Täglicher Nachrichtenüberblick

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Minister Jurečka weist Aussage zurück, dass polnische Lebensmittel strenger als andere kontrolliert würden

Der tschechische Agrarminister Marian Jurečka hat die Behauptung zurückgewiesen, dass die Einfuhrkontrollen der staatlichen Landwirtschafts- und Lebensmittelinspektion (SZPI) gezielt auf polnische Produkte ausgerichtet seien. Eine solche Weisung sei niemals angeordnet worden. Jurečka reagierte damit am Montag auf Anschuldigungen der polnischen Seite, dass die tschechischen Behörden polnische Lebensmittel viel strenger kontrollieren würden als die Agrarprodukte aus anderen Staaten.

Polnische Landwirte hatten sich in jüngster Zeit sehr darüber aufgeregt, dass ihre Produkte angeblich von der tschechischen Seite übermäßig intensiv kontrolliert würden. Polen wolle sich darüber bei der Europäischen Kommission beschweren, hieß es. Der polnische Agrarminister Marek Sawicki fühlte sich sogar zu der Aussage veranlasst, er habe nie davon gehört, dass Tschechen an einer Vergiftung durch polnisches Essen gestorben wären. Er wisse aber, dass einige Polen an den Folgen der Vergiftungen gestorben seien, die sie nach dem Trinken von tschechischem Alkohol bekommen hätten, so Sawicki. Der polnische Minister spielte dabei auf den großen Methanol-Skandal an, bei dem im Herbst 2012 insgesamt 47 Menschen am mit giftigem Methanol versetzten Schnaps gestorben sind. Einen Verteilerring von Leuten, die den tödlichen Schnaps vertrieben, hat die Polizei dabei in der Region um die nordmährische Stadt Ostrava / Ostrau, unweit zur Grenze nach Polen geknackt.

Zahl der Pervitin-Konsumenten in Tschechien steigt – Alkohol bleibt Volksdroge

Die gefährliche Synthetik-Droge Crystal Meth ist in Tschechien weiter auf dem Vormarsch. Die Zahl der Konsumenten des weißen Pulvers – hierzulande als Pervitin bekannt – hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf nunmehr rund 42.700 verdoppelt. Das geht aus dem am Montag vorgestellten Jahresbericht des nationalen Drogenbeauftragten Jindřich Vobořil hervor. Er kritisierte, im Kampf gegen Crystal Meth seien die Ausgaben für Prävention und Therapie bislang nur „minimal“. Volksdroge Nummer eins in Tschechien bleibe aber der Alkohol. Mehr als eine halbe Million der zehn Millionen Einwohner des traditionellen Bierlandes sind demnach alkoholabhängig oder stark gefährdet.

Französischer Premier zu Besuch in Prag erwartet

Der französische Premier Manuel Valls wird am Montag zu Besuch in Prag erwartet. Während seiner zweitägigen Visite wird Valls sowohl mit seinem tschechischen Amtskollegen Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) als auch mit Präsident Miloš Zeman zusammentreffen. Am Dienstag wird der französische Premier an einem Wirtschaftsforum in Prag teilnehmen. Zuvor wird er gemeinsam mit Sobotka und Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) einem Treffen an der französischen Botschaft beiwohnen, bei dem an das Frühstück von Ex-Präsident Mitterrand mit den tschechoslowakischen Dissidenten vor 26 Jahren erinnert wird. Die Begegnung ist damals zum Symbol der wachsenden Bedeutung der antikommunistischen Opposition in der Tschechoslowakei geworden. Ihren Höhepunkt erreichte die Dissidentenbewegung ein Jahr später, im Herbst 1989, dank ihrer Führungsrolle in der Samtenen Revolution.

Frankreich ist bedeutender Wirtschaftspartner und Investor für Tschechien

Frankreich gehört für die Tschechische Republik zu den bedeutendsten Wirtschaftspartnern in Europa. Im vergangenen Jahr gingen 4,8 Prozent des tschechischen Exports in das Atlantik- und Alpenland. Damit ist Frankreich der viertgrößte Absatzmarkt für die tschechische Wirtschaft. Im Gegenzug dazu ist Tschechien für Frankreich der zweitgrößte Handelspartner unter den zehn EU-Ländern, die 2004 die Mitgliedschaft erworben haben.

Mit nahezu 500 Unternehmen und 100.000 Arbeitnehmern ist Frankreich zudem der fünftgrößte Investor in der Tschechischen Republik. Die Großkonzerne, die im Zuge der Privatisierung in den 1990er Jahren nach Tschechien kamen, sind hierzulande gut etabliert und ihre Präsenz nimmt systematisch zu. Trotz Finanzkrise und anderer ungünstigere Bedingungen für Investitionen habe das Interesse französischer Firmen an Tschechien seit dem Jahr 2007 auch nie nachgelassen. Im Gegenteil, man könne sagen, dass die Zahl der französischen Neueinsteiger in Tschechien im Schnitt pro Monat um eine Firma steigt, und dies regelmäßig die gesamten letzten sieben Jahre lang, sagt der Vorsitzende der Französisch-Tschechischen Handelskammer, Constantin Kinský.

Arbeitslosenquote in Tschechien stagniert bei 7,1 Prozent

Die Arbeitslosigkeit in Tschechien hat im November stagniert. Wie im Monat Oktober lag die Arbeitslosenquote bei 7,1 Prozent. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern als erwerbslos gemeldeten Personen schrumpfte dennoch ein wenig – um 2130 auf rund 517.500 Menschen. Im Vergleich zum November des Vorjahres ist die Quote um 0,6 Prozentpunkte gesunken, gab das zentrale Arbeitsamt in Prag am Montag bekannt.

Eine höhere Arbeitslosenquote als der Landesdurchschnitt wurde in 34 Bezirken registriert, die höchste von allen im nordböhmischen Bezirk Most / Brüx mit 12,6 Prozent. Demgegenüber erneut am niedrigsten ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk Prag-Ost, hier lag die Quote bei 3,3 Prozent.

Wachstum der tschechischen Industrieproduktion auf 3,2 Prozent gefallen

Die Industrieproduktion in Tschechien hat ihren Aufschwung zuletzt etwas gedrosselt. Im Oktober lag ihr Zuwachs im Jahresvergleich bei 3,2 Prozent, im September waren es noch 8,5 Prozent gewesen. Am stärksten am Wirtschaftswachstum beteiligt waren die Autoproduktion und die Energieerzeugung. Demgegenüber sank die Rohstoffgewinnung. Gegenüber September schrumpfte die Industrieproduktion um 0,5 Prozentpunkte. Das gab das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Montag bekannt.

Autoproduzent Škoda erzielt neuen Absatzrekord

Die tschechische Volkswagen-Tochter Škoda hat beim weltweiten Absatz einen neuen Jahresrekord erzielt. Bis Ende November seien rund 955 300 Fahrzeuge ausgeliefert worden, teilte das Unternehmen in Mladá Boleslav mit. Das sei mehr als im gesamten Vorjahr und im bisherigen Rekordjahr 2012. Škoda werde das selbst gesetzte Ziel von einer Million verkaufter Fahrzeuge bis Jahresende erreichen, erklärte Škoda-Chef Winfried Vahland. Wichtigster Wachstumsmarkt sei China mit allein 250 600 ausgelieferten Fahrzeugen. Deutschland bleibe aber mit 12 100 ausgelieferten Fahrzeugen im November der wichtigste Markt in Europa, hieß es.

Generalstabschef Pavel besucht Soldaten in Afghanistan

Der Generalstabschef der Tschechischen Armee Petr Pavel hat am Wochenende die tschechischen Soldaten in Afghanistan besucht. Es sind Soldaten, die auf dem Stützpunkt Bagram in der Provinz Parwan sowie in Kabul stationiert sind. Zudem gedachte Pavel der in Afghanistan gefallenen Tschechen, und zwar an dem Ort, wo vier Soldaten im Juli dieses Jahres nach dem Angriff eines Selbstmordattentäters ums Leben kamen. Dies teilte eine Sprecherin des Generalstabs am Sonntag mit. Petr Pavel zufolge gäbe es keine Anzeichen dafür, dass sich die Situation in Afghanistan verbessert hätte. Der Generalstabschef brachte den Soldaten unter anderem Weihnachtsgebäck, Geschenke und Päckchen mit, die ihnen ihre Nächsten schickten.

In Afghanistan sind rund 300 tschechische Soldaten stationiert. Neben Ärzten und Angehörigen einer Wachkompanie sind dort auch Meteorologen und Soldaten eingesetzt, die afghanische Hubschrauberpiloten ausbilden.

Umfrage: Popularität von Präsident Zeman rapid gesunken

Nach knapp zwei Jahren im Präsidentenamt ist die Popularität von Miloš Zeman rapid gesunken. Viele seiner früheren Wähler stimmen seiner Politik und seinen Haltungen nicht mehr zu. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die von der Marketingforschungsfirma TNS Aisa durchgeführt wurde und deren Ergebnisse am Sonntag durch das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen veröffentlicht wurden. Wenn der zweite Wahlgang der Präsidentschaftswahl gegenwärtig stattfinden würde, würden nur 41 Prozent der Wähler Zeman ihre Stimme geben. Dies ist um 14 Prozent weniger, als er 2013 bei seiner Wahl zum tschechischen Staatsoberhaupt erhalten hat. Fast 25 Prozent von Zemans früheren Anhängern erklärten, dass sie ihn nicht wieder wählen würden. 10 Prozent von Zemans früheren Wählern würden der Präsidentenwahl heute fernbleiben.

Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 22. bis 28. November durchgeführt. Gefragt wurden 1200 Menschen.

Polizei sucht wegen mutmaßlichem Grab deutscher Opfer in Rudník nach Dokumenten

Im April dieses Jahres wurden bei Bauarbeiten in Rudník bei Trutnov / Trautenau die Überreste mutmaßlich deutscher Opfer gefunden. Im Zusammenhang mit dem Fund sucht die Polizei nach schriftlichen Dokumenten. In dem Fall sei bislang niemand beschuldigt worden, teilte eine Sprecherin der Polizei in Hradec Králové / Königgrätz am Sonntag mit. Wegen der langen Zeit, die seit dem Ereignis vergangen ist, seien die Ermittlungen ihren Worten zufolge kompliziert. Es sei schwer zu abzuschätzen, wann sie abgeschlossen werden, so die Sprecherin. Die Polizei sucht vor allem nach schriftlichen Informationen, die die Hinrichtungen der deutschen Bewohner betreffen.

Die Kriminalpolizei fand im April die sterblichen Überreste von fünf Personen und fing an, den Fall als einen mehrfachen Mord zu untersuchen. Nach Informationen aus den Chroniken wurden im Juni 1945 fünf deutsche Bewohner des Ortes erschossen. Mehreren Informationsquellen zufolge lautete der Vorwurf, dass sie Waffen versteckt hätten.

Zwei Millionen Besucher dieses Jahr im Nationalpark Böhmerwald zu Gast

Der Nationalpark Böhmerwald wurde in diesem Jahr von rund zwei Millionen Menschen besucht. Die Mehrheit von ihnen wanderte durch das malerische Widra-Tal (Povydří) und in der Umgebung der Gemeinde Modrava / Mader. Die geschätzte Besucherzahl sei jedoch im Vergleich mit dem Vorjahr um ein bis zwei Prozent niedriger, teilte Nationalparksprecher Jan Dvořák mit.

Rund 100.000 Menschen besuchten Povydří, rund 72.000 Modrava. Zu den weiteren Magneten gehörten der Gipfel des Pürstlings (Březník ), die Gemeinde Kvilda / Außergefild und die Umgebung des Berges Plechý / Plöckenstein. An vielen Orten könne man die Zahl der Besucher genau beziffern, so der Sprecher. Dies gilt für die Infozentren oder einige Sehenswürdigkeiten. Der Sprecher gab jedoch auch zu, dass die Besucherzahlen anderswo nur geschätzt würden.

Floorball-WM: Tschechien nach 2:2 gegen Schweiz vor Einzug ins Viertelfinale

Die tschechischen Floorballspieler sind auch nach ihrem zweiten Gruppenspiel bei der WM in Göteborg noch ungeschlagen. Nach ihrem 7:6-Auftaktsieg gegen Norwegen trennten sie sich am Montag von der Schweiz mit 2:2. In dieser Partie mussten die Schützlinge der Trainer Radim Cepek und Zdeněk Skužný einem frühen 0:2-Rückstand hinterherlaufen. Nach dem Anschlusstor durch Jiří Curney in der letzten Minute des ersten Drittels gelang Matěj Jendrišák drei Minuten vor Spielende der viel umjubelte Ausgleich. Genau wie die Eidgenossen haben die Tschechen nun drei Punkte auf dem Konto. Daher genügt ihnen im abschließenden Gruppenspiel am Dienstag gegen Estland bereits ein Unentschieden, um auf direktem Weg ins Viertelfinale einzuziehen.

Das Wetter am Dienstag: heiter oder Hochnebel, bis 3 Grad Celsius

Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend heiter, am Morgen und am Vormittag örtlich Reif oder Hochnebel, der vereinzelt auch den ganzen Tag über anhalten kann. In den Gebirgen ist leichter Schneefall möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 0 bis 3 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal -3 Grad Celsius erreicht.