Täglicher Nachrichtenüberblick

Babiš sprach mit Juncker über Migration

Tschechiens geschäftsführender Regierungschef Andrej Babiš (Ano-Partei) traf am Montagabend in Brüssel mit EU-Kommissionspräsident Jean- Claude Juncker zusammen. Thema des Gesprächs waren unter anderem die Flüchtlingsquoten. Babiš sagte nach dem Treffen, die Debatte über eine Reform des europäischen Asylsystems könne wohl erst in der zweiten Jahreshälfte beendet werden. Der Premier traf neben Juncker noch mit anderen EU-Kommissionsmitgliedern zusammen.

In einem Interview für die belgische Tageszeitung „Le Soir“ wies der tschechische Premier die Meinung zurück, dass er ein Populist sei. Er erklärte, mit Staatspräsident Miloš Zeman „praktisch nichts“ gemeinsam zu haben.

EU-Kommission tadelt neun Schadstoff-Sünder einschließlich Tschechien

Nach einem Krisengespräch über Luftreinheit hat die EU-Kommission die von Tschechien und anderen Regierungen versprochenen Maßnahmen als nicht ausreichend bezeichnet. Es habe einige positive Vorschläge gegeben, sagte Umweltkommissar Karmenu Vella am Dienstag in Brüssel. Diese genügten aber nicht. Die Standards zur Luftreinhaltung würden weiterhin überschritten werden“, so der Kommissar.

Vella hatte die Umweltminister von Tschechien und acht weiterer EU-Länder wegen langjähriger Überschreitung von Schadstoffwerten in Städten einbestellt. Neben Tschechien sind Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien, Rumänien, Ungarn und die Slowakei betroffen. Vella bekräftigte seine Absicht, eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof einzureichen, wenn die Maßnahmen nicht ausreichten. Für Tschechien hat der stellvertretende Umweltminister Vladislav Smrž am Krisengespräch teilgenommen.

Museum für Roma-Kultur: SPD-Chef Okamura soll sich entschuldigen

Das Museum für Roma-Kultur in Tschechien hat den Vorsitzenden der Partei „Freiheit und direkte Demokratie“ (SPD), Tomio Okamura, zu einer öffentlichen Entschuldigung aufgefordert. Der Grund für diese Forderung sind Okamuras Erklärungen über das Roma-KZ in Lety. Der SPD-Chef erklärte am vergangenen Samstag in einem Gespräch für den privaten TV-Sender DVTV, das KZ habe keinen Zaun gehabt, so dass sich die Menschen dort frei bewegen konnten.

Okamura berief sich im Interview auf ein Buch zum Lager, das den Experten vom Museum für Roma-Kultur zufolge gar nicht existiert. Die Experten verwiesen zudem darauf, dass es sich um eine unwahre Behauptung handelt, die zur Anti-Roma-Stimmung in der Gesellschaft beitrage.

Unterer Teil des Prager Wenzelsplatzes wird bis Jahresende saniert

Die Stadt Prag hat die Baugenehmigung zur Sanierung des unteren Teils vom Wenzelsplatz erhalten. Die Vorbereitungen dazu laufen in der kommenden Woche an, teilte der Sprecher des Prager Magistrats am Dienstag mit. Die Arbeiten werden in mehreren Etappen durchgeführt, so dass stets nur ein Teil des Platzes für den Besucherverkehr gesperrt wird. Die Sanierung soll voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Über die Instandsetzung der Bausubstanz auf dem Wenzelsplatz wird schon seit Jahren gesprochen. Dazu liegt der Hauptstadt auch ein Projekt des Architekturbüros Cigler Marani Architects aus dem Jahr 2005 vor. Nach früheren Informationen soll die Sanierung des unteren Wenzelplatzes um die 150 Millionen Kronen (fast 6 Millionen Euro) kosten.

Ausstellung über Schulwesen vor 100 Jahren wird in Prag eröffnet

Im Prager Pädagogischen Museum und in der Comenius-Bibliothek wird am Mittwoch eine Ausstellung über das hiesige Schulwesen vor 100 Jahren eröffnet. Sie zeigt, wie es in den Schulen während der Ersten Republik von 1918 bis 1938 an verschiedenen Orten der Tschechoslowakei ausgesehen hat. Dabei werden die Unterschiede der Schulen in der Slowakei und der Karpaten-Ukraine gegenüber den Schulen in Böhmen und Mähren dokumentiert.

Die Ausstellung mit dem Titel „Neue Schule“ wurde anlässlich des 100. Gründungstags der Tschechoslowakei zusammengestellt. Im Museum ist sie bis Ende dieses Jahres zu sehen.

Eishockey: Megastar Jaromír Jágr kehrt nach Tschechien zurück

Die tschechische Eishockey-Legende Jaromír Jágr kehrt aus Calgary nach Tschechien zurück. Die Franchaise der Calgary Flames hat den Superstar am Sonntag (Ortszeit) auf die sogenannte Waiverliste gesetzt, kein NHL-Klub hat Jágr jedoch unter Vertrag genommen. Der zweitbeste Scorer in der Geschichte der NHL (766 Tore und 1155 Assists) wird nun in Tschechien für den Zweitligaclub Rytíři Kladno spielen, dessen Haupteigentümer er ist. Die Vertreter des Vereins gaben am Montagabend bekannt, dass sie alle dafür notwendigen Formalitäten erledigen. Der Olympiasieger von Nagano könnte somit schon am kommenden Samstag für Kladno gegen Benátky nad Jizerou antreten.

Jágr bedankte sich auf der Webseite der Calgary Flames beim Generalmanager Brad Treliving und dem Club dafür, dass sie ihm ermöglicht haben, seine Sportkarriere in der NHL fortzusetzen. Obwohl er enttäuscht sei, dass sich alles nicht so entwickelt habe, wie er es sich vorstellte, sei er den Flames, den Fans und der Stadt Calgary dankbar, erklärte Jágr. Weder der Klub noch der 45-jährige Stürmer haben sich zu der Möglichkeit geäußert, ob Jágr in dieser Saison noch einmal in die NHL zurückkehren könnte. Sein Vertrag lässt diese Variante zu.

Tennis – Fed-Cup: Tschechiens Team in stärkster Besetzung gegen die Schweiz

Die tschechischen Tennisspielerinnen werden im Fed-Cup-Viertelfinale gegen die Schweiz mit ihrer stärksten Formation antreten. Das sagte Team-Coach Petr Pála am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Prag, als er die Nominierung für das diesjährige Auftaktspiel seiner Tennisdamen in der Weltgruppe bekanntgab. Demnach werden die Tschechinnen mit Karolína Plíšková, Barbora Strýcová, Petra Kvitová und Lucie Šafářová auflaufen. Die Top-Spielerin im Team der Eidgenossinnen ist Timea Bacsinszká.

Die Begegnung wird am 10. und 11. Februar in der Prager O2-Arena ausgetragen. Trainerin der Gäste ist die ehemalige Nummer eins der Welt, die aus der Slowakei stammende Martina Hingis.

Das Wetter am Mittwoch: bewölkt mit Regen oder Schnee, bis 9 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien überwiegend wolkig bis bedeckt. Zu Tagesbeginn ist es in der Südosthälfte des Landes noch heiter. Im Westen und Norden wird es dagegen ab und zu regnen, am Morgen und Abend gehen die Niederschläge in Höhen ab 800 Meter in Schnee über. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 5 bis 9 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 3 Grad Celsius. Es weht ein mäßiger Wind aus Südwest, der im Tagesverlauf merklich auffrischt.