Täglicher Nachrichtenüberblick

Ano-Parteichef Babiš ist neuer tschechischer Premier

Präsident Miloš Zeman hat am Mittwoch den Wahlsieger und Vorsitzenden der Partei Ano, Andrej Babiš, zum neuen tschechischen Premier ernannt. Babiš ist der zwölfte Amtsinhaber seit Gründung Tschechiens im Jahr 1993 und mit 63 Jahren der bisher älteste Regierungschef überhaupt. Der Milliardär und liberale Politiker will ein Minderheitskabinett bilden, das eine Woche später vereidigt werden soll.

In seiner Regierung sollen fünf Minister der scheidenden Regierung Sobotka ihre Arbeit fortsetzen. Außerdem werden weitere Vertreter der Partei Ano sowie unabhängige Experten die Ministerfunktionen bekleiden. Babišs wirtschaftsliberale Protestpartei Ano war bei der Parlamentswahl Ende Oktober mit 29,6 Prozent der Stimmen stärkste Kraft geworden.

Geschäftsführende Regierung Sobotka trat letztes Mal zusammen

Die geschäftsführende Regierung unter der Leitung von Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) ist am Mittwochmorgen zu ihrer letzten Sitzung zusammengetroffen. Der scheidende Premier bedankte sich bei den Ministern für ihre Arbeit zum Wohl der Tschechischen Republik und ihrer Bürger.

Sobotka ist überzeugt, dass seine Regierung die Lage in Tschechien stabilisiert habe. Da seine Koalitionsregierung eine klare Mehrheit im Abgeordnetenhaus gehabt habe, hätten verschiedene Interessensgruppen sie nicht erpressen können, sagte er am Mittwoch vor Journalisten. In Bezug auf die Personalwechsel im Kabinett würden bei ihm hingegen keine positiven Erinnerungen hängenbleiben, fügte der Regierungschef hinzu. Diese seien aber nötig gewesen, so Sobotka. Insgesamt neun Minister von den Sozialdemokraten und der Partei Ano mussten in der letzten Legislaturperiode ihren Posten verlassen.

Senat: Neue Regierung soll Strategie gegenüber der EU nicht ändern

Die künftige Regierung soll bei den Verhandlungen im Rahmen der EU an der gültigen „Strategie der Wirkung der Tschechischen Republik in der EU“ festhalten. Darauf hat sich der tschechische Senat während der Debatte zum bevorstehenden EU-Gipfel am Mittwoch geeinigt. Sollte es Abweichungen von der Strategie künftig geben, müssten diese zuvor auf eine transparente Weise behandelt werden, forderte der Senat auf.

Tschechien wird bei dem im Dezember anstehenden EU-Gipfel durch den neuen Premier Andrej Babiš (Ano) vertreten. Dieser ist durch seine EU-kritischen Standpunkte bekannt.

Provisorischer Steg ersetzt eingestürzte Moldau-Brücke

Anstelle der im Prager Stadtteil Troja eingestürzten Fußgängerbrücke über die Moldau wird eine provisorische Brücke gebaut. In der Zukunft sollen zwei neue Stege das Ufer im Stadtteil Troja und die Kaiserinsel verbinden. Darüber hat der Prager Stadtrat am Dienstag entschieden.

Die Brücke aus den 1980er Jahren war am Samstag eingestürzt. Vier Menschen wurden dabei verletzt, zwei davon schwer. Die Stadt Prag wird jeweils 50.000 Kronen (1950 Euro) an sie auszahlen. Dabei handle es sich um einen Akt der Solidarität. Mit einer Entschädigung für die von den Verletzten erlittenen gesundheitlichen Probleme werde man sich später befassen, teilte die stellvertretende Oberbürgermeisterin Eva Kislingerová (Ano) am Dienstag mit.

Eishockey: Jandač nominiert fünf Weltmeister von 2010 für Channel One Cup

In seinen 27-köpfigen Kader für den Channel One Cup in Moskau hat der tschechische Eishockey-Nationaltrainer Josef Jandač am Mittwoch 13 Spieler aus der russischen KHL und zehn Akteure aus der heimischen Extraliga berufen. Hinzu kommen drei Aktive, die in der Schweiz spielen, und ein Spieler, der in Finnland unter Vertrag steht. Nach längerer Abwesenheit hat Jandač mit Ondřej Němec, Petr Koukal und Martin Růžička auch drei Weltmeister des Jahres 2010 nominiert. Zusammen mit Roman Červenka und Jakub Klepiš sind so noch fünf Titelträger von Köln 2010 dabei. Zudem stehen mit Zbyněk Michálek und Martin Erat zwei langjährige NHL-Cracks im Aufgebot.

Der Channel One Cup ist das letzte Vorbereitungsturnier auf Olympia. In diesem trifft die tschechische Mannschaft zuerst am kommenden Mittwoch in Prag auf Finnland, zwei Tage später in Moskau auf Kanada und zum Abschluss am Sonntag auf Schweden.

Handball-WM: Tschechinnen ereilt erste Niederlage gegen Schweden

Die tschechischen Handballerinnen haben bei der Weltmeisterschaft in Deutschland ihre erste Niederlage erlitten. Am Dienstagabend unterlagen sie in Bietigheim-Bissingen dem Team Schwedens mit 32:36. Zuvor hatten die Tschechinnen Argentinien und Polen besiegt. Sie müssen noch einen Punkt gewinnen, um sich für das Achtelfinale zu qualifizieren.

In der Vorrunde spielt Tschechien in Gruppe B noch gegen Norwegen und Ungarn. Die besten vier Teams jeder Gruppe erreichen die nächste Runde.

Eishockey: Tschechiens Teams erzielen Sieg, Remis und Niederlage in CHL

Die Hinspiele des Viertelfinals der Champions Hockey League (CHL) im Eishockey haben die drei tschechischen Vertreter am Dienstagabend mit gemischtem Erfolg gemeistert. Der HC Oceláři Třinec hat zum fünften Mal in Folge gegen ein schwedisches Team gespielt und dabei den vierten Sieg errungen. Gegen Brynäs Gävle gewannen die Schlesier vor eigenem Publikum mit 3:1. Tschechiens Titelträger HC Kometa Brünn erzielte auswärts beim finnischen Club JYP Jyväskylä ein wertvolles 3:3-Unentschieden. Nur die Mannschaft von Bílí Tygři Liberec hat verloren, mit 0:1 zu Hause gegen den Schweizer Verein ZSC Lions.

Die Rückspiele der K.o.-Runde der besten acht europäischen Teams finden am kommenden Dienstag statt.

Das Wetter am Donnerstag: wolkig bis heiter, Frostnebel, bis 8 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien zunächst wolkig bis bedeckt. Am Morgen örtlich, im weiteren Tagesverlauf aber zunehmend heiter, besonders in Böhmen. Morgens muss in Südböhmen und Südmähren auch mit Frostnebel gerechnet werden. Gegen Abend von Westen und Nordwesten her wieder zunehmende Bewölkung mit leichtem Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 2 bis 6 Grad, in Böhmen vereinzelt auch bei bis zu 8 Grad Celsius. In Höhenlagen über 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 4 Grad Celsius. Es weht ein schwacher Wind aus Südwest bis Süd, der in Böhmen, Nordmähren und Mährisch-Schlesien im Tagesverlauf jedoch merklich auffrischt.