Täglicher Nachrichtenüberblick

Babiš führte bilaterale Gespräche in Davos

Am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos hat Tschechiens geschäftsführender Premier Andrej Babiš mehrere bilaterale Gespräche geführt. In dem Schweizer Kurort hat er zunächst mit dem luxemburgischen Ministerpräsidenten Xavier Bettel verhandelt. Die Themen ihrer Gespräche waren beispielsweise der EU-Haushalt, die Reform der Union zur Asylpolitik und der Brexit. Gespräche mit weiteren Spitzenpolitikern wie dem slowakischen Außenminister Miroslav Lajčak oder dem israelischen Premier Benjamin Netanyahu sollten folgen.

Das Weltwirtschaftsforum findet in diesem Jahr unter dem Motto „Für eine gemeinsame Zukunft in einer zersplitterten Welt“ statt. Laut Andrej Babiš ist es die beste Plattform um mit potentiellen Partnern für Tschechien in Kontakt zu treten. In der Vergangenheit war vor allem der tschechische Ex-Präsident Václav Klaus häufiger Gast in Davos.

Tschechien weiter hart bei Suche nach Asyl-Kompromiss

Die Innenminister der EU-Staaten wollen an diesem Donnerstag einen weiteren Anlauf unternehmen, um eine Annäherung im Streit über die Zukunft der europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik zu erreichen. Bei dem Treffen in der bulgarischen Hauptstadt Sofia soll überlegt werden, wie Kompromisse aussehen könnten. Bis Ende Juni ist eigentlich eine Einigung über ein geplantes Reformpaket vorgesehen.

Die EU-Kommission und Länder wie Deutschland sind dafür, ein Konzept zu beschließen, das zumindest bei einem sehr starken Zustrom eine Umverteilung inklusive Aufnahmepflicht vorsieht. Polen, Ungarn und Tschechien lehnen allerdings jegliche Art von Zwang bei der Aufnahme von Flüchtlingen ab. Deutschland forderte daher eine Vertagung der Gespräche.

Chovanec: Sondierungsgespräche zwischen Sozialdemokraten und Partei Ano auf Eis

Bis zum Parteitag der Sozialdemokraten im Februar will die Partei Ano des scheidenden Premiers Andrej Babiš nicht weiter über eine mögliche Regierungsbildung verhandeln. Dies bestätigte der sozialdemokratische Interims-Parteichef Milan Chovanec am Donnerstag gegenüber dem Tschechischen Fernsehen. Dies deutet laut Chovanec darauf hin, dass die Partei Ano eher eine Zusammenarbeit mit den Kommunisten und der Partei „Freiheit und direkte Demokratie“ anstrebt.

Das Sondierungsteam seiner Partei hätte bei den Verhandlungen den Eindruck gewonnen, dass in der Führung der Sozialdemokraten keine einheitliche Meinung vorherrsche. Deshalb habe man sich zum einstweiligen Abbruch der Sondierungsgespräche mit dem ehemaligen Regierungspartner entschlossen, sagte der Premier am Donnerstag in Davos. Eine erste Minderheitsregierung von Andrej Babiš hatte nicht das nötige Vertrauen des Abgeordnetenhauses bekommen und war am Mittwoch zurückgetreten.

Präsidentschaftswahl: Zeman und Drahoš vor zweitem TV-Duell

Die beiden Präsidentschaftskandidaten Miloš Zeman und Jiří Drahoš treffen sich am Donnerstag zum zweiten und letzten TV-Duell vor der Stichwahl am Wochenende. Der Schlagabtausch wird live im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen ausgetragen.

Das erste TV-Duell beim Privatsender TV Prima war gespickt mit gegenseitigen Vorwürfen. So warf Amtsinhaber Zeman seinem Herausforderer Drahoš zum Beispiel mangelnde politische Erfahrung vor. Der Wissenschaftler Drahoš sagte wiederum, dass Zeman häufig seine Meinung wechsle.

Gerichtshof: Tschechien verletzt bei Führerschein geltendes EU-Recht

Der europäische Gerichtshof hat am Donnerstag einen Standpunkt der Europäischen Kommission bestätigt, wonach Tschechien bei der Klassifizierung des Führerscheins gegen geltendes europäisches Recht verstoße. Beanstandet werden hierbei die Zulassungen der Kategorien C/C1 und D/D1.

In Tschechien kann der Inhaber eines Führerscheins der Klasse C/C1 nicht nur den entsprechenden Lastkraftwagen fahren, sondern auch Kleinbusse mit einer Kapazität von bis zu acht Personen. Laut EU-Recht sind die Kategorien indes fein säuberlich zu trennen: C und Cl berechtigen zum Fahren von Lastkraftwagen, D und D1 zur Lenken von Fahrzeugen zur Personenbeförderung. Nach Information der EU-Kommission sei die Tschechische Republik ab Sommer 2014 auf diesen Fehler hingewiesen worden, habe aber nichts unternommen, um ihn zu korrigieren. Deshalb habe man sich an den Gerichtshof in Strasbourg gewandt. Dem Antrag der Kommission wurde stattgegeben, teilte der Gerichtshof am Donnerstag in einer Pressemitteilung mit.

Tennis: Helena Suková in „Hall of Fame“ aufgenommen

Der ehemalige tschechische Tennis-Star Helena Suková ist in die Hall of Fame aufgenommen worden. Das teilten die Organisatoren der Tennis-Ruhmeshalle am Mittwoch mit. Neben der Tschechin erhält auch der Wimbledonsieger von 1991, der Deutsche Michael Stich, einen Platz in der Hall of Fame in Newport im US-Bundesstaat Rhode Island. Die Zeremonie ist für den 21. Juli geplant.

Die heute 52-jährige Suková feierte vor allem in den 1980er und Anfang der 90er ihre größten Erfolge. Beispielsweise warf sie im Halbfinale der Australian Open 1984 ihre ehemalige Landsfrau Martina Návratilová nach einer Serie von 74 Siegen aus dem Turnier. Im Finale unterlag sie dann jedoch der US-Amerikanerin Chris Evert.

Tschechien und Slowenien verspielen letzte Chance auf EM-Halbfinale

Tschechien und der WM-Dritte Slowenien und haben durch ein 26:26 (11:12) im direkten Duell ihre Minimalchance auf den Einzug ins Halbfinale der Handball-Europameisterschaft verspielt. Nur bei einem Sieg hätten beide Teams in der deutschen Hauptrundengruppe II jeweils auf ein Weiterkommen hoffen dürfen.

Tschechien spielt nun gegen Kroatien um Platz fünf, nachdem alle Medaillen-Hoffnungen der Gastgeber nach der Niederlage gegen Frankreich geplatzt waren. Für Slowenien ist das Turnier in Kroatien definitiv beendet.

Das Wetter am Freitag: wolkig mit Nebel und Regen, bis 7 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend wolkig bis bedeckt. In Böhmen sowie in Nordmähren und Mährisch-Schlesien ist es vorübergehend auch heiter. In der Osthälfte des Landes indes örtlich Nebel und vereinzelt Sprühregen. Am Abend wird es dann auch im Erzgebirge und weiteren Orten Nordwestböhmens regnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 3 bis 7 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter bewegen sich die Höchstwerte um 3 Grad Celsius. Es weht ein schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.