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Präsident Zeman sorgt mit Kalaschnikow-Äußerung über Sobotka für Kritik

Mit einer Äußerung über Premierminister Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) hat Staatspräsident Miloš Zeman in Tschechien für Empörung gesorgt. Das Staatsoberhaupt hatte am Montag gesagt, es gebe zwei Möglichkeiten zur Abberufung des Premiers: „Demokratisch durch Wahlen oder undemokratisch mit einer Kalaschnikow“. Premier Sobotka erklärte am Dienstag, Tschechien sei wohl das einzige zivilisierte Land, in dem der Präsident zum Mord am Regierungschef aufrufe. Die Äußerungen seien dumm und überflüssig. Der Minister für Menschenrechte Jiří Dienstbier (Sozialdemokraten) schrieb auf Twitter, Zeman fördere den Extremismus und die Faschisierung der Gesellschaft. „Gibt es Grenzen, die er nicht überschreitet?“, so Dienstbier weiter. Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) bezeichnete Zemans Äußerung als „geschmacklosen Scherz“. Auch der Oppositionspolitiker Miroslav Kalousek von der konservativen Partei Top 09 kritisierte Zeman. Dieser wies die Kritik zurück und bezeichnete die Reaktionen über seinen Sprecher als „hysterisch“. Die Worte waren am Montag bei einer Bürgerdiskussion im südmährischen Tišnov / Tischnowitz gefallen. Eine Studentin wollte von Zeman wissen, auf welche Weise man Premier Sobotka abberufen könne.

Tschechien beruft Visegrád-Gipfel zur Flüchtlingskrise ein

Tschechien hat die Visegrád-Länder zu einem Sondergipfel zur Flüchtlingskrise nach Prag einberufen. Wie Premier Bohuslav Sobotka am Dienstag auf Twitter mitteilte, werden die Regierungschefs aus Tschechien, Polen, Ungarn und der Slowakei am 15. Februar zusammenkommen. Verhandelt werden sollen der Schutz der Schengen-Grenzen und möglicherweise auch die Einrichtung eines vorgezogenen Grenzsystems auf der Linie Bulgarien-Mazedonien. Das Treffen dient der Vorbereitung auf den EU-Gipfel in Brüssel. Bei der letzten Zusammenkunft der Visegrád-Länder hatten sich die mitteleuropäischen Regierungschefs klar für den Erhalt des Schengen-Systems ausgesprochen und ein sogenanntes „Mini-Schengen“ abgelehnt.

Slowakei und Tschechien wollen EU-Grenze ohne Griechenland schützen

Tschechien und die Slowakei wollen die EU-Außengrenze ohne Beteiligung Griechenlands sichern. „Es scheint, dass Griechenland schon längst vor der Aufgabe resigniert hat, seine Grenze zur Türkei zu schützen“, stellte der tschechische Regierungschef Bohuslav Sobotka am Dienstag nach Gesprächen mit seinem slowakischen Amtskollegen Robert Fico in Bratislava fest. Dies meldet die Deutsche Presse-Agentur. Beide Regierungschefs erklärten, auch die Türkei sei bisher untätig geblieben und daher kein zuverlässiger Partner. Über eine Ersatzlösung wollen die vier Regierungschefs der Visegrád-Gruppe bei einem Sondertreffen am 15. Februar in Prag verhandeln. Zu der Gruppe gehören neben Tschechien und der Slowakei auch Polen und Ungarn. Diese vier Länder sind nach Ansicht Ficos und Sobotkas entschlossenere Verteidiger des Schengen-Raumes als die meisten anderen EU-Länder: „Wenn die Europäische Union nicht tätig wird, muss stattdessen die Visegrád-Gruppe aktiv werden“, kündigte Fico an. Der Schengen-Raum müsse unbedingt gerettet werden - unter anderem durch eine verstärkte Unterstützung Mazedoniens und Bulgariens.

Umweltprüfung: Dutzende Straßenbauprojekte in Tschechien könnten scheitern

64 Verkehrsbauprojekte in Tschechien könnten sich um mehrere Jahre verzögern oder sogar eingestellt werden. Wie Premierminister Bohuslav Sobotka am Dienstag mitteilte, verlangt die Europäische Union eine neue Umweltprüfung für die Projekte, die auf Grundlage einer Gesetzgebung von 1992 genehmigt wurden. Laut Sobotka sind davon auch EU-Fördergelder in Höhe von etwa 90 Milliarden Kronen betroffen. Wegen einer möglichen Verletzung von EU-Recht wurde bereits vor vier Jahren ein Verfahren eingeleitet. Wie Verkehrsminister Dan Ťok sagte, bemühe sich Tschechien weiterhin um einen Kompromiss. Für Anfang Februar sind Verhandlungen in Brüssel anberaumt.

Obdachlosen zu Tode geprügelt: Zwei Polizisten verurteilt

Zwei Polizisten aus Pilsen müssen für acht Jahre ins Gefängnis, weil sie 2013 einen Obdachlosen zu Tode geprügelt haben. Zu diesem Urteil ist am Dienstag das Kreisgericht in Pilsen gelangt. Die Angeklagten misshandelten das Opfer mit Fußtritten. Der 57-jährige Obdachlose erlag den Verletzungen später. In einem ersten Verfahren waren die 26- und 27-jährigen Täter im Dezember 2014 freigesprochen worden. Der oberste Gerichtshof hatte angeordnet, den Fall neu aufzurollen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil beide Polizisten sofort Berufung eingelegten. Sie stehen weiterhin im Polizeidienst.

Bergmann stirbt beim Minenunglück

Ein Minenunglück im Osten Tschechiens hat am Dienstagmorgen ein Todesopfer gefordert. Ein 26-jähriger Mann starb bei einer Erschütterung in der Kohlegrube Darkov der Firma OKD in Karviná. Ein weiterer Bergarbeiter von ebenso 26 Jahren wurde schwer verletzt. Dies teilte ein Sprecher der Firma mit. Zur Erschütterung kam es kurz nach 6:30 Uhr in der Tiefe von mehr als einem Kilometer.

Travel Service kauft 16 neue Boeing-Flugzeuge

Die tschechische Fluggesellschaft Travel Service hat Kaufverträge für 16 neue Flugzeuge Boeing 737-8 MAX abgeschlossen. Bis 2021 will Travel Service insgesamt 25 neue Maschinen erwerben. Darüber berichtet das Portal iDnes.cz am Dienstag. Der Preis eines Flugzeugs liegt demnach bei 102 Millionen Euro. Travel Service wurde 1997 gegründet. Die Firma ist Marktführer im Charterverkehr in Tschechien, Ungarn und der Slowakei und hat auch in Polen eine bedeutende Stellung. Travel Service hält außerdem einen 34-prozentigen Aktienanteil bei den Tschechischen Aerolinien (Czech Airlines).

Tennis: Tschechisch-deutsches Damen-Duo in Melbourne im Doppel-Halbfinale

Die Tschechin Karolína Plíšková hat bei den Australian Open in Melbourne das Halbfinale in der Doppel-Konkurrenz erreicht. Sie gewann am Dienstag zusammen mit der Deutschen Julia Görges gegen Vania King aus den USA und Alla Kudrjawzewa aus Russland mit 6:2, 6:4. Plíšková und Görges treffen nun auf das an Nummer eins gesetzte Tennis-Duo Martina Hingis aus der Schweiz und Sania Mirza aus Indien.

Tennis: Berdych im Viertfinale der Australian Open ausgeschieden

Der tschechische Tennisspieler Tomáš Berdych ist bei den Australian Open im Viertelfinale ausgeschieden. Er unterlag am Dienstag in Melbourne dem Schweizer Roger Federer klar mit 6:7, 2:6 und 4:6. Roger Federer steht bei den Australian Open zum zwölften Mal in seiner Karriere im Halbfinale. Er benötige 2:16 Stunden für seinen Erfolg.

Tennis: Aufgebot für den Fed Cup steht

Das tschechische Aufgebot für die erste Runde im Fed-Cup steht. Für die Titelverteidigerinnen gehen am 6. und 7. Februar gegen Rumänien Petra Kvitová, Karolína Plíšková, Barbora Strýcová und Denisa Allertová an den Start. Dies gab Teamchef Petr Pála am Dienstag in Prag bekannt. Er sei überzeugt, dass sein Team ins Halbfinale einziehen werde. Rumänien muss in Cluj-Napoca verletzungsbedingt auf seine Topspielerin Simona Halep verzichten. Im Aufgebot stehen Irina-Camelia Begu, Monica Niculescu und Alexandra Dulgheru. Tschechien hat den Fed Cup in den vergangenen fünf Jahren vier Mal gewonnen.

Das Wetter am Mittwoch, 27. Januar

Am Mittwoch ist es in Tschechien überwiegend bewölkt. Im Südwesten des Landes sind auch sonnige Abschnitte möglich. In Höhenlagen in Norden kann es gebietsweise regnen, in Mähren muss mit Nebel gerechnet werden. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen sechs und 12 Grad Celsius, in Mähren und in Höhenlagen ab 1000 Meter stellenweise nur bei 4 Grad Celsius. Dazu weht in Böhmen und Schlesien ein frischer Wind aus Südwest.