Traditioneller Isergebirgslauf erstmals live im TV - Björn Dählie der Star im Läuferfeld
Die Vorbereitungen auf die neue Wintersportsaison laufen auch in Tschechien auf Hochtouren. So auch bei den Organisatoren des 50-km-Isergebirgslaufs, die ihren traditionellen Skimarathon rund um Bedrichov vom 11. bis 13. Januar 2008 austragen werden.
Die Tops und Flops der tschechischen Sportwoche
Das Querfeldeinfahren per Rad, im Tschechischen auch Radcross genannt, gehört hierzulande zu den populären, weil auch erfolgreichen Sportarten. Den erneuten Beweis dafür haben die Radcrossasse des Landes erst neulich wieder im schweizerischen Hittnau angetreten, wo sie von der Europameisterschaft im Querfeldeinfahren gleich zwei Medaillen mit nach Hause brachten - eine bronzene durch Lukas Kloucek im Rennen für Fahrer unter 23 Jahre und eine goldene durch Lubomir Petrus im Juniorenwettbewerb. Der neue Europameister schilderte seinen Siegesritt anschließend wie folgt:"Ich hatte nicht den allerbesten Start, lag zunächst im Feld um Platz zehn herum. Aber schon Mitte der ersten Runde hatte ich mich bis auf Platz zwei nach vorn gearbeitet, und nach der ersten Runde hatte ich zum Führenden, dem Franzosen Jouffroy aufgeschlossen. Ihm gegenüber hatte ich den Vorteil, dass ich bessere Reifen für das schlammige Terrain aufgezogen hatte. Bei jeder Abfahrt bin ich ihm stets davongefahren. In der letzten Runde habe ich seinen Widerstand dann derart brechen können, dass ich sogar noch einen Vorsprung von 20 Sekunden auf ihn herausfahren konnte."
Siege feiert man, aus Niederlagen lernt man. Das ist auch das Motto der ehrgeizigen tschechischen Unihockeyspieler, die sich am vergangenen Wochenende beim Viererturnier des Skoda Floorbal Cups in Ostrava / Ostrau mit den drei Topnationen der Welt, den Schweden, den Finnen und den Schweizern gemessen haben. Am Ende sprang nach dem Remis gegen die Suomis und den Niederlagen gegen die Eidgenossen und "Tre Kronors" nur der vierte und letzte Platz heraus. Verteidiger Ales Jakubek aber lobte das Turnier:"Ich bin froh, dass die Unihockey-Tour aus der Taufe gehoben wurde. Es ist wirklich wichtig, sich ständig mit der absoluten Weltspitze zu messen. Natürlich ist es ab und zu auch erforderlich, zu testen, wie wir gegen die von der Leistungsstärke hinter uns liegenden Mannschaften bestehen. Ansonsten aber sind Begegnungen mit schwedischen, finnischen und schweizerischen Teams das Nonplusultra, weil man erfährt, ob man der Klasse der Gegner und dem großen Druck in Spitzenspielen gewachsen ist oder noch nicht. Ich begrüße solche Spiele."
Die SPORT- Reportage
Seit zehn Tagen richten wir uns wieder nach der Zeit, die uns im Winterhalbjahr begleitet. Die kalte Jahreszeit ist also nicht mehr fern. Die Wintersportler haben daher ihre Ausrüstung längst auf Vordermann gebracht, die letzten Vorbereitungen auf die Ski-, Rodel- und Eissportevents der neuen Saison laufen auf Hochtouren. So auch bei den Organisatoren des 50-km-Isergebirgslaufs, die ihren traditionellen Skimarathon rund um Bedrichov vom 11. bis 13. Januar 2008 austragen werden. Weshalb sich dieses Rennen einer sehr großen Popularität erfreut, dazu sagte Marek Tesar, der Managing Director der Agentur Mather Activation, die den Lauf veranstaltet, gegenüber Radio Prag:"Zum einem liegt das sicher an seiner langjährigen Tradition. In diesem Winter veranstalten wir bereits den 41. Isergebirgsskilanglauf. Und zum anderen gehört der Wettbewerb zu den 14 wichtigsten Volkslanglaufrennen in der Welt, die als Worldloppet-Serie unter dem Dach des gleichnamigen Skiverbandes ausgetragen werden. Zu diesen Skimarathons gehören auch der Wasalauf und der Marcialonga, die als die beiden größten Hits der Serie gelten."
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben bereits 2500 Skilangläufer für die 41. Ausgabe des Skimarathons gemeldet, darunter sehr viele ausländische Teilnehmer - angefangen von den Nachbarländern Tschechiens, über die großen Skinationen Norwegen und Schweden bis hin zu eher exotischen Startern, die aus Japan oder Neuseeland kommen. Am Rennen können sowohl Profis als auch Amateure teilnehmen, wobei die professionellen Skilangläufer nach Kategorien unterschieden werden:
"Die professionellen Läufer sind in drei Kategorien unterteilt. Die Kategorie eins bilden die so genannten Elite-Läufer. Das ist eine kleine Gruppe von 50 bis 70 Skilangläufern, die bestrebt sind, so oft als möglich an den Rennen der Worldloppet-Serie teilzunehmen. Das sind die Wettkämpfer mit den besten Zeiten, die deshalb auch regelmäßig den Sieger unter sich ausmachen. Der Kategorie zwei gehören die prominenten Skilangläufer an. Aus dieser Gruppe kommt auch der große Star unseres 41. Isergebirgslaufes, der achtfache Olympiasieger Björn Dählie aus Norwegen. Er hat zwar seine aktive Karriere schon längst beendet, doch wir gehen davon aus, dass auch er zu den vorderen Läufern des Teilnehmerfeldes gehören wird. Und die dritte Kategorie wird von den Skilangläufern gebildet, die sich und ihre Leistungsfähigkeit weiter austesten. Das sind Rennteilnehmer, die nicht mehr wegen des Preisgeldes an den Start gehen, sondern die der persönliche Ehrgeiz antreibt, nach wie vor gute Zeiten zu laufen."
Das will bestimmt auch Norwegens Jahrhundertsportler Björn Dählie, der jedoch nicht nur wegen des Isergebirgslaufs nach Tschechien kommen wird:
"Was die Hörer sicher am meisten interessieren wird: In Liberec wird Björn Dählie eine Autogrammstunde geben, die entweder am 12. oder am 13. Januar stattfinden wird. Diese Information können Interessierte aber in allernächster Zeit über unsere Internetseite www.jiz50.cz erhalten. Zum weiteren Programm von Björn Dählie gehört auch ein Prag-Besuch, den sich der Norweger sehr gewünscht hat. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er dabei auch von Präsident Vaclav Klaus auf der Prager Burg empfangen."
Der Isergebirgsskilanglauf wird aber nicht nur durch Stars wie Björn Dählie oder die Elite-Läufer der Worldloppet-Serie geprägt. Was ihn in erster Linie so anziehend macht, ist sein Volkssportcharakter. Wie Marek Tesar gegenüber Radio Prag äußerte, kann im Prinzip jeder, der sich für ein Langlaufrennen fit fühlt, an diesem Skimarathon teilnehmen. Neben der 50-km-Strecke werden hierbei auch Rennen über 25 km und 30 km angeboten. Einzige Bedingungen sind: Er muss mindestens 18 Jahre alt sein und er muss die Startgebühr zahlen. Je später man sich aber für den Lauf anmeldet, umso teurer wird sie:
"Das Startgeld ist dreifach abgestuft. Seine Höhe richtet sich nach dem Zeitpunkt der Zahlung: Von August bis Ende Oktober kostete die Teilnahme 800 Kronen. Wer sich jetzt im November oder Dezember anmeldet, ist mit 1000 Kronen dabei. Am Renntag oder die Tage kurz davor muss man 1300 Kronen zahlen. Innerhalb der Worldloppet-Serie gehören wir damit zu den billigsten Rennveranstaltungen."
Aber nicht nur deswegen strömen Jahr für Jahr Tausende Skilangläufer und ihre Fans zum Start- und Zielort Bedrichov, um das einmalige Fluidum dieses Volkslaufes zu genießen. Damit möglichst viele Zuschauer neben den Verwandten und Bekannten der aktiven Teilnehmer an die Rennstrecke kommen, haben die Veranstalter für das 41. Rennen ein besonders unterhaltsames Rahmenprogramm vorbereitet. Auch das Tschechische Fernsehen (CT) wird das wintersportliche Großereignis erstmals live übertragen. Beste Voraussetzungen also, dass sich bis zum Renntag noch mehr als die bisherigen 2500 Skisportler in die Teilnehmerliste eintragen werden, hoffen die Veranstalter. Auch und besonders aus Deutschland, woher in der Regel die meisten ausländischen Aktiven kommen:
"Die größte Schar an ausländischen Wettkämpfern kommt erneut aus Deutschland. Aus unserem Nachbarland haben bisher rund 400 Skiläufer für das Rennen gemeldet, doch wir rechnen damit, dass das noch nicht ihre endgültige Zahl ist. Dafür kann man wohl schon mit großer Sicherheit sagen, dass aus den deutschen Reihen die älteste weibliche Teilnehmerin kommen wird, und zwar die 74-jährige Ruth Celta."
Der älteste männliche Teilnehmer unter den bisher angemeldeten Wettkämpfern ist übrigens ein Tscheche, und zwar der 84-jährige Josef Telecký aus dem nahe gelegenen Nove Mesto pod Smrkem / Neustadt an der Tafelfichte. Marek Tesar hegte am Ende unseres Gespräches den Wunsch, dass alle Skilangläufer von 18 bis 84 Jahren beim Rennen möglichst lautstark angefeuert werden:
"Zum Schluss lade ich alle ein, zum 41. Isergebirgslauf vom 11. bis 13. Januar 2008 nach Liberec zu kommen!"