Täglicher Nachrichtenüberblick

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Präsident Zeman in Bukarest: Tschechien kann sich am Ausbau rumänischer Infrastruktur beteiligen

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman setzt sich während seines Besuchs in Rumänien für tschechische Firmen ein. Tschechische Unternehmen könnten sich am Ausbau der rumänischen Verkehrs- und Energieinfrastruktur beteiligen. Dies sagte Zeman am Mittwoch in Bukarest. Der tschechische Staatspräsident bezeichnete bei dieser Gelegenheit die Bemühungen der EU um eine Erhöhung des Anteils von erneuerbaren Energien am Energieverbrauch als überflüssig.

Zeman traf am Mittwoch zudem mit den Mitgliedern der rumänischen königlichen Familie zusammen. Er überreichte ihnen historische Fotos, die den Besuch des damaligen rumänischen Königs Karl II. 1936 in Prag dokumentieren. Der König wohnte damals auf der Prager Burg. Zeman trifft in Bukarest am Mittwoch noch mit tschechischen Unternehmern zusammen, die in Rumänien tätig sind. Am Donnerstag reist der tschechische Staatspräsident weiter nach Moldawien.

Gericht verurteilt zwei Männer in der Methanol-Affäre zu lebenslänglich

Hohe Haftstrafen sind im Prozess um die Vergiftung von mehreren Menschen mit gepanschtem Alkohol verhängt worden. Das Kreisgericht im mährischen Zlín hat zwei Männer, die Alkohol mit Methanol gepanscht haben, wegen Gefährdung der Allgemeinheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Weitere acht Männer wurden zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt. Dem Senatsvorsitzenden Radomír Koudela zufolge hätten die Täter wissen müssen, dass sie mit dem Panschen des Alkohols den Tod oder mindestens die gesundheitliche Schädigung von vielen Menschen in Kauf nahmen.

Die sogenannte „Methanol-Affäre“ begann am 3. September 2012, als der erste Mann nach dem Genuss des gepanschten Alkohols in Havířov starb. An Folgen der Vergiftung starben später insgesamt 47 Menschen. Über 70 Personen erblindeten oder erlitten andere Gesundheitsschäden.

Premier: Tschechien hat Gasreserven für 100 Tage

Tschechien besitze Gasreserven für 100 Tage, Versorgungsknappheit wegen der Krise in der Ukraine drohe daher nicht. Das sagte Premierminister Bohuslav Sobotka am Dienstagabend nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates. Die Reserven würden es Tschechien problemlos ermöglichen, im Falle eines Versorgungsengpasses nach Ersatzlieferanten zu suchen. Außerdem beziehe Tschechien bereits jetzt etwa ein Drittel seines Gasbedarfs aus Norwegen, so Sobotka weiter, man sei also nicht vollständig abhängig von russischen Gaslieferungen.

Staat plant Hilfen bei ausbleibenden Unterhaltszahlungen für Kinder

Der Staat plant Hilfen bei ausbleibenden Unterhaltszahlungen für Kinder. Das sagte die Sozial- und Arbeitsministerin Michaela Marksová Tominová in einem Interview für die Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks. Im Jahr 2013 standen in ganz Tschechien 13 Milliarden Kronen (480 Millionen Euro) an Unterhaltszahlungen für Kinder aus. Laut Plänen des Ministeriums soll der Staat nun einspringen, wenn kein Unterhalt gezahlt wird und im Gegenzug die geleisteten finanziellen Hilfen bei den säumigen Zahlern eintreiben.

Im vergangenen Jahr liefen Strafverfahren wegen ausstehenden Unterhaltszahlungen gegen 13.000 Menschen, seit 2013 ist es auch möglich, Schuldnern den Führerschein zu entziehen.

Regierung unterstützt Ausnahmeregelung für unqualifizierte Lehrer

Die Regierung hat der Einführung von einer Ausnahmeregelung für nicht qualifizierte Lehrer zugestimmt. Dies teilte Bildungsminister Marcel Chládek (ČSSD) am Mittwoch mit. Ohne die Ausnahmeregelung müssten sonst die Pädagogen ohne entsprechende Qualifikation den Schulressort zum 1. Januar 2015 verlassen. Eine Entlassung von Tausenden Lehrern würde dem Bildungsministerium zufolge große Probleme an vielen Schulen verursachen. An den Schulen dürfen laut dem neuen Entwurf beispielsweise unqualifizierte Lehrer über 55 Jahre mit 20 Jahren Praxis bleiben. Geregelt wird zudem der Fremdsprachenunterricht durch Muttersprachler. Wenn sie Abitur haben, dürfen sie nur Konversation unterrichten. Für den Sprachunterricht müssen sie sonst wenigstens den Bachelor-Abschluss haben.

KPMG: 37 Millionen Euro an Steuergeldern jährlich fließen dem Staat bei illegalen Lotterien ab

Illegale Betreiber von Online-Lotterien und Wetten bereiten den tschechischen Staat jährlich um mehr als eine Milliarde Kronen (37 Millionen Euro). Die ist einer Studie zu entnehmen, die die Wirtschaftsprüfer von der Gesellschaft KPMG ausarbeiteten. Vertreter des Tschechischen Olympischen Komitees und des Finanzministerium stellten die Studie am Mittwoch vor. Der tschechische Sport kommt jährlich um mindestens 250 Millionen Kronen (9,25 Millionen Euro), die normalerweise an Abgaben auf das olympische Komitee überwiesen werden müssten. Die Situation müsse schnellstens gelöst und der Regierung müsse ein neuer Lotteriegesetzentwurf vorgelegt werden, so die Vertreter der Sportler und des Finanzministeriums.

Industrie- und Handelsminister fordert Rücktritt von Exportbank-Chef

Industrie- und Handelsminister Jan Mládek hat am Mittwoch den Chef der Tschechischen Exportbank (ČEB) zum Rücktritt aufgefordert. Jiří Klumpar habe in einem Interview für die Tageszeitung „Lidové noviny“ am Dienstag seine Kompetenzen überschritten, so der Minister, als er die Gründung einer so genannten Konsolidierungsbank gefordert habe. Eine solche Gründung wurde nie erwogen und nach Rücksprache mit seinen Regierungskollegen sehe auch niemand die Notwendigkeit, eine derartige Bank einzurichten, erklärte Mládek weiter.

Klumpar hatte bereits im März darauf hingewiesen, dass die Exportbank problematische Forderungen in Höhe von 16 Milliarden Kronen (700 Millionen Euro) in ihren Büchern stehen habe, für die eine Lösung gefunden werden müsste.

Student Agency setzt neue Busse für Buslinien nach Deutschland ein

Das tschechische Verkehrs- und Reiseunternehmen Student Agency wird für die Buslinien aus Prag nach Deutschland neue Stockbusse der Marke Setra einsetzen. Es handelt sich um neun Busse, die für die Deutsche Bahn zwischen Prag und München und zwischen Prag, Nürnberg und Mannheim fahren werden. Dies teilte der Sprecher des Unternehmens, Aleš Ondrůj, am Mittwoch mit. Die neuen Busse werden seinen Worten zufolge ältere Busse der Marke Irizar ersetzen.

Beim Festival „Mitte Europa“ treten namhafte Solisten und Ensembles auf

Mitte Juni wird das 23. deutsch-tschechische Festival „Mitte Europa“ eröffnet. Das Motto der Festspiele lautet: „Das Singen ist die Muttersprache aller Menschen.“ Es ist ein Zitat vom Musiker Yehudi Menuhin, der vor 15 Jahren starb und der sich als Künstler beim Festival engagierte. Vom Juni bis September werden Konzerte an mehr als 50 Orten in Böhmen, Sachsen und Bayern veranstaltet, bei denen namhafte Solisten und Musikensembles auftreten werden. Das Programm der Festspiele stellte die Initiatorin Ivana Thomaschke-Vondráková am Mittwoch in Ústí nad Labem / Aussig vor. Das Festival wird mit dem Konzert des Prager Kammerorchesters am 15. Juni in Falkenstein im Vogtland eröffnet.

Eishockey-WM: Tschechien schlägt Frankreich 5:4 nach Verlängerung

Das tschechische Eishockeyteam hat am Dienstagabend im letzten Gruppenspiel Frankreich nach Verlängerung mit 5:4 besiegt. Frankreich legte zunächst vor und führte bereits im ersten Drittel mit 3:0. Die Schützlinge des tschechischen Coachs Vladimír Růžička kämpften sich jedoch im zweiten Drittel zurück ins Spiel und gingen sogar mit 4:3 in Führung. Nach dem Ausgleich der Franzosen im dritten Drittel stand dann die Verlängerung an, die die Tschechen für sich entscheiden konnten. Mit dem Sieg sind die Tschechen auf Rang drei in der Gruppe A vorgerückt und konnten so die Begegnung im Viertelfinale mit dem russischen Team vermeiden. Stattdessen treffen sie am Donnerstag auf die USA.

Tennis: Veselý erreicht Viertelfinale in Düsseldorf

Der tschechische Tennisspieler Jiří Veselý hat zum ersten Mal in seiner Sportkarriere bei einem ATP-Turnier das Viertelfinale erreicht. In Düsseldorf besiegte der 20-jährige Tscheche den Russen Nikolai Dawydenko mit 6:1 und 7:6. Im Viertelfinale trifft Veselý auf den Österreicher Jürgen Melzer.

Das Wetter am Donnerstag, 22. Mai

Am Donnerstag ist es in Tschechien überwiegend heiter, im Südwesten des Landes vereinzelt mit Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 26 bis 30 Grad Celsius, in Lagen um 1000 Meter werden 21 Grad, im Böhmerwald 24 Grad Celsius erreicht.