Täglicher Nachrichtenüberblick

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Gewerkschafter schlagen Grundsteuer für Selbstständige vor

Der Verband der Unabhängigen Gewerkschaften (ASO) hat am Donnerstag bei einem Treffen mit Finanzminister Andrej Babiš vorgeschlagen, Selbständige mit einer Grundsteuer von 1000 Kronen (37 Euro) pro Monat und Person zu belegen. Das sagte der Vorsitzende des Verbandes, Bohumír Dufek, am Donnerstag gegenüber der Presseagentur ČTK. Grund für den Vorschlag sind Pläne des Ministeriums, die Besteuerung zu novellieren. Bisher nehmen etwa 300.000 Selbstständige die Möglichkeit wahr, statt durch Buchhaltung ihre Steuern mittels einer Pauschalzahlung abzugelten. Das Finanzministerium möchte nun aber für diese Pauschalzahlungen eine Höchstgrenze von zwei Millionen Kronen (74.000 Euro) Jahresumsatz einführen. Darüber soll dann Buchführung Pflicht werden. Die Gewerkschaften fürchten jedoch, dass eine solche Höchstgrenze von den Selbstständigen leicht umgangen werden könnte und fordern daher eine Grundsteuer. Ein Sprecher des Finanzressorts sagte am Donnerstag, man werde die Vorschläge des Gewerkschaftsverbandes prüfen.

Europaabgeordnete kritisiert Finanzminister wegen Interessenskonflikt

Die deutsche Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Ingeborg Grässle (CDU), hat bei ihrem Besuch in Prag dem tschechischen Finanzminister Andrej Babiš einen Interessenskonflikt vorgeworfen. Grässle, die Mitglied des Haushaltskontrollausschusses ist, forderte, dass Babiš seine Firma Agrofert aufgeben müsse, um nicht die Zusammenarbeit Tschechiens mit der EU zu gefährden. Agrofert habe 2,6 Millionen Euro aus europäischen Fonds erhalten, jetzt sei aber Babiš als Finanzminister gleichzeitig Garant dafür, dass die Mittel entsprechend der Regeln genutzt würden. Dies sei ein ernsthafter Interessenskonflikt, so Grässle. Der Vorsitzende des Ausschusses, Jens Geier, hatte aber unmittelbar nach den Äußerungen von Grässle erklärt, es habe sich dabei lediglich um die private Meinung einer deutschen Abgeordneten gehandelt, nicht um die Meinung des Ausschusses.

Tschechen in Ukraine wollen Regierung in Prag erneut um Hilfe bitten

Die Wolhynien-Tschechen in der Ukraine wollen noch einmal die tschechische Regierung um Hilfe bitten bei der Aussiedlung von 40 Familien. Dies teilte die Vorsitzende des Verbandes der Wolhynien-Tschechen der Presseagentur ČTK mit. Die neue Bitte wollen angeblich auch weitere Verbände dieser Minderheit in der Ukraine unterschreiben. Anfang März hatte der Verband der Wolhynien-Tschechen ein erstes Gesuch nach Prag geschickt, weil angeblich die Sicherheitslage für viele seiner Mitglieder beunruhigend sei. Eine Gesandtschaft der tschechischen Regierung fand aber bei einem Besuch vor Ort keine Bestätigung für eine bedrohliche Lage. Außenminister Lubomír Zaorálek warf daher den Wolhynien-Tschechen vor, aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen in die Heimat ihrer Ahnen zurückkehren zu wollen.

Zur tschechischen Minderheit in der Ukraine zählen sich rund 20.000 Menschen. Die meisten von ihnen leben in der Gegend um Schitomir im Norden des Landes.

Tschechische Nationalbank will Kurs der Krone bis 2015 weiter schwächen

Die Tschechische Nationalbank will den Kurs der tschechischen Währung noch bis 2015 beim Kurs von 27 Kronen für einen Euro halten. Das sagte der Gouverneur der Bank am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Gleichzeitig will die Bank die Zinsen auf dem historischen Niedrigstand von 0,05 Prozent belassen.

Im vergangenen Jahr hatte die Tschechische Nationalbank überraschend mit einer Devisenintervention begonnen und die heimische Währung künstlich von 25 auf dann 27 Kronen für einen Euro gedrückt.

Tschechische Forstverwaltung steigert Gewinn 2014 um 37 Prozent

Die staatliche Forstverwaltung Lesy ČR hat in den ersten zwei Monaten 2014 ihren Gewinn um 37 Prozent gesteigert im Vergleich zum Vorjahr 2013. Grund sei der milde Winter, der eine umfangreiche Holzernte schon im Januar und Februar ermöglicht habe. Das sagte ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag der Presseagentur ČTK.

Das Staatsunternehmen verwaltet etwa die Hälfte der tschechischen Wälder. Im Jahr 2013 wurden 1,2 Millionen Kubikmeter Holz verkauft, insgesamt machte die Forstverwaltung damit einen Gewinn von 5,1 Milliarden Kronen (188 Millionen Euro). Trotz der positiven Jahresanfangszahlen gehen die Analysten aber im laufenden Jahr von einem Gewinnrückgang aus, sie rechnen nur mit 3,9 Milliarden Kronen (144 Millionen Euro).

Nationalparks Böhmerwald und Bayerischer Wald planen engere Zusammenarbeit

Die Nationalparks im Böhmerwald und im Bayerischen Wald planen eine engere Zusammenarbeit. Dies ist das Ergebnis eines Treffens des Staatssekretärs für Naturschutz im tschechischen Umweltministeriums, Vladimír Dolejský, und des Nationalparkleiters Franz Leibl von der bayerischen Seite. Konkret sollten die Prinzipien des Naturschutzes in beiden Parks schrittweise einander angenähert werden, sagte Dolejský. Des Weiteren wolle man beide Gebiete für Besucher attraktiver gestalten. Und nicht zuletzt seien gemeinsame Präsentationen auf internationalen Veranstaltungen geplant.

Umfrage: 77 Prozent der Tschechen wohnen in eigenem Besitz

Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts ppm factum leben 77 Prozent der Tschechen in eigenem Besitz. Etwa die Hälfte davon wohnt in einem Einfamilien- oder Reihenhaus, die andere Hälfte in einer Eigentumswohnung. In Städten unter 50.000 Einwohnern leben nur 18 Prozent der Einwohner zur Miete, während der Anteil bei größeren Städten bei etwa 28 Prozent liegt.

Die Umfrage wurde im Februar durchgeführt, befragt wurden 997 Menschen im Alter zwischen 15 und 85 Jahren.

Pastellbild von Maler Kupka in Paris versteigert

In Paris ist beim Auktionshaus Christie´s ein Gemälde des tschechischen Malers František Kupka für 25.000 Euro versteigert worden. Das Pastellbild mit dem Titel „Abstraktní“ (Abstrakt) entstand im Jahr 1913. Zwei Aquarelle des tschechischen Künstlers Josef Šíma aus den 1960er Jahren fanden bei der Auktion moderner Kunst jedoch keinen Käufer.

František Kupka gilt als Vorreiter der modernen abstrakten Malerei. Seine „Studie auf rotem Grund“ wurde im vergangenen Jahr für 60 Millionen Kronen (2,2 Millionen Euro) versteigert und ist damit das bisher teuerste Kunstwerk tschechischer Provenienz.

Prag richtet vorerst keine Räume für kontrollierten Drogenkonsum ein

Die tschechische Hauptstadt Prag wird vorerst keine Räumlichkeiten für den kontrollierten Drogenkonsum einrichten. Das geht aus dem Konzept zur Drogenbekämpfung bis zum Jahr 2020 hervor. Zuvor hatte der Plan die Einrichtung so genannter Fixer-Stuben vorgesehen, in denen Drogenabhängige unter ärztlicher Aufsicht und guten hygienischen Bedingungen ihre Suchtmittel konsumieren können. Dagegen hatten aber mehrere Stadtteile protestiert und das erste Konzept abgelehnt. Nun sollen 50 Millionen Kronen (1,8 Millionen Euro) in den nächsten sechs Jahren in die Drogenprävention fließen. Die Fixer-Stuben seien aber noch nicht ganz vom Tisch, man wolle später darauf zurückkommen, sagte der Stadtrat Martin Dlouhý von der Partei Top 09.

Tschechische Zöllner entdecken Alkoholschmuggel an deutscher Grenze

Insgesamt 2673 Flaschen Alkohol haben tschechische Zöllner am Mittwoch in einem Lastwagen entdeckt, der auf dem Weg nach Deutschland war. Ein Großteil der Flaschen hatte keine Steuerbanderolen. Laut Frachtpapieren sollte der Lastwagen Büromöbel aus Prag über Deutschland nach Frankreich transportieren. Der belgische Fahrer behauptete, nichts von der illegalen Fracht gewusst zu haben. Der Zoll untersucht nun die Herkunft der Schnaps- und Weinflaschen, den Steuerschaden bezifferten die Beamten auf 133.000 Kronen (4925 Euro).

Eishockey: Sparta und Třinec erreichen Play-off-Halbfinale

Im Play-off zur tschechischen Eishockey-Meisterschaft haben Sparta Prag und Třinec das Halbfinale erreicht. Die anderen beiden Teilnehmer werden noch ermittelt. Sparta gewann am Mittwochabend vor eigenem Publikum mit 2:1 im Penaltyschießen gegen Vítkovice Steel und holte damit den entscheidenden vierten Sieg in der Viertelfinalserie. Třinec gewann ebenfalls zu Hause mit 6:3 gegen Pardubice. Beide Viertelfinalserien endeten damit 4:1.

In den anderen beiden Duellen sind Kometa Brünn und die PSG Zlín dem Halbfinaleinzug nahe; beide Vereine führen in ihrer Serie jeweils mit 3:2 Siegen. Brünn gewann dabei am Mittwoch mit 3:2 bei Titelverteidiger Škoda Pilsen. Zlín siegte auf eigenem Eis mit 4:0 gegen Hradec Králové. Beide Duelle werden am Donnerstagabend weitergeführt.

Das Wetter am Freitag, 29. März

Am Freitag ist es in Tschechien heiter bis wolkig, in der nördlichen Landeshälfte auch bedeckt mit örtlichem Regen. Im Tagesverlauf nimmt die Wolkendichte jedoch ab. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 11 und 15 Grad Celsius, im Südosten des Landes auch bis 18 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter bewegen sich die Temperaturen um 8 Grad Celsius.