Täglicher Nachrichtenüberblick

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Erster Besuch eines tschechischen Außenministers in China seit 15 Jahren geplant

Tschechien hat den ersten Besuch eines Außenministers des Landes in China seit 15 Jahren angekündigt. Am Sonntag soll Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) zu einem dreitägigen offiziellen Besuch nach Peking fliegen. Wie Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) am Mittwoch nach der Kabinettssitzung betonte, wolle die Mitte-Links-Regierung die Beziehungen zur Volksrepublik entscheidend verbessern. Sobotka verspricht sich dadurch bessere Absatzchancen für tschechische Firmen auf dem chinesischen Markt. Große europäische Länder wie Deutschland, Frankreich oder Großbritannien hätten – anders als Tschechien – bereits strategische Partnerschaften mit Peking geschlossen, so der Premier.

ARD feiert 50 Jahre Prager Studio

Der deutsche Sender ARD feiert am Mittwoch die Eröffnung seines ersten Studios in Prag vor 50 Jahren. An dem Festakt in der Deutschen Botschaft in Prag nehmen deutsche und tschechische Politiker teil sowie ehemalige ARD-Korrespondenten in der tschechischen und früheren tschechoslowakischen Hauptstadt. Das deutsche erste Programm war ab dem 1. Mai 1964 eine der wenigen westlichen Rundfunkstationen, die systematisch über das Geschehen hierzulande informierten. Dazu gehörte auch die Berichterstattung über die großen Umschwünge wie den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen 1968 und die Samtene Revolution 1989.

Industrieminister möchte Manipulationen an Tachos von Gebrauchtwagen strafbar machen

Industrieminister Jan Mládek möchte, dass Manipulationen an Tachometern von Gebrauchtwagen strafrechtlich verfolgt werden können. Durch eine entsprechende Gesetzesnovelle solle nicht nur die Manipulation selbst, sondern auch das Anbieten entsprechender Dienste strafbar werden, sagte Mládek am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Prag. Das Industrieministerium erarbeitet das Gesetz derzeit zusammen mit dem Justizministerium, in Kraft treten könnte es zu Beginn kommenden Jahres.

Laut Schätzungen werden bei mehr als einem Drittel der Gebrauchtwagen in Tschechien die Tachos manipuliert. Häufig wird dabei der Stand um 100.000 Kilometer zurückgesetzt. Im vergangenen Jahr verschafften sich die Händler damit Extraeinnahmen von insgesamt 4,4 Milliarden Kronen (162 Millionen Euro). Rund 570.000 Gebrauchtwagen wurden hierzulande verkauft, 220.000 davon mit manipulierten Tachos.

Wirtschaftsprognose: BIP steigt in diesem Jahr um 1,8 Prozent

Das tschechische Bruttoinlandsprodukt soll in diesem Jahr um 1,8 Prozent steigen. Dies geht aus einer Analyse des Finanzministeriums hervor, die sich auf die Prognosen von 17 tschechischen Wirtschaftsinstituten, Banken und weiteren Fachinstitutionen stützt. Im kommenden Jahr soll das BIP dann um 2,4 Prozent und 2016 um 2,6 Prozent steigen. Das Finanzministerium selbst rechnet in diesem Jahr mit einem Anwachsen des BIP um 1,7 Prozent und 2015 um 2,0 Prozent. Die Angaben wurden am Mittwoch veröffentlicht.

Kampagne: Bücher sind am Mittwoch um 15 Prozent billiger

In vielen tschechischen Buchhandlungen werden am Mittwoch alle Bücher um 15 Prozent billiger verkauft. Über 340 Buchhändler haben sich der Kampagne „Bücher ohne Mehrwertsteuer“ angeschlossen, die vom tschechischen Buchhändler- und Verlegerverband initiiert wurde. Die Buchhändler wollen darauf aufmerksam machen, dass der derzeitige Mehrwertsteuersatz von 15 Prozent bei Büchern zu den höchsten in Europa gehört. Der Verband begrüßte den vor kurzem angekündigten Plan des Kabinetts, den Mehrwertsteuersatz für Bücher auf 10 Prozent zu senken.

Laut den Angaben des Buchhändlerverbandes sind im vergangenen Jahr in Tschechien Bücher im Wert von 8,2 Milliarden Kronen (304 Millionen Euro) verkauft worden. Der Durchschnittspreis eines Buches lag in den vergangenen drei Jahren bei 240 Kronen (8,90 Euro).

Polizei ermittelt gegen Oberbürgermeister von Ústí nad Labem

Die tschechische Polizei ermittelt gegen den Oberbürgermeister von Ústí nad Labem / Aussig sowie gegen zwei Mitglieder des Gemeinderates wegen möglicher Veruntreuung fremden Eigentums. Die drei sozialdemokratischen Politiker sollen dazu beigetragen haben, dass die nordböhmische Stadt 2011 einen unvorteilhaften Vertrag mit einer Firma schloss. Das Unternehmen organisierte im Namen der Stadt Geschenkaktionen für Erstgebärende. Das Rathaus von Ústí sollte dem Vertrag nach von 2012 bis 2014 insgesamt 5,2 Millionen Kronen (192.000 Euro) an die Firma zahlen. Allerdings hätten die wahren Kosten des Unternehmens für die Geschenkaktionen nur bei einem Bruchteil der Summe gelegen, glauben die Ermittler.

Studie: Tschechen und Tschechinnen haben immer früher Sex

Tschechen und Tschechinnen haben immer früher Sex, verhalten sich aber verantwortungsbewusster. Dies hat eine Studie des Sexologischen Instituts in Prag ergeben. Demnach haben Tschechinnen mittlerweile im Schnitt bereits mit 17 Jahren den ersten Geschlechtsverkehr. Erstmals sei damit das Alter unter 18 Jahre gesunken, sagte der Sexologe Petr Weiss am Mittwoch in Prag. Bei den Tschechen liegt das Einstiegsalter zwischen 17 und 18 Jahren.

Weiss hob zudem hervor, dass das Verantwortungsbewusstsein gestiegen sei. 42 Prozent der jungen Männer benutzten beim „ersten Mal“ ein Kondom, im Jahr 2008 lag der Anteil nur bei rund 33 Prozent. 20 Prozent der jungen Frauen verhütete bei der Premiere bereits mit der Antibabypille.

Gymnasium in Nymburk erhält den Namen von Bohumil Hrabal

Das Gymnasium im mittelböhmischen Nymburk erhält den Namen des Schriftstellers Bohumil Hrabal. Die Namensänderung wurde vom Bildungsministerium gebilligt, Bohumil Hrabal lebte 29 Jahre lang in Nymburk und ging dort auch zu Schule. Gegen die Umbenennung des Gymnasiums hatten viele Schüler sowie einige Eltern protestiert. Als Grund nannten sie unter anderem, dass Hrabal schlechte Noten hatte. Schulleiter Jiří Kuhn erklärte nun, die Schüler hätten die Umbenennung akzeptiert.

In Nymburk finden anlässlich des 100. Geburtstags von Bohumil Hrabal in diesem Jahr mehrere Veranstaltungen statt. Bis heute gibt es in der Stadt einen Bohumil-Hrabal-Leserverein. In der Stadtbibliothek wurde eine Hrabal-Ecke eingerichtet.

Prag: Neuer Schrein für Adalbert-Reliquien im Veitsdom

Die Reliquien des heiligen Vojtěch / Adalbert erhalten einen neuen Aufbewahrungsort. Am Mittwoch werden sie bei einem Gottesdienst in einen neuen Reliquienschrein im Prager Veitsdom gelegt. Den Gottesdienst zelebrieren wird der Prager Erzbischof, Kardinal Dominik Duka. Er wird auch den neuen Reliquienschrein segnen. Der heilige Adalbert gehört zu den böhmischen Landespatronen und ist der Hauptpatron der Prager Erzdiözese. Am 23. April wird sein Namenstag gefeiert.

Philharmonie Zlín begleitet Tenor Villazón auf Welttournee

Die Bohuslav-Martinů-Philharmonie aus dem mährischen Zlín begleitet in der bevorstehenden Saison Opernstar Rolando Villazón auf seiner Welttournee. Der mexikanische Tenor wird seine Tournee mit dem Titel „Bel canto“ im Oktober im Kongresszentrum von Zlín eröffnen. Die Philharmoniker treten danach zusammen mit Villazón unter anderem bei Konzerten in Wien, Paris, München und Hamburg auf. Geleitet werden soll das Orchester vom russischen Dirigenten Guerassim Voronkov. Mit Villazón auf der Tournee kommt auch die südafrikanische Sopranistin Pumeza Matshikiza.

Fußball: Tschechien bewirbt sich nicht um Endrundenspiele bei EM 2020

Tschechien verzichtet auf eine Bewerbung um Spiele der Fußball-EM-Endrunde 2020. Dies teilte der nationale Verband am Mittwoch mit. Um Berücksichtigung zu finden, hätte das Land ein modernes Stadion für mindestens 30.000 Zuschauer bauen müssen. Eine Einigung mit der Stadt Prag über die Erweiterung des Stadions Eden mit derzeit 21.000 Plätzen kam nach Angaben beider Seiten jedoch nicht zustande. Die Entscheidung sei ein „Verlust für Prag, die ganze Tschechische Republik und vor allem für alle Fußball-Fans“, bedauerte Verbandspräsident Miroslav Pelta. Die Stadt befürchtet nach eigenen Angaben, bei etwaigen Problemen auf den Kosten sitzen zu bleiben. Zuvor waren bereits Überlegungen zum kompletten Neubau eines Nationalstadions am Widerstand der tschechischen Mitte-Links-Regierung gescheitert.

Die EM 2020 wird in ganz Europa stattfinden. Welche 13 Länder den Zuschlag bekommen, entscheidet die Uefa im September dieses Jahres.

Eishockey-Meisterschaft: Brünn verkürzt in Play-off-Serie

Der Kampf um die tschechische Eishockeymeisterschaft ist weiter offen. Am Dienstag gelang Kometa Brünn der erst Sieg im Play-off-Finale. Im vierten Spiel der Finalserie gewannen die Brünner vor eigenem Publikum mit 3:1 gegen die PSG Zlín. Damit hinderte Brünn die Mannschaft von Zlín daran, vorzeitig den Titelkampf zu entscheiden. In der Serie auf vier Siege führt Zlín nun mit 3:1 gegen Brünn. Das fünfte Finalspiel wird am Freitag in Zlín ausgetragen.

Eishockey-U18-WM: Tschechien trifft im Viertelfinale auf Russland

Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft für Spieler bis 18 Jahre in Finnland trifft die tschechische Mannschaft im Viertelfinale auf Russland. Die Begegnung wird in Lappeenranta ausgetragen. Am Dienstag hatten die tschechischen Junioren das Team der Schweiz mit 4:2 besiegt. Am Ostermontag hatten die Schützlinge von Trainer Jakub Petr den Nachwuchs von Gastgeber Finnland mit 4:3 nach Penalty-Schießen bezwungen.

Das Wetter am Donnerstag, 24. April

Nach der Auflösung vereinzelter Frühnebelfelder ist es am Donnerstag in Tschechien zunächst heiter. Im Laufe des Tages werden die Wolken dichter, mit zunehmend Schauern und Gewittern im ganzen Land. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 18 und 22 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden bis zu 14 Grad Celsius erreicht.