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Abgeordnete fordern Premier auf, in Brüssel zum Konsens bei Sanktionen gegen Russland beizutragen

Der europäische Ausschuss des tschechischen Abgeordnetenhauses hat Premierminister Bohuslav Sobotka aufgefordert, bei den Verhandlungen über verschärfte Sanktionen der EU gegenüber Russland auf einen Konsens hinzuarbeiten, der eine einheitliche Haltung aller EU-Mitgliedsländer in dieser Frage ermöglicht. Am Mittwoch hat das Kabinett seinem Chef das Mandat erteilt, bei den Verhandlungen in Brüssel die tschechischen Einwände zum Entwurf über die geplanten Sanktionen in die Debatte einzubringen. Der Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Tomáš Prouza, hat dem Ausschuss gegenüber mitgeteilt, dass von den 28 Mitgliedsländern der Union mindestens 27 ihren Kommentar zum Sanktionsentwurf abgeben werden. Sollten die Länderchefs indes einen gemeinsamen Nenner finden und ein Abschlusskommuniqué verabschieden, dann würden die härteren Sanktionen der EU gegenüber Russland schon ab Montag gelten. Und dafür solle auch Sobotka alles tun, fordert der Abgeordnetenhausausschuss.

Sozialpartner unterstützen Regierung Sobotka bei Verhandlungen zu Russland-Sanktionen

Die Regierung von Premier Bohuslav Sobotka hat bei den europäischen Verhandlungen zu den Sanktionen gegen Russland die Unterstützung der Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbände. Tschechien will in diesen Verhandlungen erreichen, dass von den Sanktionen nicht die tschechischen Maschinenbauexporte nach Russland berührt werden. Das trifft insbesondere auf die Ausfuhr von Bearbeitungsmaschinen zu, sagte Sobotka am Donnerstag nach dem Treffen der Sozialpartner in Prag. Laut Aussage des Premiers hätte allein schon die Verschlechterung der Beziehungen zwischen der Union und Russland negative Auswirkungen auf die tschechische Industrie. Sobotka berief sich dabei auf die Informationen, die er von mehreren Unternehmen erhalten habe.

Beamtengesetz: Zeman und Sobotka erzielen keine Einigung

Die Meinungen von Präsident Miloš Zeman und Premier Bohuslav Sobotka über den vorliegenden Entwurf zum Beamtengesetz gehen weiterhin auseinander. Beide Spitzenpolitiker haben sich am Mittwoch getroffen, um darüber zu diskutieren. Sie erzielten jedoch keine Einigung. Er erwarte nicht, dass das Gesetz wesentliche Änderungen erfahre, sagte Sobotka nach dem zweistündigen Gespräch vor Journalisten. Er räumte aber ein, dass noch kleinere Korrekturen vorgenommen werden könnten. Präsident Zeman kritisiert nach wie vor die Posten der politischen Staatssekretäre in den Ministerien, wie sie im Gesetz verankert sind. Sollte das Beamtengesetz einschließlich der Passage über die Staatssekretäre verabschiedet werden, würde er sich mit einer Beschwerde an das Verfassungsgericht wenden, warnte Zeman am Dienstag die Abgeordneten.

Brückeneinsturz bei Havlíčkův Brod: Sechs Verschüttete, einer zeigt keine Regung

Beim Einsturz einer Straßenbrücke im mährischen Vilémov bei Havlíčkův Brod sind sechs Personen verschüttet worden. Es sind Brückenarbeiter, die sich während des Unglücks unterhalb der Brücke aufgehalten haben. An der Unglücksstelle arbeiten mindestens fünf Feuerwehreinheiten sowie Polizisten und Rettungskräfte fieberhaft an der Bergung der Verschütteten. Einer von ihnen wurde mit mittelschweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Ein weiterer Arbeiter liegt mit verschütteten Beinen regungslos im Schutt. Die Ärzte können bislang noch nicht bestätigen, ob der Mann tot ist oder nicht. Die Rettungsarbeiten werden noch bis tief in die Nacht andauern.

Wegen ihres schlechten Zustands wird die Brücke gerade repariert. Zur Unglückszeit werkelten dort die sechs Arbeiter und wurden durch den Einsturz verschüttet. Wodurch der Einsturz womöglich ausgelöst wurde, müssen Untersuchungen klären. Die Brücke liegt an der Landstraße 345, die wegen der Reparatur gesperrt ist.

Betrieb des AKW Temelín von möglichen Sanktionen nicht bedroht

Der Betrieb des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín wäre im Falle eines Lieferstopps ihrer russischen Brennstäbe vorerst nicht gefährdet. Im Werk habe man Brennstoffvorräte für rund ein Jahr, teilte der Generaldirektor des Energiekonzerns ČEZ, Daniel Beneš, mit. ČEZ ist der Betreiber des Kernkraftwerks, sein Chef besuchte die Anlage am Donnerstag gemeinsam mit Vizepremier Pavel Bělobrádek (KDU-ČSL).

Neuer Vorstandsvorsitzender von ČSA ist Jozef Sinčák

Neuer Vorstandsvorsitzender der Tschechischen Aerolinie (ČSA) ist seit Donnerstag der bisherige Vizechef der Fluggesellschaft, Jozef Sinčák. Er trat die Nachfolge von Philippe Moreels an, der kurz zuvor auf der Vorstandstagung von seinem Amt zurückgetreten ist. Das gab ČSA in einer Pressemitteilung bekannt. Der Ex-Vorsitzende und über drei Jahre lange ČSA-Präsident Moreels habe bereits im vergangenen Oktober angekündigt, dass er die Fluggesellschaft verlassen wolle, hieß es. Am 27. Juni war Moreels bereits als Präsident des Staatsunternehmens abberufen worden.

Binnennachfrage nach Schuhen aus tschechischer Produktion steigt weiter

Die tschechische Schuhindustrie hat im vorigen Jahr einen Aufwärtstrend verzeichnet. Im Jahr 2013 wurden fast doppelt so viele Schuhe aus Tschechien im Ausland verkauft als im Jahr davor. Dennoch sprechen die absoluten Zahlen immer noch eine andere Sprache. So sind im Jahr 2013 mehr als 104 Millionen Paar Schuhe in Tschechien eingeführt worden. Demgegenüber wurden 64 Millionen Paar Schuhe aus Tschechien exportiert. Weitere vier Millionen Paar Schuhe wurden für den Binnenmarkt produziert, informiert die Sekretärin des tschechischen Verbandes für Schuh- und Lederwaren, Vlasta Mayerová.

Die Schuhe, die aus China auf den tschechischen Markt schwappten, sind vom Verkaufspreis her konkurrenzlos. Im vergangenen Jahr wurden sie hierzulande zum durchschnittlichen Preis von 69 Kronen (ca. 2,50 Euro) angeboten. Von der Qualität her aber können sie mit tschechischen Produkten nicht mithalten. Deshalb nimmt die Zahl der Kunden, die beispielsweise Kinderschuhe tschechischer Marken kaufen, von Jahr zu Jahr zu. Einer erhöhten Nachfrage erfreuen sich ebenso die Hersteller von Gesundheits- und Arbeitsschuhen wie auch von Trekking- und Kletterschuhen.

Vortragsreihe über Zwangsarbeit begleitet Ausstellung in Prag

Eine Reihe von Vorträgen und Debatten zum Thema Zwangsarbeit während des NS-Regimes wird am Donnerstag in Prag gestartet. Sie wird im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung „Zwangsarbeit – Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg“ veranstaltet, die bis Ende Oktober im Belvedere auf der Prager Burg zu sehen ist. Als erstes steht am Donnerstag eine Diskussion über die Entschädigung der Zwangsarbeiter auf dem Programm.

Außenministerium öffnet erneut seinen Barockgarten

Das Außenministerium in Prag hat seinen Garten am Mittwoch für die Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Der Barockgarten des Czernin-Palastes, in dem das Ministerium sitzt, ist nun täglich von 10 bis 17 Uhr für die Einwohner und Besucher Prags geöffnet. Der Czernin-Garten solle als ein Begegnungsort dienen, sagte Außenminister Lubomír Zaorálek bei der feierlichen Wiedereröffnung. Die Außenpolitik spalte die tschechische Gesellschaft in den letzten Wochen mehr, als er sich hätte vorstellen können, bemerkte Zaorálek. Die Öffnung des Gartens trage daher eine symbolische Bedeutung. Die Gesellschaft brauche einen ruhigen Dialog, wozu auch das Außenministerium beitragen wolle.

Mann rammt sich bei Sturz Kugelschreiber ins Herz

Bei einem Sturz hat sich ein junger Mann in Tschechien versehentlich einen Kugelschreiber ins Herz gerammt. Er sei nach einer Operation außer Lebensgefahr, berichtete die Agentur ČTK am Donnerstag unter Berufung auf Ärzte. Passanten hatten den etwa 35-Jährigen in der Stadt Kutna Hora / Kuttenberg auf dem Gehweg liegend entdeckt. „Der Mann stürzte wahrscheinlich, dabei verklemmte sich der Kugelschreiber in der Hemdtasche und stach ihm ins Herz“, teilte ein Polizeisprecher mit. Dass niemand den goldenen Stift übereilt hinauszog, habe dem Verletzten möglicherweise das Leben gerettet. Ein Gewaltverbrechen schloss die Kriminalpolizei aus.

Fußball: Tschechien unterliegt WM-Teilnehmer USA 0:1

In einem Fußball-Länderspiel unterlag die tschechische Nationalmannschaft am Mittwochabend in Prag dem Team USA mit 0:1. Das Testspiel war für die Schützlinge von Auswahltrainer Pavel Vrba die Generalprobe vor dem Beginn der EM-Qualifikation, in die Tschechien am kommenden Dienstag mit dem Heimspiel gegen die Niederlande startet. Sechs Tage vor dem Duell mit dem WM-Dritten bot die Elf um Kapitän Tomáš Rosický eine schwache Vorstellung. Das einzige Tor der Begegnung erzielte Ale Bedoya nach einem Doppelfehler, den Torwart Petr Čech und Mittelfeldspieler Vladimír Darida verübten. US-Trainer Jürgen Klinsmann schickte eine junge und wenig erfahrene Mannschaft auf den Platz, die den Tschechen jedoch läuferisch und spieltaktisch den Schneid abkaufte. Nach seiner Amtsübernahme zu Beginn des Jahres ist Trainer Pavel Vrba damit auch nach seinem vierten Spiel noch ohne Sieg.

Das Wetter am Freitag: sonnig-heiter, lokal Sprühregen, bis 25 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien heiter bis nahezu wolkenlos. Im Südwesten Böhmens am Morgen noch bedeckt, im Böhmerwald gibt es Sprühregen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 21 und 25 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 18 Grad Celsius erreicht.