Täglicher Nachrichtenüberblick

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Staatspräsident Zeman lehnt Ausbau der erneuerbaren Energien ab

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman lehnt den von der EU geplanten Ausbau der erneuerbaren Energiequellen für Tschechien ab. Er stimme der Reduzierung von Kohlenstoffdioxidemissionen zu, betrachte aber die Kernkraft als das richtige Mittel dazu, sagte Zeman auf dem Žofin-Forum in Prag am Dienstag. Die Versorgung durch erneuerbare Energien sei instabil, außerdem müsse die komplette Infrastruktur für die effektive Nutzung umgebaut werden, fuhr der Präsident fort. Auch Premier Bohuslav Sobotka erklärte, weiter auf die Kernenergie setzen zu wollen. Seine Regierung werde bis Ende des Jahres ein neues Konzept zur Energieversorgung vorlegen, so Sobotka. Die Europäische Union hat den Mitgliedsstaaten vorgeschlagen, ein verbindliches Ziel von 27 Prozent der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen bis zum Jahr 2030 umzusetzen.

Regierung verabschiedet aktualisierte Version des Konvergenzprogramms

Die tschechische Regierung hat auf ihrer jüngsten Sitzung eine aktualisierte Fassung des sogenannten Konvergenzprogramms beschlossen. Anhand dieser Version soll das Defizit bei den öffentlichen Finanzen in den kommenden Jahren schrittweise zurückgehen und dabei mit gesicherter Konstanz unter die Grenze von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) fallen, sagte Premierminister Bohuslav Sobotka auf einer Pressekonferenz am Montag. Mit der Einhaltung dieser Grenze würde Tschechien das wichtigste Kriterium zur Einführung des Euro erfüllen. Zugleich sollte damit auch das Prozedere beendet werden, das Tschechien wegen seines überdurchschnittlichen Haushaltsdefizits seit geraumer Zeit mit der Europäischen Kommission führt, betonte Sobotka.

Der aktualisierten Fassung des Konvergenzprogramms zufolge rechnet die Regierung in diesem Jahr mit einem Defizit der öffentlichen Finanzen von 1,8 Prozent des BIP, im nächsten Jahr mit 2,3 Prozent, 2016 mit 2,0 Prozent und 2017 mit 1,7 Prozent. Das modifizierte Programm wird der EU-Zentrale in Brüssel bis Ende April zugestellt.

Tschechischer Außenminister: Tibet ist untrennbarer Teil von China

Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek hat am Dienstag in Peking gemeinsam mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi eine Erklärung unterzeichnet, in der es heißt, dass die Tschechische Republik die Unabhängigkeitsbestrebungen von Tibet nicht anerkenne. Tibet sei ein untrennbarer Teil der Volksrepublik China, so die Erklärung. Außerdem versicherten beide Staaten, sich nicht in die inneren Angelegenheiten des jeweils anderen Landes einmischen zu wollen.

Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek war am Montag zu einem dreitätigen Besuch nach China gereist. Ziel des Besuches ist es, die politischen Beziehungen mit der Volksrepublik zu verbessern und die bilateralen Handelsbeziehungen zu fördern. Es handelt sich um den ersten Besuch eines tschechischen Außenministers in China seit 15 Jahren.

Verkehrsministerium will Ticket-Vergünstigungen schärfer kontrollieren

Das tschechische Verkehrsministerium will die Vergünstigungen für Schüler, Studenten, Rentner und Behinderte bei der Personenbeförderung schärfer kontrollieren. Das sagte Verkehrsminister Antonín Prachař bei einem Treffen mit Journalisten am Dienstag. Durch einen neuen Vertrag soll das Ministerium direkt überprüfen dürfen, ob die Verkehrsunternehmen die verbilligten Tickets nur an Personen aushändigen, die darauf auch Anspruch hätten, so der Minister.

Die Transportunternehmen erhalten vom tschechischen Staat Kompensationen für die Gewährung der verbilligten Tickets. Allein die vier größten Beförderungsgesellschaften, die Tschechischen Bahnen, Leo Express, Student Agency und RegioJet haben im vergangenen Jahr 128,8 Millionen Kronen (4,8 Millionen Euro) vom Verkehrsministerium erstattet bekommen.

Škoda Auto steigert Gewinn im ersten Quartal 2014 um 65 Prozent

Der tschechische Autohersteller Škoda konnte seinen Gewinn im ersten Quartal 2014 um 65,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. In ganzen Zahlen handelte es sich um 5,08 Milliarden Kronen (185 Millionen Euro). Die Zahlen gab der Volkswagenkonzern am Dienstag auf seinen Webseiten bekannt.

Bereits zu Beginn April hatte die Autofabrik bekannt gegeben, in den ersten drei Monaten des Jahres die Rekordzahl von 247.000 Autos verkauft zu haben, dies entspricht einem Zuwachs von 12,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2013 hatte Škoda Auto insgesamt 920.800 Autos abgesetzt. Die wichtigsten Märkte für die tschechischen PKW sind Deutschland und China.

Popsängerin Iveta Bartošová nimmt sich das Leben

Die bekannte tschechische Popsängerin Iveta Bartošová hat sich am Dienstagvormittag in einem Prager Vorort das Leben genommen. Das berichtet das Internetnachrichtenportal idnes.cz unter Berufung auf den Ehemann der Sängerin. Demnach hat sich Bartošová vor einen Zug geworfen.

Die 48-jährige hatte in den frühen 1980er Jahren ihre Karriere begonnen, seitdem brachte die Sängerin 17 Alben heraus. Seit den 1990er Jahren ist sie auch als Schauspielerin in Filmen und Musicals tätig gewesen. Bartošová galt als alkoholabhängig und soll unter psychischen Problemen gelitten haben.

Kernkraftwerk Dukovany wieder am Netz

Die geplanten Wartungsarbeiten an Block zwei des Kernkraftwerks in Dukovany wurden am Montagabend erfolgreich abgeschlossen. Seit dem 29. März wurde ein Fünftel der Brennstäbe ausgetauscht sowie einige Routinearbeiten durchgeführt. Daneben haben die Techniker einige Arbeiten zur verbesserten Erdbebensicherheit des Reaktors durchgeführt. Jeder der vier Blöcke des Meilers wird einmal jährlich runtergefahren, um nötige Wartungsarbeiten durchzuführen. Das Kraftwerk Dukovany liefert etwa ein Fünftel des hiesigen Energiebedarfs.

Zahl der Neuansteckungen mit HIV-Virus erneut auf Rekordzahl gestiegen

Das nationale tschechische Referenzlabor für HIV/Aids hat für das erste Quartal dieses Jahres einen weiteren Anstieg bei der Neuansteckung mit dem HIV-Virus registriert. Demnach haben sich von Januar bis Ende März 74 Menschen angesteckt – das ist die höchste Zahl an Neuansteckungen seit dem ersten Quartal des Jahres 1985, als mit der Erfassung der Infektion begonnen wurde. Sieben Personen davon sind an Aids erkrankt, drei Mütter haben Babys mit dem HIV-Virus zur Welt gebracht. Das gab der Leiter des Referenzlabors, Vratislav Němeček, am Montag über die Medien bekannt. Seit dem Beginn seines Betriebs vor 29 Jahren hat das Labor fast 2200 Personen registriert, die sich mit dem HIV-Virus infiziert haben.

Goethe-Büste in Karlsbad erhält Tafel mit tschechischer Inschrift

Die Büste von Johann Wolfgang Goethe in Karlový Vary / Karlsbad hat eine neue Tafel mit einer tschechischen Inschrift erhalten. Sie ergänzt die ursprüngliche Inschrift mit einem Gedicht von Goethe über Karlsbad, das in deutscher Kurrentschrift verfasst wurde. Finanziert wurden die neue Tafel und die Übersetzung des Gedichts vom Klub der Freunde Karlsbads.

Goethe soll sich zwischen 1785 und 1823 insgesamt 13 Mal in Karlsbad aufgehalten haben, er verbrachte zusammengerechnet wohl etwa drei Jahre in Westböhmen.

Eishockey: Lev Prag erzwingt siebtes Finalspiel um Gagarin Cup

In der wohl besten europäischen Eishockey-Liga, der offenen russischen KHL, sorgt die Mannschaft des HC Lev Prag weiterhin für Furore. Das Team des finnischen Trainers Kari Jalonen, das mit Spielern aus fünf Nationen besetzt ist, gewann am Montag in Prag das sechste Finalmatch um den Gagarin Cup gegen Metallurg Magnitogorsk mit 5:4 nach Verlängerung. Das Siegtor erzielte der Kanadier Nathan Oystrick in der vierten Minute der Overtime. Durch diesen Triumph haben die Prager in der Best-of-seven-Serie zum Stand von 3:3 ausgeglichen und das ultimative siebte Finalspiel erzwungen. Der Showdown findet am Mittwoch in Magnitogorsk statt. Sollten die Gäste die Partie gewinnen, wäre Lev Prag der erste nichtrussische Gewinner des Gagarin Cups.

Das Wetter am Mittwoch: heiter bis wolkig, bis 23 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien heiter bis wolkig, zu Tagesbeginn kommt es zu Nebel oder tief hängender Bewölkung. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 19 und 23 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 15 Grad Celsius.