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Flugzeugabschuss über Ostukraine: Tschechien fordert internationale Ermittlungen

Flugzeugabschuss über Ostukraine: Tschechien fordert internationale Ermittlungen

Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek zeigt sich zutiefst erschüttert durch den Absturz des malaysischen Flugzeugs mit fast 300 Passagieren an Bord über der Ostukraine, zu dem es am Donnerstag gekommen ist. Er fordere vor allem unabhängige Ermittlungen zur Klärung der Absturzursache, sagte der Außenminister am Freitag gegenüber der Presseagentur ČTK. Im ähnlichen Sinne äußerten sich am Freitag auch weitere Politiker Tschechiens.

Laut Premier Bohuslav Sobotka gebe es viele Hinweise, dass die Maschine abgeschossen worden sei. Sollte diese Information bestätigt werden, würde es sich um eine terroristische Tat handeln. Die Täter müssten in dem Fall gefunden, gefasst und verurteilt werden, so Sobotka. Er bekräftigte weiter, dass mit dem Flugzeug keine Tschechen gereist haben.

Nach der Meinung von Zaoráleks Vorgänger im Amt Karel Schwarzenberg sei es allerdings sehr schwierig festzustellen, wer am mutmaßlichen Abschuss Schuld trage. Eine internationale Kommission müsse deshalb vor Ort ermitteln. Sollte bestätigt werden, dass prorussische Separatisten hinter dem Abschuss gestanden seien, müsse die internationale Gemeinschaft hart eingreifen, so Schwarzenberg.

Verteidigungsminister besucht tschechische Soldaten in Afghanistan

Der tschechische Verteidigungsminister Martin Stropnický (Ano-Partei) hat am Donnerstag die tschechischen Soldaten in Afghanistan besucht. Er traf dort unter anderem mit den Mitgliedern der Isaf-Schutztruppe, die den Stützpunkt Bagram beschützt. Stropnický dankte den Soldaten für ihre Arbeit. Er erinnerte dabei an die zwei Angriffe aus der letzten Zeit, bei denen fünf tschechische Soldaten ums Leben kamen und einer verletzt wurde. Der Minister traf danach in Kabul mit weiteren tschechischen Isaf-Soldaten sowie mit dem stellvertretenden Kommandeur der Isaf-Schutztruppen Carsten Jacobson zusammen.

Zwei tschechische Opfer aus Afghanistan wurden mit hohen militärischen Ehren beigesetzt

Weitere zwei tschechische Opfer des Selbstmordanschlags der Taliban in Afghanistan wurden am Freitag in ihrer Heimat mit den höchsten militärischen Ehren beigesetzt. Hunderte Menschen haben sich in Hradec Králové / Königgrätz vom 39-jährigen Obergefreiten Jan Šenkýř und in Týniště nad Orlicí / Tinischt an der Adler vom sechs Jahre jüngeren Obergefreiten Libor Ligáč verabschiedet. An den Trauerzeremonien nahmen Spitzenvertreter der tschechischen Armee und Politik teil.

Beim Selbstmordanschlag der Taliban vor zehn Tagen bei Bagram im Osten Afghanistans wurden vier tschechische Mitglieder der Isaf-Schutztruppe direkt vor Ort getötet. Ein fünftes Opfer wurde noch heimgeflogen und starb knapp eine Woche nach der Attacke in Prag an Folgen seiner schweren Verletzungen.

In Afghanistan stationierte Soldaten danken dem Staatspräsidenten für Unterstützung

Die in Afghanistan stationierten tschechischen Soldaten schickten Staatspräsident Miloš Zeman einen offenen Brief, in dem sie ihm für seine Unterstützung nach dem tragischen Tod von fünf tschechischen Isaf-Soldaten danken. Den Brief hätten alle Tschechen unterschrieben, die auf dem Stützpunkt Bagram stationiert sind, teilte der Kaplan der Einheit, Tomáš Mlýnek, mit. Die Soldaten würdigten dem Kaplan zufolge die Tatsache, dass sie der Staatspräsident im Zusammenhang mit den tragischen Angriffen in den letzten Tagen einige Mal unterstützte. In der Hauptkapelle des Stützpunktes wurde der fünf getöteten tschechischen Soldaten gedacht.

Teilnehmer einer Kundgebung in Prag unterstützen Recht Israels auf Verteidigung

Über 100 Menschen nahmen am Donnerstagabend auf dem Prager Wenzelsplatz an einer Demonstration für das Recht Israels auf Verteidigung teil. Das Ziel der Kundgebung war es den Organisatoren zufolge, auf die Angriffe und Drohungen aufmerksam zu machen, denen Israel und seine Bevölkerung täglich ausgesetzt sind. Es sei notwendig, der tschechischen Öffentlichkeit zu zeigen, dass Israel das Recht hat, sich gegen Raketenangriffe und andere Attacken zu wehren, sagte Koordinator des Vereins Bnej Israel, Martin Jor, der die Kundgebung initiierte.

Lebenslage Haftstrafen für Mitglieder von Entführerbande

Zwei Mitglieder einer Entführerbande sind in Prag zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es am Freitag nach Angaben der Agentur ČTK als erwiesen an, dass die beiden Tschechen mehrere wohlhabende Unternehmer ins Ausland gelockt und dort entführt hatten. Als die Situation eskalierte, erschlugen die Entführer in einem Fall einen 49-Jährigen mit einem Stein in der Wüste der Vereinigten Arabischen Emirate, bei einer anderen Entführung erschossen sie eine 72-jährige Geisel in Italien. Drei Komplizen bekamen Haftstrafen von neun bis zehn Jahren. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden.

Ex-Umweltminister Bursík kandidiert in der Senatswahl für Top 09

Der ehemalige Umweltminister Martin Bursík wird zur Senatswahl im Herbst für die Partei Top 09 antreten. Bursík wird im ersten Prager Stadtbezirk in die Obere Parlamentskammer kandidieren. Er gab dies am Freitag bekannt. Er teile mit der oppositionellen Partei Top 09 mehrere gemeinsame Themen, unter anderem Betonung der Menschenrechte, Kritik an der Regierung wegen ihres Kurswechsels gegenüber China sowie Ablehnung des „Oligarchen“ und jetzigen Finanzministers Andrej Babiš, so Bursík.

Bursík war in der Vergangenheit Parteichef der Grünen. Nachdem er aus der grünen Partei ausgetreten war, gründete er voriges Jahr eine neue, Liberale Ökologische Partei (LES). Im Februar dieses Jahres wurde er zu ihrem Vorsitzenden gewählt.

Tschechien hat eigene virtuelle Währung

In Tschechien wurde am Donnerstag das Projekt der ersten tschechischen virtuellen Währung gestartet. Sie trägt den Namen Czech Crown Coin (CZC) und ist eine Konkurrenz zu Bitcoin. Sie wurde von einer Gruppe von IT-Experten geschaffen. Laut offizieller Erklärung sei es Ziel des Projekts, Unternehmen via Internet zu fördern. Wie die populärste virtuelle Währung Bitcoin soll Czech Crown Coin Zahlungen im Internet weltweit ermöglichen. Insgesamt sollen 100 Millionen CZC-Münzen ausgegeben werden. Die Hälfte davon soll ab September an Tschechen gehen, die sich auf der Internetseite des Projekts registriert haben. Die andere Hälfte soll in den nächsten vier bis zehn Jahren vergeben werden. Bereits am ersten Tag wurden die Web-Seiten des Projekts Ziel eines Hacker-Angriffs und waren so nicht zugänglich.

In Gulags wurden vor dem Krieg 25.000 Tschechoslowaken gefangen gehalten

Rund 25.000 tschechoslowakische Bürger sind vor dem Zweiten Weltkrieg Opfer von Verfolgung in der Sowjetunion geworden. Die Mehrheit von ihnen wurde in die Gulags geschickt. Die Zahl der Opfer haben tschechische Historiker in der Zusammenarbeit mit dem Institut für das Studium totalitärer Regime in Prag präzisiert. Die Ergebnisse ihrer Forschungen haben sie am Donnerstag auf einer Pressekonferenz veröffentlicht. Rund 8.000 bis 10.000 von den verfolgten Tschechoslowaken stammten aus der Karpathen-Ukraine. Hingerichtet wurden an die 1500 tschechoslowakische Staatsbürger. Unter den Opfern des so genannten „roten Terrors“ in der Sowjetunion Ende der 1930er waren unter anderem Angehörige tschechoslowakischer Legionen im Ausland.

Startenor Kaufmann eröffnet Festival in Český Krumlov

Mit einem Galakonzert des deutschen Startenors Jonas Kaufmann wird am Freitagabend das internationale Musikfestival in Český Krumlov / Krumau eröffnet. Den Sänger begleitet der Rundfunk-Sinfonieorchester aus Prag unter der Leitung von Jochen Rieder. Gemeinsam mit Kaufmann tritt die südkoreanische Sopranistin Sooyeon Kim auf. Auf dem Programm stehen vor allem Arien aus italienischen und französischen Opern. Die Musikfestspiele in Krumau gehen bis zum 16. August.

Fußball: Liberec und Mladá Boleslav starten siegreich in zweite Vorrunde der Europa-League

In der zweiten Vorrunde der Fußball-Europa-League haben die beiden tschechischen Vertreter das Hinspiel jeweils gewonnen. Die bessere Ausgangsposition für das jeweilige Rückspiel hat indes der FC Slovan Liberec, der in der Slowakei bei MKF Košice mit 1:0 gewann. Das goldene Tor des Spiels erzielte Marek Jarolím in der 83. Minute per Foulelfmeter. Der FK Mladá Boleslav wiederum gewann zu Hause gegen Siroki Brijeg mit 2:1. Allerdings gingen die Gäste aus Bosnien-Herzegowina kurz nach der Halbzeit in Führung, ehe Mladá Boleslav durch Treffer von Skalák und Ďuriš die Partie noch drehen konnte. Karel Jarolím, der Trainer der Mittelböhmen, war dennoch nicht ganz zufrieden. Man wollte gewinnen, aber ohne Gegentor, sagte Jarolím nach dem Match. Die Rückspiele finden am kommenden Donnerstag statt.