Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechische Republik begeht Feiertag der Staatlichkeit

Der heutige Sonntag ist in Tschechien ein Feiertag. Er wird seit dem Jahr 2000 als Tag der tschechischen Staatlichkeit begangen. Er soll gleichzeitig an den jahrhundertelangen Schutzpatron des Landes, den heiligen Wenzel (svatý Václav) erinnern, der Überlieferungen zufolge am 28. September 929 sein Leben ließ. An jenem Tag vor 1085 Jahren soll ihn seinen Bruder Boleslav ermordet haben. Andere Legenden sprechen davon, dass eine blutige Schwertattacke von Boleslav auf Wenzel erst durch dessen Gefährten vollendet wurde.

Am Sonntag haben die Einwohner Tschechiens und ihre Gäste ein weiteres Mal die Gelegenheit, administrative und repräsentative Gebäude zu besichtigen, die ansonsten für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Zu diesen Bauten gehören unter anderem das Gebäude der Landesregierung, die sogenannte Straka-Akademie, und das prächtige Palais Nostitz in Prag, in dem das Kulturministerium seinen Sitz hat.

Ex-Präsident Klaus: Westliche Propaganda gegen Russland ist lächerlich

Der ehemalige tschechische Präsident Václav Klaus hat in einem Interview für die britische Wochenzeitung The Spectator zum Ausdruck gebracht, dass ihm die „Feindlichkeit“ der politischen Eliten in Europa und den Vereinigten Staaten gegenüber Russland missfalle. Zudem vergaß er nicht, die Europäische Union ein weiteres Mal zu kritisieren.

Den Beziehungen des Westens zu Russland liege Klaus zufolge ein falsches und veraltetes Bild über die Russische Föderation zugrunde. „Die Propaganda der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union gegenüber Russland ist wirklich lächerlich und ich kann das nicht akzeptieren“, sagte Klaus im Gespräch mit den Redakteuren von The Spectator.

Nach Meinung von Ex-Präsident Klaus würden einige Politiker ihren Hass auf das ehemalige kommunistische Regime heute einfach auf Russland übertragen. Er habe den Großteil seines Lebens in der kommunistischen Tschechoslowakei unter sowjetischer Vormacht gelebt. Doch er unterscheide ganz klar zwischen der Sowjetunion und dem heutigen Russland. Diejenigen, die diesen Unterschied nicht sehen, würden einfach nicht mit offenen Augen schauen, wird Klaus in der Wochenzeitung zitiert.

Im Interview mit The Spectator äußerte sich Klaus ein weiteres Mal auch zur Europäischen Union. Seiner Meinung nach lasse sich die EU nicht reformieren und es sei daher erforderlich, dass sie ersetzt werde durch eine „Organisation europäischer Staaten“, die lediglich eine Vereinigung des freien Marktes sei und nicht die politische Integration zum Ziel habe.

Bei Absturz auf Dachstein-Massiv wurden fünf tschechische Bergsteiger verletzt

In den österreichischen Alpen sind am Sonntagnachmittag fünf tschechische Bergsteiger verunglückt. Einer von ihnen wurde ernsthaft verletzt, die anderen vier erlitten leichtere Verletzungen, informierte die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf Mitteilungen des ÖAMTC. Das Unglück ereignete sich beim Aufstieg auf den höchsten Gipfel des Dachstein-Gletschermassivs.

Beim Aufstieg zum Randkluftsteig stürzten in 2800 Meter Höhe zwei Bergsteiger ab und rissen auch die anderen am Seil befestigten Kollegen mit in die Tiefe. Nach Auskunft des ÖAMTC hat sich einer der Bergsteiger, ein 39-jähriger Mann, die Beine schwer gebrochen. Er wurde mit einem Hubschrauber in ein Spital gebracht.

Kinderlied- und Filmmusik-Autor Petr Skoumal verstorben

Nach schwerer Krankheit ist der tschechische Musiker Petr Skoumal am Sonntagmorgen im Prager Militärkrankenhaus verstorben. Der Musiker, der vor allem durch seine Kinderlieder und die von ihm geschaffene Filmmusik hierzulande populär war, wurde 76 Jahre alt. Skoumal wurde in Prag geboren und hat seine musikalische Ausbildung am hauptstädtischen Konservatorium erhalten. Später schaffte er den Sprung zum Dirigenten. An der Brünner Janáček-Akademie für musische Künste erlernte es Skoumal zudem, ein Orchester zu leiten.

Forbes: Reichster Tscheche ist weiterhin Petr Kellner

Dem amerikanischen Magazin Forbes zufolge ist Petr Kellner, der Inhaber der Investmentgruppe PPF, auch weiterhin der reichste Tscheche. Das Vermögen Kellners sei allerdings im vergangenen Jahr von 8 Milliarden Euro auf jetzt 7,35 Milliarden Euro geschrumpft, schreibt die Wochenzeitschrift. Mit weitem Abstand auf dem zweiten Platz rangiert der Besitzer des Unternehmens Agrofert, Andrej Babiš, der gegenwärtig auch Tschechiens Finanzminister ist. Laut Beteuerungen von Babiš habe er mit der Übernahme des Ministerpostens die Leitung seines Unternehmens an das Management abgetreten, um Interessenskonflikte zu vermeiden. Babišs aktuelles Vermögen wird mit 2 Milliarden Euro beziffert. Auf dem dritten Rang folgt Karel Komárek, der Inhaber der Investment- und Finanzgruppe KKCG, mit 1,15 Milliarden Euro.

Prager Zoo wird zum Geburtstag mit mongolischer Medaille geehrt

Der Prager Zoo feiert am Sonntag den 83. Jahrestag seit seiner Gründung. Aus diesem Anlass wird gerade hier der nationale Feiertag ein weiteres Mal sehr festlich begangen. Im Rahmen des mehrstündigen Festprogramms kam es auch schon zu einer besonderen Ehrung für den Tierpark der Moldaustadt: Der Botschafter aus der Mongolei hat Zoo-Direktor Miroslav Bobek eine hohe Auszeichnung des Präsidenten seines Landes für die Rettung der Przewalski-Pferde überreicht.

Im Prager Zoo werden seit 1932 die sehr selten gewordenen Präriepferde aufgezogen. Anfang Juli dieses Jahres wurde bereits der vierte Transport von Przewalski-Pferden aus Prag im mongolischen Nationalpark Gobi ausgesetzt. Der Transport bestand erneut aus vier Pferden. Die zwölf zuvor ausgewilderten Tiere haben sich laut Informationen der Presseagentur ČTK gut an das Leben im Freien gewöhnt. Die letzten Exemplare der ursprünglichen Wildpferde sollen vor 40 Jahren gesehen worden sein. Seitdem gilt diese Tierart als ausgestorben.

Basketball-WM: Tschechiens Damen starten mit zwei Siegen

Die tschechischen Basketballspielerinnen sind am Samstag erfolgreich in das WM-Turnier in der Türkei gestartet. In ihrem Auftaktspiel in der Gruppe A bezwang die Mannschaft von Nationaltrainer Lubor Blažek das Team Brasiliens in Ankara mit 68:55. Auch nach ihrem zweiten Turniermatch verließen die tschechischen Damen die Halle als Sieger: Am Sonntag schlugen sie Japan mit 71:57. Sie sind als Vize-Weltmeisterinnen angereist und wollen erneut um die Medaillen mitspielen. Bei der letzten WM, die 2010 in Tschechien ausgetragen wurde, unterlagen sie im Karlsbader Finale dem Team der USA mit 69:89.

Fußball: Sparta Prag gewinnt Traditionsderby gegen Slavia Prag mit 2:0

Wie in der englischen Premier League und der deutschen Bundesliga stand am Samstag auch in der höchsten tschechischen Fußball-Spielklasse, der Synot-Liga, ein traditionelles Derby auf dem Spielplan. Es war das Duell der beiden ältesten Vereine des Landes, von Slavia Prag (gegr. 1892) und Sparta Prag (gegr. 1893). Die Abendbegegnung endete mit einem 2:0-Sieg des amtierenden Meisters Sparta Prag, der in der Synot Tip Aréna als Gast antrat. Zweifacher Torschütze der Partie war der Kapitän der Gäste, David Lafata. Durch den Auswärtssieg hat Sparta Kontakt zum Spitzenreiter Viktoria Pilsen gehalten, mit 19 Punkten liegt der Titelverteidiger nur einen Zähler hinter den Westböhmen. Auf Platz drei rangiert Jablonec nad Nisou mit 17 Punkten.

Im abschließenden Duell des 9. Spieltags trennten sich am Sonntag Liberec und Mladá Boleslav torlos 0:0.

Das Wetter am Montag: sonnig-heiter, örtlich Frühnebel, bis 23 Grad

Am Montag ist es in Tschechien überwiegend heiter bis wolkenlos, nur morgens und am frühen Vormittag ist es örtlich trüb oder neblig. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 19 und 23 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden bis zu 16 Grad erreicht, im Böhmerwald und im Erzgebirge sind auch bis zu 19 Grad Celsius möglich.