Täglicher Nachrichtenüberblick

0:00
/
0:00

Vertreter der Visegrád-Gruppe gedenken Toten in Kiew

Vertreter der Visegrád-Gruppe, unter ihnen der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek, haben am Freitagmorgen in Kiew jene Orte besucht, an denen bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen rund um den ukrainischen Unabhängigkeitsplatz Menschen umgekommen waren. Die Außenminister Tschechiens, der Slowakei, Ungarns und die stellvertretende Außenministerin Polens haben Blumen niedergelegt und mit einer Schweigeminute den Toten gedacht. Zaorálek sagte mitgereisten Journalisten, er hoffe, dass die blutigen Auseinandersetzungen nun zu Ende seien. Allerdings habe die Ukraine noch eine Menge ungelöster Probleme zu bewältigen, so der tschechische Außenminister.

Ex-Chefin von Transparency International Tschechien wechselt ins Innenministerium

Die ehemalige Direktorin des tschechischen Zweigs von Transparency International, Adriana Krnáčová, wird stellvertretende Innenministerin für Verwaltung und Legislative. Das gab ein Sprecher des Ressorts am Freitag bekannt. Krnáčová war vorher als Europawahl-Kandidatin für die Partei ANO im Gespräch. Sie lehnte dies jedoch ab, vor allem weil sie noch keine tschechische Staatsangehörigkeit besitzt. Krnáčová stammt, wie der Gründer und Chef der Partei ANO, Andrej Babiš, aus der Slowakei.

Polizeipräsident Lessy legt Amt nieder

Der tschechische Polizeipräsident Petr Lessy hat am Freitag sein Amt niedergelegt. Ab dem 1. März wird dann der erste Stellvertreter die Polizei führen, bis ein neuer Präsident in einem Auswahlverfahren festgestellt wurde. Lessy war seit dem 24. Januar 2011 oberster Polizeibeamter, bis er im August 2012 vom Innenminister wegen eines laufenden Strafverfahrens abgelöst wurde. Nachdem Lessy frei gesprochen wurde, kehrte er nach einer juristischen Auseinandersetzung in sein Amt zurück. Nun wird Lessy als Polizeiattaché in die slowakische Hauptstadt Bratislava wechseln.

Tschechien droht Lehrernotstand weil Pädagogen Ausbildung fehlt

An tschechischen Schulen droht ein massiver Lehrermangel. Rund 7000 Lehrer müssen zum Jahreswechsel den Schuldienst verlassen, weil sie keine pädagogische Ausbildung vorweisen können. Die Zahlen seien schlimmer als erwartet, sagte Schulminister Marcel Chládek am Freitag der Presseagentur ČTK. Vor allem in Prag würden gut ausgebildete Pädagogen lieber in die freie Wirtschaft gehen. In einigen Regionen sind fast 30 Prozent der Lehrer nicht qualifiziert.

In der Vergangenheit hatten Schulen häufig Ingenieure oder Muttersprachler eingestellt, sei es aufgrund ihrer besonderen Fachkenntnisse oder weil es an Pädagogikabsolventen mangelte. Eine Novelle des Schulgesetzes verschärfte die Anforderungen an die Pädagogen, ließ aber mehrjährige Übergangsfristen zu. Diese laufen nun aus. Das Gehalt an Grund- und Mittelschulen in Tschechien liegt einer Studie zufolge nur bei umgerechnet 840 bis 1060 Euro im Monat.

Post stoppt Zigarettenverkauf nach Presseberichten

Die tschechische Post wird den Verkauf von Zigaretten in ihren Filialen bis Mitte kommender Woche stoppen. Das gab eine Sprecherin des Unternehmens am Freitag bekannt. Seit dem vergangenen Jahr hatte die tschechische Post in 600 ihrer 3100 Filialen ihren Kunden die Möglichkeit geboten, Zigaretten zu erwerben. Ein Bericht in der Tageszeitung Mladá Fronta Dnes in dieser Woche hatte dann Empörung bei Teilen der Öffentlichkeit hervorgerufen. Die Zeitung argumentierte, es sei nicht vertretbar, dass der Staat auf der einen Seite Millionen ausgebe, um das Rauchen zu bekämpfen und auf der anderen Seite mit einem staatlichen Betrieb Geld an dieser Sucht verdiene.

Der Postdirektor sagte, die Post sei ein Staatsbetrieb, der aber keinerlei Zuschüsse aus dem Haushalt erhalte und sich daher andere Geschäftsfelder erschließen müsse. Nun soll der Verkauf von anderen Waren, wie zum Beispiel Zeitschriften, Papierwaren oder Telefonverträge mehr Geld in die Kassen bringen.

Präsident Zeman: Wirtschaftskriminelle gibt es in allen Parteien

Präsident Miloš Zeman kritisiert die Debatte um angebliche Kontakte von hochrangigen Beamten zu Lobbyisten und so genannten Mafiosi in der Politik. Diese Wirtschaftskriminellen könne man in allen Parteien antreffen, deshalb sollten sich dies die Politiker nicht gegenseitig vorwerfen. Dies sagte Zeman am Freitag in einem Interview für die Nachrichtenagentur ČTK. Damit reagierte er auf Äußerungen von Premier Bohuslav Sobotka und Finanzminister Andrej Babiš. Der Sozialdemokraten-Chef und der Vorsitzende der Ano-Partei hatten darüber spekuliert, in welcher Partei es mehr einflussreiche Lobbyisten gebe. Zudem zeigte sich der Präsident überrascht von Sobotkas Äußerung, dass die Partei Ano auseinanderbrechen werde. Die Regierungskoalition, zu der neben den Sozialdemokraten (ČSSD) und der Ano-Partei auch die Christdemokraten (KDU-ČSL) gehören, bestehe doch erst seit einem Monat, so Zeman.

Güterbereich der tschechischen Bahnen schreibt schwarze Zahlen

Die Frachtgutsparte der Tschechischen Bahnen hat im vergangenen Jahr 2013 erstmalig wieder schwarze Zahlen geschrieben. Das sagte der neue Chef des Unternehmens, Daniel Kurucz, bei einer Pressekonferenz. Nach zwei Jahren Verlusten konnte ČD Cargo 2013 erstmals wieder einen Überschuss in Höhe mehrerer hundert Millionen Kronen einfahren, erklärte Kurucz. Auch für das laufende Jahr 2014 rechne er mit Gewinnen, so Kurucz weiter.

Die gesamte Unternehmensgruppe der Tschechischen Bahnen bleibt jedoch weiter in den roten Zahlen. Kurucz sagte dazu, dass er für 2013 mit Verlusten von etwas unter einer halben Milliarde Kronen (18,5 Millionen Euro) rechne. Verantwortlich für die schlechten Zahlen sei die hohe Verschuldung des Unternehmens. Allein 2013 habe das Transportunternehmen Zinsen in Höhe von 630 Millionen Kronen (23,3 Millionen Euro) bezahlen müssen, hinzu seien Mehrausgaben wegen der Devisenintervention der tschechischen Nationalbank gekommen. Dies habe 350 Millionen Kronen (13 Millionen Euro) gekostet, da das Unternehmen auch Kredite in Euro laufen habe, betonte Kurucz.

Polizei findet Verdächtigen in 20 Jahre altem Mordfall

Einen 20 Jahre alten Mordfall konnte die Kriminalpolizei aus Karlový Vary / Karlsbad lösen. Die Beamten hätten einen 47-jährigen Tatverdächtigen festgenommen, teilte ein Sprecher der Polizei am Freitag mit. Der Beschuldigte soll im März 1994 einen 66-Jährigen in Mariánské Lázně / Marienbad getötet haben und seine Leiche in den Betonboden eines Kellers eingelassen haben. Weitere Einzelheiten wollte die Polizei aber nicht bekannt geben. Mord verjährt in Tschechien nach 20 Jahren, die Polizei konnte also noch rechtzeitig vor der Frist eine Ermittlung einleiten.

Tennis: Berdych im Finale von Dubai

Tomáš Berdych hat es in das Finale des ATP-Turniers von Dubai geschafft. Am Freitag besiegte der Tscheche im Halbfinale den Deutschen Phillip Kohlschreiber in zwei Sätzen mit 7:5 und 7:5. Im Finale am Samstag trifft der an Nummer drei gesetzte Berdych dann auf den Schweizer Roger Federer.

Fußball: Liberec nach 1:1 in Alkmaar aus Europa League ausgeschieden

Im Rückspiel der zweiten Runde der Europa League erzielten die Fußballer des FC Slovan Liberec beim niederländischen Vertreter AZ Alkmaar ein 1:1-Unentschieden. Das Remis war jedoch zu wenig, um in die nächste Runde einzuziehen, denn das Hinspiel in Liberec haben die Nordböhmen 0:1 verloren. Den Treffer zum 1:1-Ausgleich für Liberec markierte Jevgen Budnik in der 72. Spielminute.

Fußball: Pilsen trifft im Achtelfinale der Europa League auf Lyon

Der tschechische Fußballmeister Viktoria Pilsen hat nach einem 2:1-Auswärtssieg bei Schachtar Donezk am Donnerstag das Achtelfinale der Europa League erreicht. Im Rückspiel der zweiten Runde erzielten Daniel Kolář (29.) und Milan Petržela (33.) noch vor der Pause die beiden Treffer für die Gäste. Für die Ukrainer konnte Luiz Adriano erst kurz vor Spielende verkürzen. Im Hinspiel in Plzeň / Pilsen hatten sich beide Teams vor einer Woche 1:1 getrennt. In der nächsten Runde trifft Pilsen nun auf das französische Team von Olympique Lyon. Das Hinspiel wird am 13. März in Lyon ausgetragen, das Rückspiel findet eine Woche später in Pilsen statt.

Das Wetter am Samstag, 29.02.: zunächst bedeckt, später klar, bis 12 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien zunächst überwiegend bedeckt, mit tiefhängender Bewölkung. Im Tagesverlauf reißt der Himmel aber mehr und mehr auf, am späten Nachmittag soll es vollständig aufklaren. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 8 und 12 Grad Celsius, in Höhenlagen ab 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 3 Grad Celsius.