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Premier weist Vorwürfe gegen Präsident Zeman wegen Islam-Kritik zurück

Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka hat am Freitag eine Erklärung veröffentlicht, zu den Vorwürfen gegen Staatspräsident Miloš Zeman wegen dessen Äußerungen zum Islam. Darin schreibt der Premier, er halte nichts von der aktuellen Dämonisierung des Präsidenten. Auch würden keine Sanktionen durch Saudi Arabien gegen die Tschechische Republik drohen, so Sobotka weiter. Außenminister Lubomír Zaorálek werde am Dienstag bei einem Treffen mit Diplomaten aus islamischen Ländern erklären, dass Tschechien eine ausgewogene Politik gegenüber den arabischen Staaten verfolge.

Präsident Zeman hatte nach dem Anschlag auf das jüdische Museum in Brüssel im Mai erklärt, hinter dieser und anderen Gewalttaten stünden keine Einzeltäter, sondern die islamische Ideologie. Die internationale Organisation der islamischen Zusammenarbeit hatte die Äußerungen verurteilt und Zeman zu einer Entschuldigung aufgefordert. Diese hatte das tschechische Staatsoberhaupt jedoch verweigert.

Tschechisches Außenministerium warnt vor Reisen in den Irak

Das tschechische Außenministerium hat am Freitag wegen der Unruhen im Irak eine Reisewarnung an seine Bürger für das Land herausgegeben. Daneben fordert das Außenressort alle tschechischen Bürger, die sich im Irak befinden, zur unverzüglichen Ausreise auf. Die Warnung erstreckt sich auf das gesamte Staatsgebiet des Iraks mit Ausnahme der kurdischen Autonomiegebiete im Nordosten. Es handle sich nicht um eine Evakuierung, so ein Sprecher des Ministeriums, aber um eine dringende Empfehlung, wegen der sich unklar entwickelnden Sicherheitssituation. Die tschechische Botschaft halte ständigen Kontakt zu jenen Tschechen, die im Irak leben und arbeiten, erklärte der Sprecher weiter.

Dienstbier kritisiert Aufstellung der Kandidatenlisten in der ČSSD

Die Aufstellung der Kandidatenlisten in der sozialdemokratischen Partei (ČSSD) sei von Demokratie weit entfernt. Die Partei müsse eine radikale Wandlung durchlaufen und sich öffnen, meint der Sozialdemokrat und Minister für Menschenrechte und Gleichberechtigung, Jiří Dienstbier. Der Minister und weitere seiner Parteikollegen haben am Freitag bei einer Pressekonferenz für ein geplantes innerparteiliches Referendum geworben. Mit dem Referendum werden sich am Wochenende der Parteivorstand sowie der Exekutivausschuss der Sozialdemokraten beschäftigen. Sie sollen drei Fragen formulieren, die den Parteimitgliedern Ende Juni vorgelegt werden. Dabei soll abgestimmt werden, ob sich künftig nur die Parteispitzen oder alle Parteimitglieder an der Auswahl der Kandidaten für die Wahllisten beteiligen dürfen. Auch über die Vertretung von Frauen auf den Kandidatenlisten und die Anhäufung von Funktionen soll gesprochen werden.

Sondereinheit gegen Steuerbetrug nimmt Arbeit auf

Eine neu geschaffene Sondereinheit zur Bekämpfung von Steuerkriminalität wird am 15. Juni seine Arbeit in Tschechien aufnehmen. Die dazu notwendigen Dokumente hat Innenminister Milan Chovanec am Freitag in Prag unterzeichnet. Das Team mit dem Namen „Kobra“ besteht aus bis zu 100 Beamten von Zoll, Polizei und Finanzverwaltung. Vorbild der Einheit ist die gleichnamige Truppe aus der Slowakei, wo bei der Bekämpfung von Steuerhinterziehung gute Erfahrungen mit der Kompetenzbündelung verschiedener Ressorts gemacht wurde. Die Arbeit der neuen Einheit will der Innenminister Ende des Jahres bewerten.

Ideal Automotive eröffnet neues Werk in Tschechien

Die deutsche Firma Ideal Automotive hat den Bau eines neuen Werks in Tschechien fertig gestellt. Die Montagehalle befindet sich im Industriepark von Ostrov bei Stříbro / Mies im westböhmischen Kreis Plzeň / Pilsen, direkt an der Autobahn D5. Künftig wird der Betrieb rund 600 Mitarbeiter beschäftigen. Die Produktion soll innerhalb eines Monats gestartet werden, gab der lokale Bürgermeister, František Trhlík bekannt. Geplant ist die Produktion von verschiedenen Textil- und Kunststoffteilen für Kfz-Innenausstattungen.

Die im fränkischen Bamberg ansässige Ideal Automotive ist seit 1999 mit einem Werk im westböhmischen Bor präsent. 2006 kam noch eine Betriebsstätte in Strakonice und 2011 eine erste Fabrik in Ostrov hinzu. Insgesamt arbeiten für Ideal Automotive in Tschechien mehr als 3.000 Beschäftigte.

Tschechische Angestellte des Automobilherstellers Hyundai erhalten mehr Lohn

Der Autohersteller Hyundai und der Betriebsrat des Automobilwerkes in Novošice haben sich auf eine Lohnerhöhung für die Angestellten von 3,2 Prozent geeinigt. Damit konnte ein Streik abgewendet werden. Ursprünglich hatten die Gewerkschafter 9,5 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten gefordert, begründet hatten sie dies mit dem hohen Gewinn des Unternehmens. Nachdem die Verhandlungen im April gescheitert waren, hatte die Firma die Löhne einseitig um 3,2 Prozent erhöht. Diese Gehaltserhöhung haben die Angestellten nun in einer Urabstimmung akzeptiert. Daneben wurden die Bonuszahlungen für die Beschäftigten angehoben. Die Gewerkschaft der Metallarbeiter Kovo bezeichnet die Einigung als harten Kompromiss.

Nach der Lohnerhöhung erhalten die Angestellten von Hyundai in Novošice ein durchschnittliches Gehalt von 30.094 Kronen (1115 Euro) brutto, der Durchschnittslohn in der Region liegt bei 23.200 Kronen (860 Euro).

Autoren-Konferenz „Die Vergangenheit in uns“ in Prag

In Prag findet an diesem Freitag eine Literaturkonferenz mit dem Namen „Die Vergangenheit in uns“ statt. Sie ist der Darstellung und Reflexion der Vergangenheit in den verschiedenen Literaturen der Länder Mittel- und Osteuropas gewidmet. Veranstaltet wird das internationale Treffen der Autoren, Kritiker, Publizisten und Buchverleger von der Literaturrevue Babylon, der Václav-Havel-Bibliothek und dem Zentrum Libri Prohibiti. Die Teilnehmer diskutieren unter anderem über die Frage, inwieweit die Reflexion der Vergangenheit ein wichtiger Bestandteil der Kultur sei.

Gericht in Liberec verurteilt Drogengang zu hohen Haftstrafen

Das Kreisgericht in Liberec / Reichenberg hat eine Gruppe von sechs Personen zu Haftstrafen zwischen drei und 15 Jahren verurteilt. Die sechs Männer waren angeklagt, insgesamt über 30 Kilogramm Crystal Meth produziert zu haben. Nachweisen konnte das Gericht die Herstellung von 15 Kilogramm des Methamphetamins, mit einem Straßenwert von etwa 15 Millionen Kronen (550.000 Euro). Die Höchststrafe von 15 Jahren erhielt der Kopf der Gruppe, ein 44-jähriger Mann. Allerdings sind die Urteile noch nicht rechtskräftig, mehrere Angeklagte haben Berufung eingelegt.

Schulklasse muss wegen betrunkener Lehrerin auf Polizeiwache

Ein Besuch im Nationalmuseum in Prag endete für eine tschechische Schulklasse unerwartet auf der Polizeiwache. Das Museumspersonal habe gleich den Eindruck gehabt, dass mit der Gruppe und besonders ihrer Lehrerin etwas nicht gestimmt habe, berichtete ein Polizeisprecher am Freitag. Eine per Notruf alarmierte Streife nahm einen Atemtest vor, der bei der Lehrerin einen Wert von mehr als einem Promille ergab. Die Gruppe von 17 Schülern musste daraufhin stundenlang auf einer Wache ausharren, bis ein anderer Pädagoge aus dem 150 Kilometer entfernten Třebič anreiste. Die betrunkene 51 Jahre alte Lehrerin muss nun mit einer Geld- oder Haftstrafe rechnen.

Tennis: Záhlavová-Strýcová gelingt Halbfinaleinzug in London

Barbora Záhlavová-Strýcová steht im Halbfinale des WTA-Turniers von London. Im Halbfinale besiegte die Tschechin ihre Konkurrentin Kirsten Flipkens aus Belgien mit 6:4 und 6:2. Damit kämpft die 28-Jährige das erste Mal seit zwei Jahren wieder um den Einzug in ein Finale der WTA-Tour. Ihre Gegnerin im Halbfinale ist die Australierin Casey Dellacqua.

Das Wetter am Samstag, 14. Juni: bewölkt, örtlich Schauer

Am Samstag ist es in Tschechien größtenteils bewölkt. Örtlich kommt es zu Schauern, vor allem in den Höhenlagen im Norden und Nordosten. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 17 bis 21 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden 13 Grad Celsius erreicht.