Tragischer Verkehrsunfall auf Autobahn D1 forderte zwei Tote
Neben dem natürlichen Ableben und dem Tod nach schwerer Krankheit sind es vor allem Verkehrsunfälle, die Tag für Tag unzählige Menschen aus dem Leben reißen. Ihre Anzahl ist weltweit so hoch, dass sie zumeist nur noch von den davon betroffenen Familienangehörigen ernsthaft wahrgenommen werden und verarbeitet werden müssen. Der Unfall, der sich jedoch in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag auf der tschechischen Autobahn D1 bei Kilometer 34 nahe der mittelböhmischen Stadt Vlasim ereignet hat, fällt wegen seiner Ungewöhnlichkeit doch schon aus dem Rahmen. Lothar Martin berichtet.
"Auf einmal fiel der Motor aus, das Flugzeug begann zu sinken, und im Sinkflug bestand nur die Möglichkeit, auf der Autobahn zu landen. Nachts ist es nämlich ein hohes Risiko, ein Feld zu treffen und dort zu landen, da sie nichts sehen können. Tagsüber kann man auf einem Feld landen, aber in der Nacht geht das schlecht."
Dem Piloten gelang diese Prüfung meisterhaft, doch seine Notlandung wurde leider zwei anderen Verkehrsteilnehmern zum Verhängnis. Die Maschine sei nach ersten Ermittlungen von den drei Insassen mit Blinklichtern gut gesichert gewesen, teilte ein Behördensprecher der Presse mit. In der Tat, ein heranfahrender PKW vom Typ Skoda 120 sah das plötzliche Hindernis auch rechtzeitig, doch dessen Fahrer war von diesem scheinbar so erschrocken, dass er ungewöhnlich stark bremste, hieß es. Dies wurde ihm und seinem Beifahrer zum Verhängnis, da unmittelbar darauf ein deutscher Reisebus mit rund 100 Stundenkilometern auf die PKW auffuhr. Da der PKW sofort Feuer gefangen habe, hätte es für beide keine Chance zum Überleben gegeben. Josef Mlíkovský, der Ermittler der Feuerwehr aus Benesov bestätigte die Tatsache, dass seine Kollegen nicht mehr helfen konnten:"Wir kamen zu der Phase, in der das Auto schon intensiv gebrannt hatte, und es ist uns daher wirklich nicht gelungen, die Personen zu retten, die in dem Auto eingeschlossen waren. Sie hatten überhaupt keine Chance."
Die traurige Wahrheit ist wieder einmal die, dass zwei Unschuldige auf solche tragische Weise aus dem Leben schieden. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt, obwohl einiges gegen den Busfahrer spricht. 130 km/h sind zwar als Höchstgeschwindigkeit auf tschechischen Autobahnen erlaubt, aber bei gefährlichen Situationen muss sie halt auch hierzulande so verringert werden, dass man rechtzeitig zum Stehen kommt. Ganz sicher aber werden dem Fahrer des Busses und dessen 17 Insassen, die nicht verletzt wurden, die Abläufe und Begleitumstände, die zum Unfall führten, ganz tief im Gedächtnis haften bleiben.