Tauziehen um Gesundheitsreform: CSSD gegen Privatärzte

Zwei Wochen bevor die sozialdemokratische Gesundheitsministerin Milada Emmerová ihr Konzept zur Gesundheitsreform vorlegen wird, ist eine heftige Diskussion über mögliche Ansätze entbrannt. Privatärzte haben am Montag indirekt dazu aufgefordert, die sozialdemokratische Partei CSSD nicht zu wählen. Jirí Neugebauer von der Vereinigung der Ambulanzärzte sagte, der aktuelle Entwurf zur Gesundheitsreform spreche offen darüber, dass Privateinrichtungen im Gesundheitswesen nicht erwünscht sind. Der stellvertretende Vorsitzende des Verbands praktischer Ärzte Jan Jelínek sagte "Wir fordern die Patienten auf, unsere Partner im Tauziehen gegen eine unfaire Politik zu werden". Gesundheitsministerin Emmerová hatte im September erklärt, dass sie die Umwandlung von Krankenhäusern in Akteingesellschaften für unmoralisch halte. Offiziellen Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge wird aber nicht an eine Verstaatlichung gedacht. Leitgedanke der Reform sei die zeitliche, örtliche und finanzielle Zugänglichkeit der Krankenhäuser und Ambulanzen für alle Bürger. Über die in Zuständigkeit der Landkreise befindlichen Krankenhäuser wird auch bei der nächsten Sitzung des tschechischen Abgeordnetenhauses diskutiert werden.