Theresienstadtinitiative tagt in Prag

Am Donnerstag tagt die Theresienstädter Initiative in Prag. Über ihre Aufgaben unterhielt sich vor Ort Dagmar Keberlova mit Lisa Mikova vom Ausschuss der Initiative.

Frau Lisa Mikova bat ich, die Zielsetzungen der Organisation zu erläutern. Hierzu ihre Antwort:

Die Theresienstädter Initiative wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, musste dann 1968 ihre Tätigkeit einstellen, die erst nach 1989 wieder aufgenommen werden konnte. Konkret leistet die Initiative Hilfe auf sozialem Gebiet, denn viele ehemalige KZ-Häftlinge sind heute alleine und brauchen Hilfe. In Zusammenarbeit mit der Claims- Konferenz in den USA ist es möglich, auch teure Medikamente für Schwerkranke zu kaufen. Bei dem Treffen am Donnerstag wurden auch Vorbereitungen zu einem Erinnerungsakt, der für den 16. Oktober vorgesehen ist, besprochen. Der 16. Oktober ist der 60. Jahrestag des 1. Transportes nach Litzmannstadt aus dem damaligen Protektorat Böhmen und Mähren.

Terezin gilt auch eine andere Veranstaltung:

In Jihlava/Iglau wird am Donnerstag ein neuer Klavierwettbewerb gestartet, der den Namen des in der Nähe dieser Stadt geborenen Komponisten Gustav Mahler trägt. Mit dem Wettbewerb wird der Komponisten gedacht, die während des zweiten Weltkrieges im KZ Terezin/Theresienstadt interniert waren. 15 Interpreten aus den USA, Großbritannien, Spanien, Deutschland und Tschechien werden sich in Jihlava u.a. mit Musikwerken der bekanntesten Theresienstädter Komponisten Viktor Ullmann, Gideon Klein, Pavel Haas und Erwin Schulhof präsentieren, die nicht nur von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Auch für das kommunistische Regime in der ehemaligen Tschechoslowakei waren ihre Kompositionen ideologisch inakzeptabel und durften deshalb nicht öffentlich gespielt werden.