womit er das Finale der besten Acht über 400 Meter flach klar verpasste. 400-Meter-Hürdenläuferin Zuzana Hejnová hatte im Vorfeld der EM immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Die fehlende Wettkampfpraxis machte sich dann auch in Berlin bemerkbar – mit der Zeit von 56,03 Sekunden wurde sie nur Dreizehnte.

Jetzt ruhen die Hoffnungen der tschechischen Leichtathletik einmal mehr auf den Speerwerfern. Bei den Männern haben sich Jakub Vadlejch und Petr Frydrych für das Finale am Donnerstag qualifiziert. Und Nikola Ogrodníková will es ihnen am selben Tag gleichtun, wenn sie ihre Qualifikation bestreitet. Das Finale der Speerwurf-Frauen steigt am Freitag.

Das Wetter am Freitag, 10. August

Am Freitag ist es überwiegend bewölkt in Tschechien. In weiten Teilen des Landes ist mit Schauern und teils ergiebigen Regenfällen zu rechnen. Dabei kühlt es deutlich ab, die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 21 bis 27 Grad Celsius, nur in Mähren sind örtlich über 30 Grad zu erwarten.