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Regierungskoalition legt korrigiertes Beamtengesetz vor

Die Regierungskoalition hat die Arbeit am Beamtengesetz abgeschlossen. Der korrigierte Entwurf wurde am Freitag der Opposition geschickt.Das führte der stellvertretende Parteichef der Christdemokraten Jan Bartošek gegenüber der Presseagentur ČTK an. Am Montag kommen Vertreter aller Parlamentsparteien zusammen, um sich auf einen endgültigen Kompromiss zu einigen. Auf Forderung der Opposition verzichtete die Regierung auf eine Generaldirektion des öffentlichen Dienstes. Der Entwurf rechnet allerdings weiterhin mit Posten der politischen Staatssekretäre in Ministerien. Diese werden seitens des Staatspräsidenten kritisiert. Zeman hat in der vergangenen Woche verlauten lassen, dass er das Beamtengesetz höchstwahrscheinlich nicht unterzeichnen werde, falls die politischen Staatssekretäre darin bleiben sollten.

Präsident Zeman befürchtet Eskalation des Konflikts in der Ukraine

Die Sanktionen zwischen Russland und der Europäischen Union könnten nach Ansicht des tschechischen Staatspräsidenten Miloš Zeman zur Eskalation des Konflikts in der Ostukraine führen. Die Folgen der Sanktionen dürften sich auch auf die tschechische Wirtschaft auswirken und ihr Verluste in Milliardenhöhe zufügen, sagte Zeman am Donnerstag in Prag nach seinen Gesprächen mit Gewerkschaftern.

Die indirekten Folgen der Sanktionen seien seiner Meinung nach schwerwiegender als die direkten Auswirkungen, denn neben den hohen Verlusten könnte auch der Kontakt zu Unternehmen in Russland und der Ukraine abbrechen, betonte Zeman. Auch der Chef des tschechischen Gewerkschaftsdachverbandes ČMKOS, Josef Středula, kritisierte die Sanktionen. Laut Einschätzung des Landwirtschaftsministeriums seien wegen der beiderseitigen Sanktionen in der tschechischen Agrarwirtschaft 830 Arbeitsplätze gefährdet und den Lebensmittelfirmen drohe ein Umsatzverlust von 2,5 Milliarden Kronen (ca. 90 Millionen Euro).

Minister Zaorálek hält Rohstoff-Lieferstopp-Drohung der Ukraine für unglücklich

Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek hat die Drohung der Ukraine, die russischen Transitlieferungen von Erdöl und Gas nach Europa im eigenen Land zu stoppen, als unglücklich bezeichnet. In dieser Frage wolle er daher am Freitag mit seinem ukrainischen Amtskollegen Pavel Klimkin verhandeln, sagte der Minister am Vortag nach einem Treffen mit Unternehmern in Prag.

Auf dem Treffen haben Zaorálek und Wirtschaftsminister Jan Mládek gemeinsam mit den Unternehmern die Probleme und Engpässe erörtert, die für die nationale Wirtschaft durch die beiderseitigen Sanktionen zwischen der EU und Russland entstanden sind. Nach Meinung von Minister Mládek sollten die tschechischen Exporteure ihre Lieferausfälle nach Russland durch neue Absatzmärkte in Weißrussland, Kasachstan und Aserbaidschan auffangen. Chefdiplomat Zaorálek wiederum empfahl als weitere Alternativen die arabischen Länder oder die Balkanstaaten.

Tschechien erhöht Exportversicherung für einige Länder

Die tschechische Garantie- und Versicherungsgesellschaft (EGAP) will die maximale Gesamtversicherungssumme für einige Exportländer erhöhen. Grund sind die gegenseitigen Sanktionen zwischen EU und Russland. Die Erhöhung könnte unter anderem die Ausfuhr nach Aserbaidschan und Weißrussland betreffen, wo eine starke Nachfrage nach tschechischen Produkten und Technologien besteht, teilte dieVersicherungsanstalt mit. Wie sei weiter informierte, liegt das Limit für Assekuranzen derzeit auf keinem Exportmarkt bei 100 Prozent. Der EGAP verfüge daher über freie Kapazitäten für die Absicherung weiterer Handelsfälle.

Polizei beschuldigt Krankenschwester Mordes an Patientin

Die Polizei hat am Freitag eine ehemalige Krankenschwester aus dem Krankenhaus im nordböhmischen Rumburk des Mordes beschuldigt. Der 50-Jährigen drohen bis zu 18 Jahre Gefängnis, informierte eine Polizeisprecherin. Die Krankenschwester steht im Verdacht, einer Patientin Medikamente gegeben zu haben, die der Arzt nicht vorgeschrieben hatte. Die Patientin starb im Juni in der Klinik. Laut Medienberichten habe die Krankenschwester mehrere schwerkranke Patienten aus Mitleid getötet, indem sie ihnen größere Mengen Arzneimittel gegeben habe, als vorgeschrieben war.

243 Kandidatinnen und Kandidaten treten zur Senatswahl an

Insgesamt 243 Kandidatinnen und Kandidaten treten im Herbst zu den Ergänzungswahlen für den tschechischen Senat an. Das sind um zehn Personen mehr als bei der letzten Wahl vor zwei Jahren. Insgesamt werden 27 Senatssitze nach sechs Jahren neu besetzt. Die größte Auswahl haben Wähler im ersten Prager Stadtbezirk, in dem 15 Menschen um den Senatssitz kämpfen wollen. Die Frist für die Anmeldung ist an diesem Freitag ausgelaufen. Die erste Runde der Senatswahl findet gleichzeitig mit den Kommunalwahlen am 10. und 11. Oktober statt.

Bundesaußenminister Steinmeier nimmt an Jahreskonferenz tschechischer Botschafter in Prag teil

Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek wird seinen deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier am kommenden Mittwoch in Prag empfangen. Sie sollen sich über bilaterale Fragen, EU-Angelegenheiten sowie aktuelle außenpolitische Themen austauschen. Bundesaußenminister Steinmeier soll außerdem an der Jahreskonferenz der tschechischen Botschafter eine Rede halten, die am Montag im Sitz des Auswärtigen Amtes in Prag eröffnet wird. Das tschechische Außenministerium gab das am Freitag bekannt.

Dichterin und Übersetzerin Bohumila Grögerová ist im Alter von 93 Jahren verstorben

Die tschechische Dichterin und Übersetzerin Bohumila Grögerová ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Sie war eine bedeutende Persönlichkeit der tschechischen Literatur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den sechziger Jahren waren Grögerová und ihr Arbeits- und Lebensgefährte Josef Hiršal die bedeutendsten tschechischen Exponenten der konkreten und experimentellen Literatur (JOB-BOJ, 1968). Gemeinsam haben sie auch rund 180 Werke der Weltliteratur ins Tschechische übersetzt. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings wurde das Paar mit Publikationsverbot belegt. Grögerová übersetzte u. a. Apollinaire, Ionesco, Queneau, Artmann, Jandl, Mayröcker und Morgenstern. Sie erhielt zahlreiche tschechische und internationale Literaturpreise, unter anderem 1988 den Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzer und 2009 den tschechischen Preis Magnesia Litera für ihre Gedichtsammlung Rukopisy (Manuskripte). Vor zwei Jahren veröffentlichte Grögerová ihr Erinnerungsbuch Dva zelené tóny (Zwei grüne Töne). Eine Fortsetzung der Memoiren mit dem Titel Můj labyrint (Mein Labyrinth) wird im September erscheinen.

Eishockey: Tschechiens Teams starten siegreich in Champions League

In den Wettbewerb der erneut eingeführten Eishockey-Champions-League sind vier der insgesamt sechs tschechischen Teilnehmer am Donnerstag mit drei Siegen gestartet. In ihren Heimspielen haben die mährisch-schlesischen Teams aus Ostrava / Ostrau und Třinec ihre deutschsprachigen Gegner unerwartet deutlich deklassiert. Der HC Vítkovice Steel bezwang den deutschen Meister ERC Ingolstadt mit 5:1, der HC Oceláři Třinec fertigte den SC Bern mit 7:0 ab. Der HC Sparta Prag war auswärts erfolgreich. Bei der finnischen Mannschaft KalPa Kuopio gewannen die Hauptstädter mit 5:4 nach Penalty-Schießen. Am späten Abend griff dann auch das Team von Bílí Tygři Liberec ins Geschehen ein. Vor heimischer Kulisse unterlagen die Weißen Tiger mit 3:4 gegen den finnischen Meister Kärpät Oulu.

Fußball: Sparta Prag wahrt durch Remis in Zwolle Chance auf Europa League

Im ersten Play-off-Spiel der Qualifikation zur Fußball-Europa League erkämpfte Sparta Prag beim niederländischen Verein PEC Zwolle ein 1:1-Unentschieden. Beide Treffer fielen spät: Zunächst traf Jody Lukoki in der 77. Minute zum 1:0 für die Gastgeber, doch nur fünf Minuten später konnte Ladislav Krejčí nach toller Vorarbeit von Kamil Vacek den wichtigen Ausgleich erzielen. Bereits in der 20. Minute hatte Sparta-Torwart David Bičík einen Foulelfmeter von Van der Werff gehalten. Mit diesem Resultat haben die Prager nun alle Chancen auf den Einzug in die Gruppenphase der Europa League. Das Rückspiel gegen Zwolle findet am kommenden Donnerstag in Prag statt.

Tennis: Kvitová nach Sieg über Záhlavová-Strýcová im Halbfinale von New Haven

Tennisspielerin Petra Kvitová hat beim WTA-Turnier im amerikanischen New Haven das Halbfinale erreicht. Die Tschechin besiegte im Viertelfinale am Donnerstag (Ortszeit) ihre Landsfrau Barbora Záhlavová-Strýcová mit 6:4 und 6:1. In der Vorschlussrunde trifft Kvitová nun auf die Australierin Samantha Stosur. Diese hatte sich in ihrem Viertelfinalduell mit 6:3, 4:6 und 6:3 gegen die Belgierin Kirsten Flipkens durchgesetzt.

Das Turnier von New Haven ist ein Erfolgsgarant für Kvitová. Im vergangenen Jahr stand sie im Finale, ein Jahr zuvor gewann sie den Titel. Sie fühle sich hier stets wohl, der Tenniscourt liege ihr einfach gut, sagte die 24-Jährige nach dem Sieg über Záhlavová-Strýcová.