Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechische Soldaten bereiten sich auf Nato-Manöver im Baltikum vor

Rund 70 Soldaten einer tschechischen Luftabwehr-Einheit aus Strakonice sollen schon bald zu einem Manöver von Nato-Verbänden in die baltischen Staaten aufbrechen. Die militärische Übung wird im November stattfinden und soll dazu dienen, die osteuropäischen Mitgliedsländer der Nato zu beruhigen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Prag der Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“. Die Beunruhigung von Estland, Lettland, Litauen und Polen erwächst aus der Krise in der Ukraine – dort haben russische Soldaten ganz offenbar in die Kämpfe der ukrainischen Armee mit pro-russischen Separatisten eingegriffen.

Ein Nato-Manöver wird im September auch in Tschechien stattfinden. Unter dem Namen Ample Strike 2014 wird es die größte internationale Militärübung auf tschechischem Territorium in diesem Jahr sein. In der Zeit vom 3. bis 15. September werden daran 1400 Soldaten teilnehmen, darunter 300 aus dem Ausland. Zum Einsatz kommen werden zudem rund 30 Flugzeuge und Hubschrauber.

Wie Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen vor ein paar Tagen verkündete, erwägt die Allianz die Errichtung von vorgeschobenen Stützpunkten oder logistischen Depots in Osteuropa. Nach Auffassung von Analysten kämen dafür besonders die baltischen Staaten, Polen und Rumänien in Frage.

Echo auf Forum: Tschechisch-chinesische Kooperationen sollen ausgebaut werden

Das tschechisch-chinesische Wirtschaftsforum in Prag habe ein neues Kapitel in den Beziehungen beider Länder eingeläutet. Das erklärte Abgeordnetenhauschef Jan Hamáček am Freitag zum Abschluss der zweitägigen Konferenz. Hamáček rief gleichzeitig zu einer stärkeren Zusammenarbeit beider Staaten auf Parlamentsebene und auf kulturellem Gebiet auf. Am Freitag debattierten die Teilnehmer des Forums noch einmal intensiv über die Möglichkeiten einer tschechisch-chinesischen Kooperation in der Informationstechnologie, der Industrie, in Wissenschaft und Forschung sowie im Gesundheitswesen.

Das Finanzministerium in Prag hat derweil sein Interesse an einer Erweiterung der Kooperation mit China im Bereich der Finanzdienstleistungen bekundet. Man wolle hierbei zum Beispiel an die Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Exportbank und der chinesischen Export Import Bank anknüpfen. Eine weitere Möglichkeit wäre die Eröffnung einer Zweigstelle der Industrial & Commercial Bank of China in Prag, informierte das Ministerium in einer Pressemitteilung.

ČOI stellt viele Mängel bei Internetgeschäften und Verkaufsaktionen fest

Die Tschechische Handelsinspektion (ČOI) hat im zweiten Quartal eine umfangreiche Überprüfung von Internetgeschäften vorgenommen und dabei erhebliche Mängel festgestellt. Von den 219 Kontrollen, die durchgeführt wurden, hat sie bei 80 Prozent Unzulänglichkeiten registriert. ČOI hat gegen die Betreiber der Internetportals, denen Mängel nachgewiesen wurden, 163 Geldstrafen in einer Gesamthöhe von 1,18 Millionen Kronen (ca. 420.000 Euro) verhängt. Bei fast der Hälfte der beanstandeten Fälle handelte es sich um unlautere Geschäftspraktiken, sagte ČOI-Direktor Mojmír Bezecný.

Im zweiten Quartal hat die Handelsinspektion zudem bei 206 Verkaufsaktionen Kontrollen durchgeführt. Dabei wurden in 170 Fällen Unzulänglichkeiten festgestellt. Ein dauerhaftes Problem sei der Rücktritt von dem Kaufvertrag, den ein Verbraucher bei einer solchen Aktion abgeschlossen hat. Dazu könne man nur empfehlen, einer Verkaufsaktion fernzubleiben, bemerkt Bezecný.

Prager Burg zeigt historische Kaiser- und Staatskutschen

Prunkvolle Kutschen aus einer längst vergangenen Zeit sind noch bis zum 19. Oktober auf der Prager Burg (Hradschin) zu sehen. Die Sonderausstellung „Eingespannte Pracht“ steht unter der Schirmherrschaft des tschechischen Präsidenten Miloš Zeman. Publikumsmagnete sind die Kutsche von Ferdinand I., Kaiser von Österreich von 1835 bis 1848, sowie die „Staatskarosse“ des ersten tschechoslowakischen Präsidenten Tomáš Garrigue Masaryk. Zu den makabren Ausstellungsstücken zählt die nur bei Staatsbegräbnissen für Präsidenten eingesetzte Lafette. Die tonnenschweren Kolosse wurden aus allen Regionen des Landes nach Prag gebracht. Spezialtransporter hätten dafür Tausende Kilometer zurückgelegt, teilten die Kuratoren mit.

Prag erlebt ein weiteres Harley-Davidson-Wochenende

Prag liegt an diesem Wochenende im Motorrad-Fieber. Als Programmteil der Prague Harley Days erlebte die tschechische Hauptstadt am Samstagvormittag eine riesige Zweirad-Parade, bei der 1500 Harley-Davidson-Maschinen vom Messegelände im Stadtteil Holešovice aus durch die Innenstadt promenierten. Die Prague Harley Days sind ein zweitägiges Treffen von Besitzern der berühmten amerikanischen Motorräder mit einem breiten und publikumsoffenen Begleitprogramm. Dazu zählt auch die Wahl einer Miss Prague Harley Days, die am Samstagabend durchgeführt wird. Bestandteil der Veranstaltung ist auch die Ausstellung von 30 historischen Harleys einschließlich einer Maschine aus dem Jahr 1923 und der Präsentation zweier Marktneuheiten – der Rushmoore 2015 und der neuen Harley-Davidson Street 750. Die Marke H-D hat eine 111-jährige Tradition, zu ihrer Prager Veranstaltung werden bis zu 10.000 Besucher erwartet.

Judo: Lukáš Krpálek gewinnt allerersten WM-Titel für Tschechien

Lukáš Krpálek hat bei der Judo-Weltmeisterschaft im russischen Tscheljabinsk den Titel in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm erkämpft. Am Samstag bezwang er im Finale den Kubaner Jose Armenteros und schaffte damit Historisches: Der 23-Jährige ist der erste tschechische Judoka, der einen WM-Titel gewinnt! In den 1980er Jahren gelangten die beiden Tschechen Vladimír Kocman und Pavel Petřikov auch in ein WM-Finale, gingen jedoch als Verlierer von der Matte. Krpálek hat vor seinem größten Triumph schon zwei WM-Bronzemedaillen und zwei EM-Titel geholt.

Tennis: Šafářová und Berdych weiter siegreich bei US Open

Die tschechische Tennisspielerin Lucie Šafářová hat das erste Mal in ihrer Karriere das Achtelfinale der US Open erreicht. Für den Einzug in die Runde der besten Sechzehn musste sie allerdings hart kämpfen. In ihrem dritten Einzelduell beim New Yorker Turnier bezwang die 27-Jährige am Freitag die Französin Alizé Cornet in drei Sätzen mit 6:3, 6:7 und 6:4. Im Achtelfinale trifft Šafářová nun auf die Chinesin Peng Shuai.

Eine Runde weiter ist auch der beste tschechische Tennisspieler der Gegenwart, Tomáš Berdych. Der Weltranglistensechste hatte jedoch am Freitag einige Mühe, um den Slowaken Martin Kližan in die Knie zu zwingen. Nach fast vierstündiger Spielzeit gewann Berdych das Zweitrundenmatch in fünf Sätzen mit 6:3, 4:6, 6:2, 3:6 und 6:3. In der dritten Runde ist der Russe Teimuraz Gabashvili sein nächster Gegner.

NBC Sports-Umfrage: Tscheche Hašek beliebtester Crack in Buffalo

Der ehemalige tschechische Eishockeytorwart Dominik Hašek ist der beste Spieler der Buffalo Sabres aller Zeiten. Das ist das Ergebnis einer Fan-Umfrage, die den Sommer über im sozialen Netz des TV-Senders NBC Sports durchgeführt wurde. Der Olympiasieger von 1998 erhielt von den Fans der Sabres 1449 Stimmen, die nach ihm platzierten Pat LaFontaine und Gilbert Perrault bekamen jeweils nur etwas über 500 Stimmen.

Dominik Hašek hat neun Jahre (1992–2001) in Buffalo gespielt und dabei NHL-Geschichte geschrieben. In sechs Spielzeiten in Folge (1993–99) hatte er die beste Fangquote von allen Goalies der Liga und wurde dafür auch fünfmal zum besten Torwart der Saison gekürt. Die sechste Vezina Trophy erhielt er im Jahr 2001, danach gewann er mit den Detroit Red Wings zweimal den Stanley Cup. Im Herbst wird der 49-Jährige als erster Tscheche in die Hockey Hall of Fame der NHL aufgenommen.

In der Umfrage von NBC Sports wurde mit Jaromír Jágr noch ein zweiter Tscheche hervorgehoben. Der Stürmer der New Jersey Devils spielte von 1990 bis 2001 für die Pittsburgh Penguins, und das sehr erfolgreich. Mit den Pinguinen gewann er zweimal den Stanley Cup und bekam fünfmal die Art Ross Trophy als saisonaler Top-Scorer der NHL. Die Fans in Pittsburgh wählten Jágr auf den dritten Platz im Popularitätsranking ihres Vereins.

Das Wetter am Sonntag: wolkig mit Schauern, im Osten Regen, bis 23 Grad

Am Sonntag ist es in Tschechien überwiegend wolkig bis bedeckt, im Osten morgens Frühnebel und zunächst heiter. Im Tagesverlauf ziehen von Nordwesten her Schauer über weite Teile des Landes, vereinzelt sind auch Gewitter möglich. In Mähren und Mährisch-Schlesien gegen Abend dann anhaltender und teilweise auch kräftiger Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 15 und 19 Grad, in Mähren und Mährisch-Schlesien bei 19 bis 23 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 10 Grad erreicht, im Altvatergebirge und den Beskiden steigt das Thermometer bis auf 15 Grad Celsius an.