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Umfrage: Drei Viertel der Tschechen gegen Einführung des Euro

Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM sind etwas über drei Viertel der Tschechen gegen die Einführung des Euro hierzulande, nur 20 Prozent haben sich für den Beitritt Tschechiens zur Währungsunion ausgesprochen. Damit hat sich die Einstellung der Bürger zum Euro nicht grundlegend geändert, bei einer ähnlichen Umfrage vor zwei Jahren äußerten sich 77 Prozent negativ zu einer Euro-Einführung.

Verband der kommunalen Selbstverwaltung fordert mehr Mitsprache bei Gesetzesvorhaben

Der Verband der Städte und Gemeinden Tschechiens hat von der Regierung mehr Mitspracherechte bei Gesetzesvorhaben gefordert, die die kommunale Selbstverwaltung betreffen. Der Verband möchte, dass solche Vorhaben vor dem Gang ins Parlament mit den Vertretern der Kommunen beraten werden. Um seinen Wünschen mehr Nachdruck zu verleihen hat der Verband angedroht, Aufgaben der Staatsverwaltung nicht mehr wahrzunehmen, wie zum Beispiel die Organisation von Wahlen.

Premier Bohuslav Sobotka zeigte sich am Freitag bei seinem Besuch im mährisch-schlesischen Kreis gesprächsbereit. Man sei bereit zu kommunizieren und sich die Wünsche des Verbandes anzuhören, so Sobotka. Allerdings sehe er ein Problem bei Gesetzesvorschlägen und –änderungen, die in letzter Minute direkt aus dem Parlament kämen. Dort könnte die Regierung nicht eingreifen. Anders sei dies jedoch bei Gesetzesinitiativen der Regierung, wo er sich eine Beratung mit den Kommunen durchaus vorstellen könne, so Sobotka.

Ex-Staatspräsident Klaus besucht Empfang in russischer Botschaft

Der ehemalige tschechische Staatspräsident Václav Klaus nimmt am Empfang der russischen Botschaft in Prag anlässlich der Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkriegs teil. Der amtierende Staatspräsident Miloš Zeman und die Mitglieder der Regierung hatten die Einladung hingegen boykottiert, aus Protest gegen die Ereignisse in der Ukraine. Allerdings ist eine Reihe Abgeordneter der kommunistischen Partei und der Sozialdemokraten (ČSSD) der Einladung zum traditionellen Botschaftsempfang gefolgt. So sagte der stellvertretende Parteichef der Kommunisten, Jiří Dolejš, er mache dort keine hohe Diplomatie, sondern feiere die Niederschlagung des Faschismus. Das habe keinerlei Verbindung zur Krise in der Ukraine, so der Politiker.

Tschechien droht internationales Schiedsverfahren über 200 Millionen Kronen

Dem tschechischen Staat droht eine Entschädigungszahlung in Höhe von 200 Millionen Kronen (7,4 Millionen Euro) wegen eines ungelösten Streits um die Investition einer britischen Firma hierzulande. Der Hersteller von Autodachträgern Anglia Auto Accessories hat eine Klage beim Internationalen Schiedsgericht in Stockholm eingereicht.

Das Unternehmen hatte Anfang der 1990er Jahre eine Zusammenarbeit mit der Behindertenwerkstatt Kyjovan in Mähren für seine Fertigung geplant. Es kam zum Vertragsschluss, doch die neue Leitung von Kyjovan erklärte die Übereinkunft später für ungültig. Darauf entschied das Schiedsgericht bei der tschechischen Wirtschaftskammer zugunsten des britischen Investors und gestand ihm eine Entschädigung von damals 8,5 Millionen Kronen zu. Anglia Auto Accessories setzte seine Herstellung in Tschechien fort, Kyjovan weigerte sich indes, die Entschädigung zu zahlen. In der Klageschrift gegen den tschechischen Staat argumentiert die britische Firma, dass die tschechischen Gerichte zu keinem Zeitpunkt einer Beschlagnahmung des Eigentums von Kyjovan zugestimmt hätten.

Sanierung der „Lagunen von Ostrava“ soll 2018 abgeschlossen sein

Die Sanierung mehrerer Becken voller Chemikalien und Altöle in der Industriestadt Ostrava / Ostrau soll 2018 abgeschlossen sein. In die letzte Runde des öffentlichen Ausschreibungsverfahrens haben es fünf Entsorgungsunternehmen geschafft, bis Juli wird nun die Firma ausgesucht, die die Liquidierung der Altlasten übernimmt. Entscheidendes Kriterium dabei werde der Preis für die Entsorgung sein, sagte ein Verantwortlicher am Freitag.

Die Becken werden die Lagunen von Ostrava genannt. Der Chemiebetrieb Ostramo hatte dort über Jahrzehnte Altöle und Chemikalien gelagert, nach der Pleite des Betriebs entwickelten sich die Becken zu einem der größten ökologischen Probleme des Landes. Nach einer ersten Sanierung entdeckten die Spezialisten am Boden der Becken weitere Schichten von giftigen Chemikalien, mit denen vorher niemand gerechnet hatte, daher war eine weitere Sanierung nötig geworden.

Die Prager Metro feiert 40 Jahre Bestehen

Die Prager Metro wird 40 Jahre alt. Die Eröffnung nahm am 9. Mai 1974 der damalige tschechoslowakische Staats- und Parteichef Gustav Husák persönlich vor. Zunächst bestand nur eine Linie: Auf einer Strecke von rund sieben Kilometern der heutigen Linie C fuhren die Züge zwischen den Stationen Kačerov und Sokolovská (Florenc). Mittlerweile besteht die Prager U-Bahn aus drei Linien und einer Gesamtstreckenlänge von knapp 60 Kilometern.

Die Feiern zum Jubiläum der Metro haben bereits Anfang der Woche begonnen. Ab Freitag wird in 24 Metro-Stationen auf die dortigen Statuen und weiteren Kunstgegenstände hingewiesen, an denen viele Fahrgäste meist ungeachtet vorbeigehen. Zudem fahren am Freitag auf bestimmten Straßenbahnlinien historische Züge.

Milder Winter lässt Übernachtungen in Tschechien zurückgehen

Wegen des milden Winters sind die Zahl der Übernachtungsgäste und die Zahl der Übernachtungen in Tschechien im ersten Quartal dieses Jahres zurückgegangen. Wie das Statistikamt am Freitag mitteilte, verzeichneten die Hotels, Pensionen und Campingplätze hierzulande in den ersten drei Monaten dieses Jahres 0,9 Prozent weniger Gäste und 2,6 Prozent weniger Übernachtungen als im Vergleichszeitraum 2013. Dabei blieben vor allem die Tschechen selbst fern. Unter den 2,9 Millionen Gästen war 3,2 Prozent weniger einheimische Klientel, aber 1,6 Prozent mehr ausländische Besucher.

Ihre Übernachtungen schränkten aber beide Gruppen ein: Tschechen um 4,7 Prozent und Ausländer um 0,5 Prozent. Der Rückgang machte sich besonders in jenen Gegenden Tschechien bemerkbar, in denen die wichtigsten Skigebiete des Landes liegen, also in den Kreisen Liberec / Reichenberg, Hradec Králové / Königgrätz und Vysočina.

Tennis: Kvitová zieht kampflos ins Halbfinale von Madrid ein, Berdych scheidet aus

Petra Kvitová ist am Freitag kampflos in das Halbfinale des WTA-Turniers von Madrid eingezogen. Die Gegnerin der Tschechin, die US-Amerikanerin Serena Williams hatte wegen Oberschenkelproblemen auf den Antritt verzichtet. Am Samstag wartet dann die Siegerin aus dem Duell zwischen der Rumänin Simona Halep und der Serbin Ana Ivanović auf Kvitová. Das Turnier in Madrid konnte die Tschechin 2011 bereits einmal gewinnen.

Weniger glücklich lief das Turnier für Tomáš Berdych. Der Tscheche unterlag der Nummer eins der Weltrangliste, dem Spanier Rafael Nadal, im Viertelfinale mit 4:6 und 2:6. Es war bereits das siebte Mal in Folge, dass Berdych sich dem Spanier geschlagen geben musste.

Fußball: Hannover 96 trennt sich von Verteidiger Rajtoral

Der deutsche Bundesligist Hannover 96 hat am Freitag bekannt gegeben, dass die Kaufoption für den tschechischen Verteidiger František Rajtoral nicht gezogen wird. Damit endet der Einsatz des 28-Jährigen in der Bundesliga nach nur sechs Spielen. Die Niedersachsen hatten den tschechischen Rechtsverteidiger im Januar von Viktoria Pilsen ausgeliehen und eine Kaufoption vereinbart. Wie 96 mitteilte, gehöre Rajtoral zu jenen Spielern, von denen man definitiv am Samstag wisse, dass sie den Verein verlassen und die deshalb vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg verabschiedet werden. In Pilsen hat der 14-malige Nationalspieler noch einen Vertrag bis 2015.

Eishockey-WM: Tschechien trifft zum Auftakt auf Slowakei

Zum Auftakt der Eishockey-WM im weißrussischen Minsk trifft das tschechische Nationalteam am Freitagabend auf die Slowakei. Nach dem enttäuschenden Abschneiden beim Olympischen Turnier spielen die Tschechen nun unter einem neuen Coach: Vladimír Růžička hat zum dritten Mal in seiner Karriere den Trainerposten übernommen. Das Team ist gegenüber dem in Sotschi stark verändert. Nur Altstar Jaromír Jágr und Stürmer Roman Červenka stehen erneut im Aufgebot.

In der Gruppe A trifft Tschechien nach dem sogenannten Bruderduell mit den Slowaken noch auf Schweden, Kanada, Italien, Dänemark, Norwegen und Frankreich. Die Weltmeisterschaft dauert bis 25. Mai.

Das Wetter am Samstag, 10. Mai

Am Samstag ist es in Tschechien größtenteils klar, mit vereinzelt aufziehender Bewölkung. Am Nachmittag und Abend kann die Bewölkung jedoch dichter werden und im Westen kommt es örtlich zu Niederschlägen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 16 bis 20 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden bis zu 11 Grad Celsius erreicht.