Täglicher Nachrichtenüberblick
Aufschub im Fall H-System
Die Kunden der insolventen Baufirma H-System können vorerst doch in ihren Häusern und Wohnungen bleiben. Der Insolvenzverwalter sicherte ihnen eine verlängerte Frist bis zur endgültigen Lösung des Falls. Außerdem soll der Preis der Immobilien neu bewertet werden, wie nach einer Schlichtungsrunde am Montag bekannt wurde. Der Oberste Gerichtshof hatte vergangene Woche entschieden, dass ein Teil der ehemaligen Kunden der insolventen Baufirma seine Häuser aufgeben muss.
Zuvor bestätigte die Regierung, dass sie sich mit dem Fall H-System befassen wolle. Er lasse das Insolvenzverfahren überprüfen, sagte Premier Andrej Babiš nach einem Treffen mit Mitgliedern der Wohnungsgenossenschaft Svatopluk am Sonntag. Er selbst will hat sich als Vermittler in die Verhandlungen zwischen den betrogenen Klienten und dem Konkursverwalter eingeschaltet.
Die Mitglieder der Genossenschaft sind ehemalige Kunden der Firma H-System, die Ende der 1990er Jahre in Konkurs ging. Im Zuge des Insolvenzverfahrens sollen auch sie mit ihren Immobilien für die Schulden der Firma haften.
Ukraine protestiert wegen Krim-Besuch tschechischer Politiker
Das ukrainische Außenministerium protestierte in einem offenen Brief gegen den Besuch zweier tschechischer Politiker auf der Krim. Konkret geht es um den kommunistischen Europaabgeordneten Jaromír Kohlíček und den Senator Jaroslav Doubrava von der Partei Severočeši.cz, wie die Presseagentur CTK am Montag berichtete. Beide befinden sich derzeit auf einer Reise in Sewastopol.
Kiew und Moskau streiten sich seit 2014 um die Krim, nachdem Russland sich die Halbinsel einverleibt hatte. Russland suche weltweit nach Politikern mit einem niedrigen Grad an politischer Hygiene, um die Annexion der Krim zu rechtfertigen, so das ukrainische Außenministerium.
Zeman ernennt Jana Maláčová zur Ministerin für Arbeit und Soziales
Tschechiens Staatspräsident Miloš Zeman hat am Montag auf Schloss Lány Jana Maláčová (Sozialdemokraten) zur Ministerin für Arbeit und Soziales ernannt. Die Sozialdemokratin löst im Kabinett ihren Parteikollegen Petr Krčál ab, der wegen Plagiatsvorwürfen zu seiner Bachelorarbeit kurz nach seiner Ernennung zurücktrat.
Maláčová kündigte an, sie wolle sich auf die Familien- und Seniorenpolitik konzentrieren. Bisher war sie als Abteilungsleiterin für Familienpolitik im Sozialministerium tätig.
Eurostat: Beschäftigungsrate bei EU-Ausländern in Tschechien besonders hoch
Ganze 79,4 Prozent der EU-Ausländer in Tschechien sind in einem festen Beschäftigungsverhältnis. Das ist der höchste Wert in der Europäischen Union, wie aus einer aktuellen Studie von Eurostat hervorgeht. Im Schnitt hatten EU-weit 63 Prozent der Menschen Arbeit, die nicht in der Union geboren wurden.
Auf den Spitzenreiter Tschechien folgen Rumänien (76,3), Portugal (74,5) und Polen (73,0). Schlusslicht ist wiederum Belgien mit lediglich 52 Prozent.
Grünes Licht für Telenor-Übernahme durch PFF
Das Geschäft in Mittel- und Osteuropa des norwegischen Telefonanbieters Telenor wird tschechisch. Die Europäische Kommission hat eine Übernahme der betreffenden Sparten durch die tschechische PPF-Gruppe genehmigt, wie am Montag bekannt wurde. Davor waren kartellrechtliche Probleme befürchtet worden.
Telenor betreibt Mobilfunknetze in Ungarn, Bulgarien, Serbien sowie in Montenegro. Damit gehören die Norweger zu einem der größten Player der Branche in der Region. Die Übernahme, die bereits im März besiegelt wurde, kostet die PPF-Gruppe rund 2,8 Milliarden Euro.
NS-Raubkunst kehrt aus Philadelphia zurück nach Prag
Ein wertvoller Rundschild aus der italienischen Renaissance kehrt nach fast 80 Jahren nach Tschechien zurück. Wie das Schweizer jüdische Wochenmagazin tachles topnews am Sonntag berichtete, handle es sich um ein Stück, das die deutschen Besatzer nach 1939 im böhmischen Schloss Konopiště beschlagnahmt hatten. Nun befindet es sich im Philadelphia Museum of Art. Dort sei der Schild erst vor wenigen Jahren von einem tschechischen Historiker entdeckt worden. Die Verhandlungen über die Rückgabe sollen über zwei Jahre unter Ausschluss der Öffentlichkeit verlaufen sein.
Der hölzerne Schild von Girolamo di Tommaso aus dem 16. Jahrhundert stammt aus der Sammlung des Adelshauses d´Este und wurde Ende des 19. Jahrhunderts ins Schloss Konopiště südlich von Prag gebracht. Nach 1939 beschlagnahmten deutsche Besatzern das Schloss und die Kunstwerke. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil der Sammlung in Österreich von der US-Armee sichergestellt, etwa 15 Stücke galten als verschollen.
Das Wetter am Dienstag, 31. Juli
Am Dienstag bleibt es sommerlich in Tschechien. Nur im Osten des Landes zeigen sich vereinzelte Wolken, örtlich kommt es dabei zu Schauern und Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 32 bis 36 Grad Celsius.