Täglicher Nachrichtenüberblick

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Premier Sobotka: Tschechien kann auf Nachschlag aus EU-Fonds hoffen

Die Tschechische Republik hat die Chance, doch noch einige der Gelder aus den EU-Förderfonds für den Zeitraum 2007 bis 2013 auszuschöpfen. Das sagte Premier Bohuslav Sobotka nach dem EU-Gipfel in der Nacht zu Freitag vor Journalisten in Brüssel. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der 28 EU-Länder war kurz zuvor überraschend beendet worden.

Gemeinsam mit der Slowakei habe Tschechien die Europäische Kommission davon überzeugen können, dass es sinnvoll wäre, wenn alle Mitgliedsstaaten die bisher nicht genutzten Gelder noch in hohem Maße abgreifen könnten. Die EU-Kommission suche jetzt nach Wegen, wie man dieses Vorhaben umsetzen könne, so Sobotka. Für Tschechien soll allein für dieses Jahr noch ein Nachschlag von rund 725 Millionen Euro in Aussicht stehen.

Finanzministerium möchte Glücksspiele doppelt so hoch besteuern

Tschechien möchte die Betreiber von Glücksspielen künftig stärker zur Kasse bitten. Nach den Plänen von Finanzminister Andrej Babiš sollen Umsätze aus dem Betrieb von Spielautomaten sowie Spielen in Casinos doppelt so stark besteuert werden wie bisher, der Satz läge damit bei 40 Prozent. Für die Umsätze aus Lotterie und Kurswetten sind 30 Prozent Steuerabgaben geplant. Zudem sollen auf 1000 Einwohner künftig nur noch vier zugelassene Spielautomaten kommen. Das Finanzministerium erhofft sich zusätzliche Einnahme von umgerechnet 220 Millionen Euro.

Der Drogenbeauftragte der tschechischen Regierung schätzt die Zahl der Spielsüchtigen hierzulande auf mehr als 40.000. Viele von ihnen würden in die Schuldenfalle geraten.

Hohe Haftstrafen für Panscher von Gift-Schnaps

Für die Herstellung und den Verkauf von tödlichem Pansch-Alkohol sind zwei tschechische Geschäftsleute zu acht beziehungsweise zehn Jahren Haft verurteilt worden. Die Angeklagten hätten den Tod von drei Menschen im September 2012 zu verantworten, entschied das Kreisgericht im mährisch-schlesischen Ostrava / Ostrau. Vier weitere Kunden eines Spirituosengeschäfts in Český Těšín / Teschen mussten nach dem Genuss des gepanschten Alkohols im Krankenhaus behandelt werden. Die Verurteilten behaupteten, von der Giftigkeit des Gemischs nichts geahnt zu haben.

Im September 2012 hatte ein Skandal um Schnaps mit tödlichem Methanol ganz Tschechien erschüttert. Rund 50 Menschen kamen durch den Genuss von gepanschtem Alkohol ums Leben, etwa 140 haben teils bleibende Schäden davongetragen.

Vertrauen in Staatspräsident Zeman sinkt weiter

Das Vertrauen in Staatspräsident Miloš Zeman sinkt weiter. In der neuesten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM gaben nur noch 34 Prozent der Befragten an, dem tschechischen Staatsoberhaupt zu vertrauen. Im November waren es noch 37 Prozent gewesen. Zuvor waren die Umfragewerte für Zeman um 21 Prozentpunkte gefallen, weil er sich mehrfach kontrovers geäußert hatte. So pries er zum Beispiel die chinesische Politik, und in einem Live-Interview für den Tschechischen Rundfunk nutzte er vulgäre Ausdrücke. Bei seinem Amtsantritt im März 2013 genoss Miloš Zeman noch das Vertrauen von 61 Prozent der Tschechen.

Stadt Brünn verbietet den Betrieb von Spielautomaten

Die Stadt Brno / Brünn hat den Betrieb von Spielautomaten verboten, die Regelung tritt zum 1. Januar in Kraft. Die Geräte sollen schrittweise abgebaut werden. Bis dahin müssen Spielhöllen während der Unterrichtszeit in Schulen von 7 bis 14 Uhr geschlossen bleiben, heißt es in der Verordnung. Der Betrieb von nicht automatisierten Glücksspielen bleibt weiter möglich.

Ärzte von IKEM transplantieren fünf Organe gleichzeitig

Ärzte des Instituts für klinische und experimentelle Medizin (IKEM) in Prag haben erstmals in Europa bei einem Erwachsenen erfolgreich einen Magen- und Darmtrakt transplantiert. Die lebensnotwendige Operation wurde vor einer Woche an einem 60-jährigen Patienten vorgenommen. Der zehnstündige Eingriff wurde von zwei Ärzteteams durchgeführt, dem Patienten wurden der Magen, die Bauchspeicheldrüse, die Milz, die Leber und der Dünndarm implantiert. Der Gesundheitszustand des Patienten sei stabil, aber noch nicht gesichert, sagten die behandelnden Ärzten am Freitag bei einer Pressekonferenz in Prag.

Auftrag zur Herstellung von medizinischem Cannabis vergeben

Die Firma Elkoplast Slušovice wird im Auftrag des tschechischen Staates Cannabis zu medizinischen Zwecken züchten. Dir Firma siegte bei der Ausschreibung des Amtes zur Arzneimittelkontrolle wegen des niedrigsten Preises. Dies gab eine Sprecherin der Behörde bekannt. Elkoplast will das Gramm Cannabis zu 68 Kronen (rund 2,40 Euro) anbieten. Der Auftrag umfasst die Lieferung von 40 Kilogramm der Droge im Jahr.

Medizinisches Cannabis wird in tschechischen Apotheken derzeit nur als teureres Importprodukt unter anderem aus den Niederlanden angeboten. Der Preis liegt bei 300 Kronen (10,70 Euro) je Gramm.

Eishockey: Tschechien unterliegt Schweden in Prag mit 4:6

Zum Auftakt des zweiten Saisonturniers der Euro Hockey Tour, dem Channel One Cup, hat die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft ihr Heimspiel gegen Schweden verloren. Am Donnerstagabend unterlagen die Schützlinge von Nationaltrainer Vladimír Růžicka mit 4:6. Bis zur 31. Minute hatten dabei die Tschechen in der ausverkauften Prager O2-Arena schon mit 3:0 in Führung gelegen, dann kassierten sie aber in 74 Sekunden drei Gegentore. Auf die erneute tschechische Führung durch Ondřej Němec ließen die Schweden erneut drei Treffer folgen.

Der Channel One Cup wird von Russland ausgerichtet und am Wochenende in Sotschi fortgesetzt. Dort trifft die tschechische Mannschaft am Samstag auf Finnland und am Sonntag auf die Auswahl des Gastgebers. Im Klassement der Euro Hockey Tour ist Tschechien nach vier Begegnungen weiter ohne Sieg und damit Tabellenletzter unter den vier Teilnehmern.

Tennis: WTA-Turnier erstmals nach fünf Jahren wieder in Prag

Nach fünf Jahren wird in Prag erstmals wieder ein Frauen-Tennisturnier der WTA ausgerichtet. Die sogenannten Sparta Prague Open sollen von 27. April bis 3. Mai kommenden Jahres ausgespielt werden. Ihre Teilnahme bereits abgesagt hat jedoch die tschechische Nummer eins, Petra Kvitová. Die Wimbledonsiegerin möchte sich 2015 auf wenige ausgewählte Turniere konzentrieren.

Das Preisgeld der Sparta Prague Open liegt bei 250.000 US-Dollar. Veranstaltungsort ist das Tennisstadion im Stromovka-Park. Die Tribünen des dortigen Centre Courts sollen bis zum Frühjahr auf 2500 Plätze aufgestockt werden.

Mildes Vorweihnachtswetter lässt Temperaturrekorde purzeln

Das milde vorweihnachtliche Wetter hat an mehreren Orten in Tschechien die Temperaturrekorde purzeln lassen. Am wärmsten war es in Lednice / Eisgrub und Pohořelice / Pohrlitz in Südmähren, dort stieg das Quecksilber auf 14,8 Grad Celsius. Die bisherigen Rekorde stammten dort aus dem Jahr 1989. Aber auch aus anderen Gegenden des Landes wurden Rekordtemperaturen gemeldet, so zum Beispiel aus Havlíčkův Brod / Deutschbrod auf der Böhmisch-Mährischen Höhe. Dort wurden 12,3 Grad Celsius verzeichnet. Das waren über zwei Grad mehr als beim bisherigen Maximum am 19. Dezember 1965.

Das Wetter am Samstag, 20. Dezember

Am Samstag ist es in Tschechien zunächst meist stark bewölkt mit vereinzelten Schauern. Zum Nachmittag hin werden die Niederschläge häufiger, vereinzelt sind auch Gewitter möglich. Es ist nicht mehr ganz so mild wie in den letzten Tagen, die Tageshöchstwerte liegen bei 4 bis 8 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter herrscht leichter Frost. Die Schneefallgrenze sinkt bis zum Abend auf 400 Meter.