Täglicher Nachrichtenüberblick
Türkischer Botschafter: Lage der verhafteten Tschechen ist ernst
Der türkische Botschafter in Prag, Ahmet Necati Bigali, hat die Lage der beiden in der Türkei verhafteten Tschechen als ernst bezeichnet. Falls sie tatsächlich Mitglieder der Kurdenmiliz YPG seien und an Aktionen teilgenommen hätten, die die Sicherheit seines Landes gefährdeten, würden sie in der Türkei verurteilt, so der Botschafter in einem Interview für die Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks. Das Außenministerium in Prag bemüht sich derzeit um eine Überstellung der beiden Verhafteten.
Gegen den 30-jährigen Mann und die 24-jährige Frau ermitteln die türkischen Behörden wegen der möglichen Zugehörigkeit zu einer terroristischen Organisation. Beiden hatte schon früher gegenüber tschechischen Medien berichtet, dass sie im Dienst kurdischer Milizen gestanden habe. Sie wurden am Grenzübergang Chabur zwischen der Türkei und dem Irak verhaftet.
Alle EU-Ausländer sollen kommunales Wahlrecht in Tschechien erhalten
Tschechien könnte bei den kommenden Kommunal- und Europawahlen um rund 120.000 Wähler reicher werden. Das Justizministerium bereitet laut der Tageszeitung MF Dnes eine entsprechende Änderung des Wahlrechts vor. Damit soll auch EU-Ausländern der Urnengang ermöglicht werden, die weniger als fünf Jahre in Tschechien leben und nur einen sogenannten vorübergehenden Aufenthaltstitel besitzen. Bisher waren diese trotz entsprechender EU-Bestimmungen von den betreffenden Wahlen ausgeschlossen. Gegen die bisherige Regelung hatte ein Slowake geklagt und vor einem Brünner Gericht Recht bekommen.
14 Verhaftungen bei Feierlichkeiten zum 17. November
In Prag ist das Gedenken an die Ereignisse vom 17. November 1939 und 1989 laut Polizei relativ ruhig abgelaufen. Dennoch wurden nach Polizeiangaben insgesamt 14 Personen in der tschechsichen Hauptstadt verhaftet. Hauptsächlich wurden die Demonstranten wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen. Ein Mann auch wegen des Tragens nationalsozialistischer Symbole.
Ehrung für Widerstandskämpfer gegen Kommunismus und Holocaust-Überlebenden
Vier ehemalige Widerstandskämpfer gegen den Kommunismus und der Holocaust-Überlebende Jiří Brady sind am Donnerstagabend in Prag geehrt worden. Sie erhielten den „Preis des Nationalen Gedenkens“. Als Widerstandskämpfer ausgezeichnet wurden Ludmila Valachová, Jitka Malíková, Anton Tomík und Rudolf Dobiáš. Sie hatten unter anderem Verfolgte versteckt oder mit Flugblättern gegen das Regime protestiert. Die Preise werden seit 2010 vom Verein Post Bellum an Gegner von Kommunismus und Nationalsozialismus verliehen.
Sobtoka lehnt Trennung von Regierungs- und Parteiamt ab
Premier Bohuslav Sobotka möchte auch weiterhin Chef der Sozialdemokraten und gleichzeitig Premier sein. Er lehnte damit einen Vorschlag des südmährischen Kreishauptmanns, Jiří Zimola (Sozialdemokraten), ab. Dieser forderte eine Trennung der beiden Ämter. Er habe solche Ideen bereits früher verworfen, so Sobotka. Ein solcher Schritt würde die Sozialdemokraten unnötig schwächen und vor allem der Partei Ano von Finanzminister Andrej Babiš in die Hände spielen.
Eisschnelllauf: Sáblíková gewinnt zweites Weltcuprennen über 3000 Meter
Eisschnellläuferin Martina Sáblíková hat auch das zweite Weltcuprennen über 3000 Meter gewonnen. Im japanischen Nagano siegte sie in der Zeit von 4:03, 57 Minuten und verwies Antoinette de Jong aus den Niederlanden auf den zweiten Platz. Vor einer Woche hatte die tschechische Dreifach-Olympiasiegerin bereits das Rennen zum Saisonauftakt im chinesischen Charbin für sich entschieden.
Das Wetter am Samstag, den 19. November
Am Samstag ist es bewölkt und regnerisch in Tschechien. Vor allem im Osten des Landes sind die Regenfälle ergiebig, in Höhenlagen ab 900 Meter kann es schneien. Gegen Abend klart es von Westen her jedoch auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 5 bis 13 Grad Celsius.